Der Anfang

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Eliza befand sich im letzten Unterricht vor den Ferien.
Sie war nicht bei der Sache und starrte aus dem Fenster.
Amanda, die neben ihr saß, bemerkte natürlich, dass mit ihrer Freundin in letzter Zeit irgendwas nicht stimmte.
„Hey, was ist los?" fragte Amanda Eliza.
Diese seufzte nur aus und antwortete „Gar nichts."
„Ich weiß, dass bei dir in letzter Zeit etwas nicht in Ordnung ist. Du bist total... neben dich und ruhig.. so kenne ich dich gar nicht." flüsterte Amanda, um den Unterricht nicht zu stören.
„Es ist alles gut, mach dir keine Sorgen."
„Du kannst mit mir darüber reden, das weißt du.."
Eliza lächelte sie ein wenig an. Aber vermutlich, um Amanda zu zeigen, dass alles „okay" ist.
Amanda wollte sich damit allerdings nicht zufrieden geben und hakte weiter nach.
„Ich kann es dir nicht sagen. Es tut mir leid.. wirklich. Aber ich kann es dir einfach nicht erzählen." sagte Eliza.
Eliza dachte, dass Amanda nun enttäuscht war, doch sie schien die Meinung ihrer besten Freundin tatsächlich zu akzeptieren.
Eliza würde Amanda gern von allem erzählen, doch das durfte sie einfach nicht.
Tom vertraute Eliza und dieses Vertrauen wollte sie auf keinen Fall missbrauchen. Sie liebte diesen Menschen.
Außerdem wusste Eliza sowieso, was Amanda sagen und davon halten würde. Warum sich also den ganzen zusätzlichen Stress machen, wenn sie sowieso schon so viel im Kopf hatte?
Es dauerte nur wenige Stunden, ehe auch der letzte Unterricht in diesem Schuljahr vorbei war und die Schüler sich für die Abreise bereit machten.
Eliza, sowie Amanda, Jane und Edith, packten ihre Koffer. Sogar Jane merkte, dass mit Eliza etwas nicht stimmte. Doch, sie zog Eliza damit nur auf, anstatt zu versuchen ihr zu helfen. Eliza versuchte sie, so gut wie es eben ging, zu ignorieren, doch irgendwann überspannte sie einfach den Bogen.
„Also wenn mein Vater tot und meine Mutter so verkorkst wäre, würde ich auch so ein Gesicht ziehen, wenn es nachhause geht." kicherte Jane.
Eliza war wütend. Sie griff nach ihrem Zauberstab und hielt ihn Jane an die Kehle.
„Wiederhole diese Worte und es werden deine letzten sein." sagte Eliza grimmig.
Edith und Amanda standen überfordert daneben und versuchten ihre Freundinnen zu beruhigen.
„El, leg den Zauberstab weg!" flehte Amanda.
„Sie hat es doch gar nicht anders verdient! Das siehst du doch genauso!" Eliza war wütend und kurz davor Jane zu foltern.. oder schlimmeres. Sie beherrschte die unverzeihlichen Flüche, warum sollte sie sie also nicht einsetzen?
Cruc-" sprach Eliza, doch Amanda kam ihr zuvor.
EXPELLIARMUS!"
Elizas Zauberstab flog Amanda direkt in die Hände.
„Wolltest du mich gerade foltern?!" nun war auch Jane zornig.
„Du hast es doch gar nicht anders verdient!" giftete Eliza zurück.
„Jetzt hört auf! Alle beide!" rief Amanda.
Edith nahm Jane zur Seite, während Amanda Eliza zur Seite nahm.
„Sagst du mir nun endlich, was los ist?!" fragte Amanda sie ungeduldig.
„Das kann ich nunmal nicht." erwiderte Eliza.
„Aber wieso denn nicht?!"
Plötzlich flatterte eine Notiz wie ein Vogel in den Schlafsaal der Mädchen und landete genau auf Elizas Hand.

Triff mich vor der Abreise in der Krypta.

Eliza zerknüllte die Notiz und sah auf die Uhr. Sie hatten noch genau eine Stunde, ehe der Hogwarts-Express losfuhr.
Eliza stellte ihren bereits gepackten Koffer zur Tür und ging schweigend hinaus.
Amanda, die immer noch auf eine Antwort wartete sah ihr kopfschüttelnd hinterher.
Eliza lief schnurstracks in die Krypta, wo tatsächlich Tom bereits auf sie wartete.
„Hallo, Liebes. Du hast meine Notiz wohl bekommen, wie es scheint." grinste er und ging auf Eliza zu.
Eliza, die nicht mehr wusste, ob es Furcht oder doch Liebe war, die sie bei Tom hielt, ging ebenfalls auf Tom zu.
Sie küssten sich, bis Tom sich schon sehr schnell von ihr löste, um etwas aus einer dunklen Ecke zu holen.
„Sieh dir das an." sagte er und hielt stolz ein Buch in der Hand.
„Ein.. Buch?"
„Es ist nicht nur ein Buch, Eli. Dies ist mein erster geschaffener Horkrux."
„Du meinst..?"
„Ganz richtig. Ich konnte einen Teil meiner Seele in dieses Buch stecken. Nur durch den Tod des Schlammbluts."
„Du bist also unsterblich?" fragte Eliza erstaunt.
„Ganz Recht. Aber ein Teil meiner Seele reicht mir nicht. Zu groß ist die Gefahr, dass dieses Buch in die falschen Hände gerät und dann mein Plan nicht aufgeht. Wenn ich jedoch meine Seele mehrmals spalte und in verschiedene Gegenstände verteile, dann ist es beinahe unmöglich alle aufzuspüren und mich doch töten zu können."
„Aber richtet das nicht etwas mit deiner Seele an? Wie geht es dir?" fragte Eliza besorgt.
„Oh Eli, mir ging es nie besser. Dies ist erst der Anfang. Für dich habe ich mir auch etwas ausgedacht."
„Für mich?"
„Denkst du, ich werde die Ewigkeit ohne dich verbringen, Liebes?"
„Wir beide.. für immer?"
Es klang ein wenig gruselig, fand Eliza.
„Wir beide spalten unsere Seelen und werden für immer Leben. Ich hole dich morgen Abend von Zuhause ab. Avery wird uns begleiten."
Tom wirkte besessen von der Idee unsterblich zu sein.
Das war so nicht von der Natur vorhergesehen und sehr schwarze Magie musste für solch einen Zauber angewandt werden.
„Mach dich bereit, Liebes." sagte Tom fast schon ein wenig glücklich und gab Eliza einen Kuss auf die Stirn.
Sie wusste nicht, was sie dazu sagen sollte und verließ gemeinsam mit Tom die Krypta.
Vor der Krypta küssten sie sich nochmal zum Abschied, da Tom in Hogwarts blieb und Eliza sich mit den anderen zum Bahnhof begeben musste.
Eliza dachte den ganzen Weg zu ihrem Schlafsaal darüber nach.
Als sie dort ankam, waren die anderen drei Mädchen bereits weg.
Elizas Koffer stand einsam an der Tür.
Sie nahm ihn in die Hand und verließ Hogwarts.
Wie sollte sie nur aus der Sache wieder rauskommen?

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