Liebe macht blind

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Eliza ging zurück in den Schlafsaal.
Jane, Edith und Amanda sahen sie erwartungsvoll an, als sie hereinkam.
„Was ist?" fragte Eliza verwundert.
„Hast du was herausbekommen?" fragte Amanda sie erwartungsvoll.
„Nein." log Eliza. Auf keinen Fall würde sie Tom verraten. Sie wusste, wozu er fähig war und wollte kein Risiko eingehen. Auch, wenn er ihr versprach, ihr niemals etwas anzutun.
„Also warst du ewig weg, um nichts herauszubekommen?" entgegnete Jane genervt.
„Ja, Jane. Versuch doch selber mal irgendwas auf die Beine zu stellen, anstatt anderen immer die Arbeit machen zu lassen." Eliza war genervt von Jane und zeigte es ihr deutlich.
„Entschuldige, bitte. Aber mein Freund wurde versteinert aufgefunden!"
„Er war nicht mehr dein Freund! Du hast ihn wochenlang betrogen also tu nicht so, als würde er dich plötzlich doch interessieren!"
„Hört jetzt auf! Alle beide!" versuchte Amanda zu schlichten.
„Thomas ist nicht geholfen, wenn ihr euch beide streitet." sagte die sonst so ruhige Edith.
Eliza und Jane verschränkten beide die Arme und sahen sich wütend an.
„Wir sollten uns erstmal hinlegen. Heute finden wir sowieso nichts mehr heraus und morgen fahren wir schon alle nachhause. Wenn wir wieder zurück sind, können wir nachforschen, okay?" fragte Amanda in die Runde.
„Von mir aus." sagte Jane genervt.
Eliza und Edith nickten stumm.
Und so machten sich die Mädchen bettfertig und schliefen nach langem Gegrübel endlich ein.
Am nächsten Morgen, standen alle zeitig auf. Die Schüler und Schülerinnen wollten noch genug Zeit mit den letzten Vorbereitungen der Abreise verbringen und die letzten Momente mit ihren Freunden verbringen, ehe sie sich im neuen Jahr erst wiedersehen würden.
Obwohl zwischen Jane und Eliza die Stimmung angespannt war, versuchten sie das Beste daraus zu machen.
Die vier Mädchen gingen gemeinsam in die große Halle, um das letzte Mal in diesem Jahr zu frühstücken.
Tom Riddle winkte Eliza und ihre Freundinnen heran.
Sie setzten sich zu ihm und seinen Freunden.
„Guten Morgen, Ladys." grinste Avery.
„Guten Morgen, Jungs." strahlte Jane. Sie genoss mal wieder die Aufmerksamkeit.
Eliza hätte brechen können, als sie daran dachte, dass Jane die ganze Zeit hinter dem Rücken von Thomas mit Avery rumgeknutscht hatte.
„Bereit für die Abreise?" fragte Nott, um Smalltalk anzufangen.
„Eliza und ich verbringen Weihnachten zusammen. Wir sollten uns beeilen mit dem Frühstück." sagte Tom und sah Eliza mit funkelnden Augen und einem wunderschönen Lächeln an. Eliza konnte sich nicht vorstellen, zu was dieser schöne junge Mann fähig wäre, auch wenn sie es bereits wusste.
„Naja, dann ist wenigstens ein Mann zu Weihnachten bei den Harpers Zuhause." entgegnete Jane daraufhin zickig.
Eliza und alle anderen am Tisch verstummten. Dass Elizas Vater vor wenigen Jahren starb, war nicht unbekannt. Dass Jane dies jetzt gegen Eliza benutzte, um sie zu verletzten, traf sie sehr.
„Pass ja auf, was du sagt, Jane. Sonst wirst du es noch bereuen." sagte Tom zu ihr in einem sehr bedrohlichem Ton.
Jane schluckte. Offenbar merkte sie, dass sie zu weit ging.
Die Runde verstummte daraufhin, ehe Tom die Stimmung wieder versuchte aufzulockern.
„Dann wollen wir mal." sagte er und stand auf. Er sah Eliza erwartungsvoll an und streckte ihr die Hand entgegen.
„Ich habe doch noch gar nicht aufgegessen." sagte sie.
„Komm schon. Zu Weihnachten, wird es mehr als genug zu essen geben." grinste Tom.
Eliza schluckte noch einen Bissen herunter und stand dann auf.
„Wir sehen uns, Leute." sagte sie in die Runde und verschwand daraufhin mit Tom.
„Jane, diese kleine dreckige Hexe, wird noch dafür büßen, was sie zu dir gesagt hat." sagte Tom zu ihr, während die beiden Richtung Slytherin-Haus liefen.
„Jane, haut manchmal blöde Bemerkungen raus. Sie meint es aber sicher nicht so." versuchte Eliza ihn herunterzubringen.
„Nein, Eliza, sie meint es todernst. Niemand beleidigt mein Mädchen! Dafür sorge ich!"
Eliza versuchte mit Tom schritt zu halten, während er vor Wut tobte.
„Hast du Lust noch mit in den Jungen-Schlafsaal zu gehen?" fragte Tom sie nach einigen Minuten, bevor sie im Slytherin-Gemeinschaftsraum ankamen.
„Naja.. wieso nicht?"
Die Jungs durften zwar nicht in den Mädchen-Schlafsaal, jedoch durften die Mädchen in den Jungen-Schlafsaal.
Während die Mädchen-Schlafsäle mit strengen Sicherheitsvorkehrungen ausgestattet waren, damit kein Junge eintreten konnte, gab es sowas vor den Jungen-Schlafsälen nicht. Heimlich konnte sich Eliza also durchaus in Toms Schlafsaal hineinschleichen.
Tom nahm sie an die Hand und führte sie in seinen Schlafsaal.
Eliza war noch nie hier und staunte ein wenig. Es sah genauso aus, wie man es sich vorstellte. Klamotten lagen herum, es roch ein wenig nach Schweiß und generell fand Eliza, dass man durchaus den Unterschied zwischen einem Mädchen-Schlafsaal und einem Jungen-Schlafsaal sehen konnte. Bei den Mädchen war es viel ordentlicher und sauberer.
„Spannend, oder?" grinste Tom, der Eliza beobachtete, wie sie den Jungen-Schlafsaal musterte.
„Es ist genauso, wie man es sich vorstellt." grinste Eliza und setzte sich neben Tom aufs Bett.
„Wie denn? Muffig und unaufgeräumt?" lachte er.
„Genau so." lachte Eliza laut.
Tom sah Eliza auf die Lippen und kam ihr näher.
Sie küssten sich und Tom drückte Eliza leicht auf das Bett, damit sie sich hinlegte.
„Aber was, wenn Avery oder die anderen hereinkommen?" fragte Eliza unsicher.
„Hier kommt niemand rein. Die Jungs brauchen ewig zum Essen, vor allem wenn Mädchen dabei sind. Also sei unbesorgt, wir haben unsere Ruhe." sagte Tom sanft und küsste sie weiter. Er bemerkte trotzdem noch Elizas Unsicherheit, also holte er seinen Zauberstab heraus und verschloss die Tür, damit wirklich niemand eintreten konnte.
„Schließ die Augen." flüsterte Tom ihr zu.
Eliza tat das, was er sagte und ließ sich von Tom mit seinen Küssen verwöhnen. Er ging herunter zu ihrem Hals und öffnete gleichzeitig ihr Hemd. Eliza tat es ihm gleich und knöpfte sein Hemd auf. Er hatte einen sehr gut gebauten Körper und Eliza strich ihm sanft über die Brust.
Dann ließ sie sich auch schon fallen und die beiden wurden intim miteinander.
Tom war so liebevoll ihr gegenüber. Wenn sie nicht wüsste, was er getan hat, könnte sie es sich gar nicht erst vorstellen. Wie konnte in so einem tollen und charmanten Menschen, so ein Monster schlummern? Nichtsdestotrotz liebte sie ihn sehr und wollte es nicht wirklich wahrhaben, dass er derjenige war, der hinter den Versteinerungen steckte.
Die beiden lagen noch Arm in Arm in Toms Bett und sahen hoch zur Decke, an der eine Schlange abgebildet war.
Es klopfte an der Tür.
„Scheint, als wären die Jungs da." sagte Tom amüsiert.
Eliza sprang vom Bett auf und suchte sich ihre Sachen zusammen.
„Hey, Tom! Alles in Ordnung?" rief Avery hinter der verschlossenen Tür.
„Warum hast du die Tür verschlossen?!" fragte Lestrange.
Eliza zog sich schnell ihre Schuluniform an.
Sie war noch dabei, sich das Hemd zuzuknöpfen und ihre Krawatte zu richten, als Tom mittels Zauberstab die Tür wieder öffnete.
Avery, Nott, Lestrange und Rosier traten herein. Als sie Eliza sahen, die ihre letzten oberen Knöpfe zu knöpfte, fingen sie an zu grinsen.
Lestrange pfiff und Avery sagte grinsend „Verstehe."
Eliza errötete und sagte noch zu Tom „Wir sehen uns später.", bevor sie durch die Tür hinausflitzte.
Eliza düste in ihren Schlafsaal, wo bereits die anderen auf sie warteten.
„Da bist du ja, wir haben uns Sorgen gemacht!" sagte Amanda besorgt zu Eliza.
Jane prustete los.
„Da haben wir uns wohl umsonst Sorgen gemacht. Sieht so als, als hätten sie und Tom sich noch vergnügt." lachte Jane.
Eliza sah an sich herunter. Sie hatte aus Versehen die Knöpfe falsch geknöpft, sodass ihr Schulhemd total schief war.
„Oh Mist." sagte sie und knöpfte sich schnell wieder auf, um ihr Hemd zu korrigieren.
Nach dem Eliza fertig war, drückte Amanda Eliza  mit einem Lächeln ihren Koffer in die Hand.
„Kann es losgehen?" lächelte Amanda.
„Bin bereit." sagte Eliza.
Zusammen machten sich die vier Mädchen dann auf zum Bahnhof, wo bereits der Hogwarts-Express auf sie wartete, um sie zu ihren Familien zu fahren.

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