Hallo, Vater

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Eliza saß, wie zu erwarten, allein im Hogwarts-Express.
Ihre Freundinnen hatten Angst vor ihr oder waren wohl sauer auf sie. Doch Eliza hatte gerade andere Dinge im Kopf.
Zu groß war der Kampf mit ihrem Gewissen.
Eliza erfuhr, durch Erzählungen im Hogwarts-Express, dass Hagrid zwar nicht nach Askaban kam, allerdings wurde sein Zauberstab zerstört und er durfte nie wieder in seinem Leben zaubern. Professor Dumbledore setzte sich wohl für Hagrid ein, damit dieser immer noch als Wildhüter Arbeit in Hogwarts fand und er schien sich durchgesetzt zu haben.
Dies machte Eliza ein wenig glücklich trotz des ganzen Chaos in ihrem Kopf.
Wenn Tom gemeinsam mit Eliza nun einen Horkrux für sie schuf, hieß das, dass irgendjemand sein Leben für Eliza lassen musste. Das konnte und wollte sie nicht verantworten.
Doch sie hatte mittlerweile so viel Angst vor Tom, dass sie sich nicht traute, etwas gegen ihn zu sagen.
Er war so besessen von der Idee, unsterblich zu sein, dass er dafür unschuldige Menschen tötete. Das hätte Eliza niemals von ihm gedacht.
Nach vielen Stunden des Grübelns, kam sie Zuhause an.
Gerti begrüßte sie an der Tür.
„Guten Abend, Miss. Es freut Gerti, dass Sie wohlauf sind."
Gerti nahm Elizas Koffer entgegen.
„Danke, Gerti." sagte Eliza.
„Hallo, Kind." begrüßte ihre Mutter sie. Eliza ging auf ihre Mutter zu und umarmte sie.
Ihre Mutter, die damit nicht gerechnet hatte, drückte sie fester an sich.
„Hast du mich etwa so vermisst?" lachte ihre Mutter.
Eliza nickte.
Gemeinsam aßen sie zu Abend, ehe Eliza in ihr Bett ging.
Wer weiß, was Tom mit ihr vor hatte. Sie machte die halbe Nacht kein Auge zu, ehe sie vor Müdigkeit irgendwann einschlief.
Am nächsten Tag wartete sie auf Tom und Avery. Dass Tom ihr keine Uhrzeit sagte, machte Eliza nur noch nervöser.
Wenn Tom jedoch etwas schlimmes vorhatte, von was Eliza auch ausging, dann würde es doch wahrscheinlich eher in der geschützten Dunkelheit stattfinden.
Eliza lief aufgeregt in ihrem Zimmer auf und ab, bis irgendwann Steine gegen ihre Scheibe geworfen wurden.
Eliza ging zu ihrem Fenster und blickte hinaus. Tatsächlich standen in der späten Abenddämmerung Tom und Avery vor Elizas Fenster. Sie gab ihnen ein Zeichen, dass sie gleich kommen würde. Dann sprintete sie die Treppe hinunter und griff sich ihre dünne Jacke.
„Wo willst du denn hin?" rief ihre Mutter aus dem Wohnzimmer.
„Ich treffe mich noch mit Freunden."
„Aber es wird dunkel!"
„Mach dir keine Sorgen. Ich bin mit Freunden unterwegs und nicht allein! Ich bin auch bald wieder zurück, hab dich lieb!" rief Eliza und ließ die Haustür hinter sich ins Schloss knallen.
Ihre Mutter, die noch im Wohnzimmer saß, seufzte daraufhin nur.
Eliza begrüßte Avery mit einer Umarmung und Tom mit einem Kuss.
„Also, wohin geht's?" fragte sie.
Dann bemerkte sie, dass ebenfalls ein Hauself dabei war.
„Wozu der Hauself?"
„Zum Apparieren." antwortete Avery.
„Avery stellt uns seinen Hauselfen zur Verfügung. Sonst wären wir ja ewig unterwegs." sagte Tom.
Der Hauself nahm Avery und Tom an die Hand. Eliza nahm ebenfalls Tom und Avery an die Hand.
In Windeseile und mit einem lauten Knall apparierten die vier davon.
Eliza sah sich an dem neuen Ort um. Dieser kam ihr sehr bekannt vor.
„Willkommen in Little Hangleton." grinste Tom.
„Was machen wir hier?" fragte Eliza. Sie ahnte es bereits.
„Wir statten meinem Vater nur einen kleinen Besuch ab. Keine Sorge, es wird auch nicht lange dauern." lachte er daraufhin.
Die vier gingen zu dem Anwesen der Riddles.
„Avery, du stehst schmiere, wie abgesprochen." sagte Tom zu ihm.
„Alles klar." antwortete Avery und blieb mit seinem Hauselfen vor dem Anwesen stehen.
Tom nahm Eliza an die Hand und führte sie zum Gebäude.
Sie duckten sich unter einem Fenster und blickten dann hinein. Niemand war in dem Raum. Sie huschten zum nächsten Fenster.
„Was hast du vor, Tom?"
„Wir werden unsterblich, Eli. Du und ich!"
Wieder blickten sie durchs Fenster. Diesmal befanden sich Leute in dem Raum. Es waren Toms Vater und seine Großeltern.
„Mach dich bereit." forderte Tom Eliza auf und sie beide nahmen sich ihre Zauberstäbe zur Hand.
Tom und Eliza zauberten sich Mittels Desillusionierungszauber unsichtbar. Zum Glück war ein Fenster offen, sodass sie dort ins Gebäude eindringen konnten.
Tom ging zu dem Raum, in dem seine leibliche Familie war. Eliza folgte ihm.
Sie stellten sich, immer noch unsichtbar, in den Raum und zauberten sich dort wieder sichtbar.
Toms Vater und Großeltern waren überrascht und ängstlich.
„Wer seid ihr?!" rief Tom Riddle Sr.
„Hallo, Vater." grinste Tom und richtete seinen Zauberstab auf seinen leiblichen Vater.
Eliza richtete ihren Zauberstab unsicher auf Toms Großeltern.
„Vater..? Aber wie ist das möglich? Du siehst aus wie ich.."
„So lange habe ich auf diesen Tag gewartet. Endlich kann ich dich töten."
„Wie bitte?! Mich töten?!"
Avada Kedavra!" ein grüner Blitz schoss aus Toms Zauberstab und traf direkt auf das Herz seines Vaters, welcher daraufhin tot umfiel.
Tom sah zu Eliza, die immer noch unsicher ihren Zauberstab hielt.
„Töte Sie, Eli!"
Eliza hatte Angst.
Seine Großeltern hielten sich ängstlich beieinander fest und sahen sich gegenseitig an. Sie wussten, dass sie genauso schnell sterben würden, wie ihr Sohn und wollten den letzten Moment ihres Lebens dem Menschen in die Augen sehen, den sie liebten.
„Tu es! Los!" forderte Tom Eliza auf.
Elizas Hand zitterte bereits.
Avada Kedavra!" ein grüner Blitz schoss auf das liebende Ehepaar. Beide fielen tot um.
Doch Eliza hatte die beiden nicht getötet. Es war Tom, der die Geduld verlor.
Eliza weinte. Sie blickte auf die drei Leichen vor ihr und weinte.
„Wir schieben es auf den Muggel-Gärtner. Komm." sagte Tom und zog Eliza an der Hand nach draußen. Diese stand noch sichtlich unter Schock.
Avery ging auf die beiden zu.
„Sind sie endlich tot?" grinste er.
Tom nickte stolz.
Dann sah Avery zu Eliza, die sehr verstört aussah.
„Dein Hauself soll sie nachhause bringen. Und wir beide kümmern uns um den Rest." sagte Tom zu Avery.
Avery nickte seinem Hauselfen zu.
Dieser nahm Eliza an die Hand und apparierte mit ihr fort.

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