Eliza und Thomas stiegen aus dem Fahrstuhl aus und betrachteten das Meer aus Büchern.
„Wonach suchen wir eigentlich?" fragte Thomas.
„Das erkläre ich dir gleich." antworte Eliza.
Sie suchte die Regale, in der die Bücher über schwarze Magie handeln.
„Du hast also einen Verdacht." sagte Thomas.
Die Regale waren alphabetisch geordnet.
„H...H.." sagte Eliza leise, während sie die Regale ablief.
„Aha. Da ist das Regal ‚H'!"
„H wie..?" Thomas blickte sie fragend an.
„H wie Horkruxe."
„Was bei Merlins Bart sind denn bitte Horkruxe?"
„Naja.. nichts Gutes auf jeden Fall. Flipp jetzt bitte nicht aus."
„Dein Freund ist gruselig genug, mich überrascht bei ihm gar nichts mehr."
„Tom ist wohl dabei sich mit den sogenannten ‚Horkruxen' unsterblich zu machen. Dafür tötet er Menschen. Er kann durch diese Art von Zauber seine Seele spalten und seine einzelnen Seelenstücke in Gegenständen verstecken."
Thomas sah sie mit offenem Mund an.
„Okay, ich nehme alles zurück." sagte er.
„Deswegen waren wir damals in dem Haus seiner Familie. Er wollte, dass ich mit ihm gemeinsam unsterblich werde. Ich konnte es nicht.. Ich wollte nicht unschuldige Leute töten, nur damit ich ewig leben kann. Was bringt mir ein ewiges Leben, wenn ich es voller Schuldgefühle verbringen darf?"
„Oh, das wusste ich nicht... du hast vollkommen richtig gehandelt! Doch, wie konntest du dich trotzdem wieder auf ihn einlassen?"
„Ich dachte... er hätte sich geändert.. Ich habe ihm gesagt, dass es Aus zwischen uns ist, sollte ich mitbekommen, dass er Menschen tötet."
„Er dachte wohl, dass du es nicht mitbekommst. Tja, da hat er die Rechnung ohne mich gemacht." sagte Thomas stolz.
Eliza suchte das Regal ab.
„Da ist es ja!" sagte sie und zog ein Buch aus dem Regal.
Sie blätterte das Buch durch, bis sie eine spannende Seite entdeckte.
„Ich wusste es.." flüsterte sie.
„Was?"
„Tom sieht ein wenig verändert aus. Das Aussehen verändert sich, wenn er seine Seele spaltet. Wenn er also Hepzibah Smith getötet hat und vermutlich seine Seele erneut gespalten hat, dann müsste er sich wieder verändert haben.."
„Wann hast du ihn das letzte Mal gesehen?" fragte Thomas sie.
Eliza dachte nach.
„Am Montag. Wir haben heute Donnerstag.."
„Hepzibah Smith wurde am Montagabend tot aufgefunden.. scheint als hätte dein Freund ein bisschen Angst, sich bei dir blicken zu lassen."
Eliza war enttäuscht. Enttäuscht und zugleich wütend. Sie stellte das Buch zurück ins Regal und seufzte laut aus.
„Du wirst ihn doch stellen, oder nicht?"
„Nein." erwiderte sie.
„Was?! Aber er hat Menschen ermordet!"
„Ich weiß, aber ich habe es ihm versprochen! Ich halte meine Versprechen, das weißt du!"
„Eliza, es geht hier nicht um ein Versprechen sondern um Menschen, die für seine Zwecke missbraucht und getötet wurden!"
„Ich weiß aber ich liebe ihn!"
„Lass uns später drüber reden.. Du solltest wohl erstmal deinen Freund auffinden und ihn zur Rede stellen." erwiderte Thomas.
„Ja.. Du hast Recht.."
Eliza und Thomas verließen die Bibliothek wieder.
Das Zaubereiministerum war immer noch voller Zauberer, die um die Uhrzeit noch arbeiteten. Eliza und Thomas fielen bei ihren Nachforschungen in der Bibliothek also nicht auf.
Die beiden gingen zu den Kaminen mit dem Flohpulver.
„Wohin nun?" fragte Thomas und nahm sich ein wenig Flohpulver in die Hand. Er sah Eliza fragend an.
„Zur Nokturngasse." erwidert Eliza und verschwand kurz danach.
Thomas tat es ihr gleich.
Thomas und Eliza fanden sich schnell in der Nokturngasse wieder.
Eliza setzte sich ihre Kapuze auf. Thomas sah sich um und setzte dann ebenfalls seine Kapuze auf.
„Was tun wir hier, El?"
„Tom arbeitet bei Borgin und Burke's. Vielleicht weiß sein Chef, wo er steckt." erwidert Eliza.
Eliza kannte den Weg zu dem Laden und ging schnurstracks darauf zu.
Sie betrat zusammen mit Thomas den Laden.
Ein Glöckchen klingelte beim Eintreten.
„Wie kann ich helfen?" fragte der Ladenbesitzer.
„Wo ist Tom Riddle? Ist er hier?" fragt Eliza ernst.
„Nein. Er hat seine Kündigung auf den Tisch geknallt und ist gegangen."
„Wann?"
„Vor einer halben Stunde."
„Wissen Sie wohin er gehen wollte?" fragte Thomas.
Der Ladenbesitzer sah ihn grimmig an.
„Nein. Und es interessiert mich auch nicht mehr."
„Lass uns gehen, Thomas. Das bringt uns nicht weiter." sagte Eliza und sah Thomas an.
Dieser nickte.
„Vielen Dank." sagte Eliza zu dem Ladenbesitzer. Danach verließen die beiden wieder den unheimlichen Laden.
„Und nun?" fragte Thomas sie.
„Keine Ahnung. Irgendwann wird er schon wieder aufkreuzen." sagte Eliza.
Sie seufzte, weil sie nicht mehr weiter wusste.
Eliza sah Thomas an.
„Ich werde erstmal nachhause gehen."
„Soll ich dich begleiten?" fragte Thomas fürsorglich.
„Gern." lächelte Eliza.
Also begaben sich die beiden zu Elizas Anwesen.
Sie blieben vor der Haustür stehen.
„Also, wenn du etwas weißt, sag mir Bescheid! Ich unterstütze dich!" sagte Thomas. Er sah Eliza mit seinen wunderschönen Augen an.
Eliza lächelte ihn an. Er lächelte zurück.
„Danke dir." sagte sie und küsste ihn auf die Wange.
Danach ging sie ins Haus.
Thomas war glücklich. Er spürte, dass etwas zwischen den beiden war und war nun froh, dass das Thema „Tom Riddle" bald vom Tisch war.
Eliza begab sich ins Wohnzimmer.
Sie setzte sich in den Sessel und holte ihren Zauberstab heraus.
„Incendio!" sagte sie. Eine Sekunde später war der Kamin an.
Eliza liebte das knistern des Feuers. Es entspannte sie.
„Darf Gerti Ihnen etwas bringen, Miss?" fragte der Hauself.
„Mach mir gern einen Tee, Gerti. Vielen Dank!"
„Sehr gern, Miss."
Eine viertel Stunde später kam Gerti mit einem Tablett wieder. Darauf befand sich eine Teekanne mit einer Teetasse und Zucker.
„Gerti hat Ihnen Fencheltee gekocht, Miss."
Gerti goss Eliza Tee ein und gab ihn ihr in die Hand.
„Danke, Gerti." Eliza lächelte ihren Hauself an.
„Haben wir eigentlich den Tagespropheten hier, Gerti?"
„Ja, Miss. Gerti hat heute ein Exemplar gekauft."
„Könntest du es mir bitte bringen?"
„Gern, Miss."
Der kleine Hauself ging davon und kam kurze Zeit mit dem Tagespropheten in der Hand wieder.
Eliza nahm die Zeitung entgegen und las sich den Artikel zu Hepzibah Smith genauestens durch.
Sie wollte nicht glauben, dass Tom sich noch kein Stück geändert hatte.
Doch es war leider eine Tatsache und daran musste sie etwas ändern.
In dem Moment klopfte jemand an der Haustür.
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Die geheime Seite
FanfictionWar Tom Riddle wirklich nie in der Lage zu lieben? Dies ist die Geschichte einer Hexe namens Eliza Harper. Sie dachte, sie fand in Hogwarts die Liebe ihres Lebens. Machtlos musste sie zusehen, wie ihr Geliebter sich mit der Zeit zum dunkelsten Magi...