Kammer des Schreckens

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„Komm mit in die Bibliothek. Ich muss dir was zeigen." sagte Tom zu Eliza. Sie nickte und folgte ihm in die Bibliothek.
Die Bibliothek war sehr leer, da alle sich bereits in die Gemeinschaftsräume beziehungsweise Schlafsäle begaben.
„Entführst du mich?" kicherte Eliza, als Tom sie in die hinterste Ecke der leeren Bibliothek führte.
„Wäre es so ein Leichtes dich zu entführen?" grinste er.
„Sagen wir es so, anderen Jungs würde ich zu dieser Uhrzeit nicht mehr in die hinterste Ecke einer leeren Bibliothek folgen." grinste Eliza.
„Dann bin ich also für dich etwas Besonderes?"
Tom sah Eliza in die Augen und grinste sie an. Er sah so gut aus und ihr Bauch kribbelte wie verrückt, als er sie so anfunkelte.
„Oh bitte, Tom. Natürlich bist du das. Du bist mein bester Freund." sagte Eliza ernst.
„Und als deinen besten Freund muss ich dir etwas zeigen und dich etwas fragen."
Eliza war gespannt.
Tom holte ein Buch aus seinem Umhang hervor, das er zuvor mittels Magie geschrumpft hatte.
„Was ist das?"
Eliza war neugierig.
Tom vergrößerte das Buch wieder und blätterte darin herum.
„Hast du davon schonmal was gehört?" fragte er und deutete auf etwas im Buch.
„Die Kammer des Schreckens?" fragte sie. Sie dachte kurz nach.
„Nein. Das sagt mir nichts. Was soll das sein?" fragte sie dann Tom.
„Ich habe in den Ferien die Zeit genutzt, um ein wenig in der verbotenen Abteilung rumzustöbern und dabei habe ich dieses Buch entdeckt. Es handelt von Salazar Slytherin und seinen vermeintlichen Geheimnissen. Angeblich hatte er hier in Hogwarts ein Geheimversteck für ein Monster erschaffen." erklärte er.
„Ein Monster? Hier in Hogwarts?" fragte Eliza ungläubig.
„Dieses Monster bereinigt Hogwarts. Es tötet die, deren Anwesenheit hier nicht erwünscht ist."
„Du meinst Muggel und Muggelstämmige?"
„Genau. Es ist nur nicht klar, wo das Versteck ist oder wie man dorthin gelangt. Das wurde nicht herausgefunden."
„Aber das Buch handelt doch von VERMEINTLICHEN Geheimnissen Slytherins.. Es muss also keine Kammer des Schreckens geben."
„Eli, es gibt diese Kammer ganz sicher. Ich spüre es."
„Ich möchte nicht, dass du dich in einer Sache verrennst, die nicht existiert."
Tom sah sie streng an.
„Ich dachte, ich könnte dir davon erzählen.." sagte er und wandte sich von ihr ab.
„Tom, bitte.. ich möchte nur, dass du dich auf die Dinge im Hier und Jetzt konzentrierst. Du bist zum Vertrauensschüler Slytherins ernannt worden und wir schreiben in diesem Schuljahr unsere ZAGs."
„Die Kammer des Schreckens IST im Hier und Jetzt. Jetzt gerade befindet sie sich irgendwo in diesem Schloss und ich werde sie finden."
Eliza sah ihn mitleidig an. Er war in ihren Augen sehr eigensinnig und hartnäckig, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat. Sie glaubte nicht an eine Kammer des Schreckens und dass so etwas hier in Hogwarts existieren würde.
„Meinst du nicht, dass sie schon längst gefunden worden wäre?"
„Nicht einmal Professor Dippet kennt jeden Raum in diesem Schloss. Es ist zu groß und zu geheimnisvoll. Slytherin war einer der Gründer von Hogwarts. Er hätte die Möglichkeit gehabt solch eine Kammer hier in Hogwarts zu verstecken."
„Ich weiß nicht, Tom.."
„Glaub mir oder glaub mir nicht aber ich weiß, dass sie existiert und ich werde sie finden." sagte er entschlossen.
Eliza seufzte. Er war so stur.
„Denk wenigstens daran, nicht die Schule zu vernachlässigen. Die ZAGs sind wichtig, das weißt du.."
„Keine Sorge." grinste er.
Tom verhexte das Buch, sodass es wieder schrumpfte und steckte es zurück in seine innere Tasche vom Umhang.
Dann verließen die beiden stillschweigend die Bibliothek.
Eliza war klar, dass sie ihn nicht davon abhalten könnte, nach dieser Kammer des Schreckens zu suchen. Tom war zu eigensinnig und stur. Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, musste es auch durchgezogen werden.
Die beiden gingen zurück in den Gemeinschaftsraum, wo noch Toms Freunde und Amanda warteten.
Tom sah zu Eliza.
„Wir sehen uns." sagte er nur kühl und ging dann zu seinen Freunden herüber.
Eliza ging zu Amanda, die noch auf einem der Sessel vor dem Kamin saß.
„Und? Habt ihr heimlich geknutscht?" grinste sie. Amanda zog sie gern aus Spaß auf.
„Was? Nein. Er hat mir nur etwas gezeigt."
„Was denn?" fragte Amanda neugierig.
Eliza war sich nicht sicher, ob sie Amanda darüber in Kenntnis setzen sollte. Sie war sich ja nicht mal sicher, ob überhaupt eine Kammer des Schreckens existierte.
„Nur etwas über Salazar Slytherin. Du weißt, wie besessen er von ihm ist."
„Ja, das stimmt. Aber da scheint er nicht der Einzige zu sein." sagte Amanda und deutete auf Tom und die Anderen.
Er saß am anderen Ende von Gemeinschaftsraum auf einer großen Couch mit seinen Freunden.
„Vermutlich reden sie wieder über schwarze Magie und so ein Zeugs." sagte Eliza. Das war Toms Lieblingsthema. Er war so fasziniert von dem Verbotenem, dass es Eliza beinahe störte, wenn sie nicht so verliebt in ihn wäre.
„Gruselig, oder? Wie das Böse so viele Menschen fasziniert.." sagte Amanda während sie zu Toms Gruppe herüber starrte.
„Ich weiß nicht, ob ihnen bewusst ist, was das wirklich alles bedeutet. Nicht umsonst ist dunkle Magie verboten. Sie fügt anderen Leid zu..." sagte Eliza nachdenklich.
„Könntest du dir vorstellen, dass.. naja.. Tom zu solch grausamen Taten fähig wäre?" fragte Amanda vorsichtig.
„Nein.. nicht wirklich. Ich denke, es ist eher nur die Faszination von dem Verbotenem, was er so aufregend findet. Er ist so ein toller, kluger und charmanter Mensch. Ich denke nicht, dass er jemals jemand anderen Leid zufügen könnte."
„Stille Gewässer sind tief."
„Was meinst du damit?"
„Wir wissen nicht, was wirklich in seinem Kopf vor sich geht. Wir können nur sein Verhalten und Handeln beurteilen. Doch es muss mehr dahinter stecken, als nur die Faszination von Verbotenem..."
„Amanda, hör auf. Tom ist ein toller Mensch. Jeder hat doch so seine Interesse. Ich mag zum Beispiel..  Quidditch. Macht mich das jetzt auch automatisch zu einer Quidditch-Spielerin? Nein.. ich finde es jedoch trotzdem äußerst spannend und faszinierend." erklärte Eliza.
Amanda dachte kurz nach.
„Du hast Recht. Tut mir leid. Ich hab mich wohl da in etwas reingesteigert."
„Schon gut. Wir alle irren uns mal."
Dann sah Eliza wieder verträumt zu dem gut aussehenden Tom Riddle herüber. Sie hoffte, dass Amanda nicht Recht behielt.

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