11.

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Autumn :

„Wo sind denn deine Leute ? Haben sie sich hingelegt ?" frage ich Noah verwirrt als wir an der frischen Luft stehen und auf das Wasser blicken. Wirklich viel sehen kann man wegen der Dunkelheit nicht, aber ich muss sagen, dass es trotzdem schön ist einfach nur hier an der frischen Luft zu sein und sich zu unterhalten.

„Die sind schon vor einer halben Stunde mit einem der kleineren Boot abgehauen. Wir sind alleine hier." erwidert er kurz und zieht an seiner Zigarette. Es sieht kurz zu mir und schaut dann wieder weg.

„Ist dir kalt?" fragt er und steckt sich die Zigarette zwischen die Lippen um sie festzuhalten, dann zieht er seine Jacke aus und legt sie mir um die Schultern.

„Danke..." murmle ich leise und beisse mir auf die Unterlippe. Ich verstehe nicht wieso die Leute sagen, dass er so gefährlich und gemein ist. Eigentlich ist er ganz nett... naja, zu mir.

„Wieso sind wir hier Noah ? Wir hätten genauso gut in deiner Halle reden können."

Als ich die Frage stelle fängt er an zu schmunzeln und wirft die Zigarette ins Wasser. Er dreht sich um und läuft die Treppe hoch um auf das Dach zu kommen. Ich folge ihm und sehe wie er sich auf den Boden legt. Seufzend mache ich es ihm nach und lege mich neben ihm.

„Hörst du das ?" fragt er leise und schaut in die Luft zu den Sternen. Ich höre gar nichts.

„Nein, ich höre nichts." antworte ich auf seine Frage und sehe zu ihm rüber. „Ganz genau Autumn. Kein Lärm, keiner der mir in irgendeiner Weise auf die Nerven gehen kann. Shadow und Raiden kümmern sich um meinen Scheiss und ich kann einfach hier liegen und einmal vergessen wer ich eigentlich bin. Ich muss mir um nichts Sorgen machen." murmelt er lächelnd und sieht zu mir.

Ich verstehe...

„Bist du gerne alleine ?" frage ich ihn. Er schüttelt leicht mit dem Kopf. „Ich hasse es alleine zu sein. Was meinst du wieso ich in der Halle wohne und kein eigenes Haus habe ? Ich war lange alleine. Seitdem ich meine Mafia habe, habe ich geschworen niemals wieder alleine zu sein und bis heute halte ich diesen Schwur auch. Ich bin niemals alleine. Es ist immer einer da. Selbst wenn die Person nur vor meiner Tür steht und aufpasst dass keiner reinkommt."

„Was meinst du damit ? Wieso warst du so lange alleine ?" hake ich weiter nach.

„Ich war es einfach." sagt er kurz.

„Ich mag es alleine zu sein und mal Zeit für mich zu haben. Ich verbringen nicht gerne Zeit mit anderen Menschen. Ganz im Gegenteil. Wenn ich alleine bin, kann ich machen was ich will und muss nicht auf die anderen Personen Rücksicht nehmen." erzähle ich und sehen uns weiter an. Ich werde besser darin ihm in die Augen zu sehen.

„Auf mich musst du keine Rücksicht nehmen. Mach was du möchtest. Tu einfach so, als ob ich nicht da wäre. Ich bin mir sicher, dass du das gut kannst."

Ach wirklich ?

„Das heisst ich kann jetzt einfach aufspringen und hier rumtanzen und singen ?" frage ich lachend und springen auf.

„Wenn du das möchtest, dann ja. Willst du Musik anmachen ?" fragt er und zieht sein Handy aus seiner Jackentasche. Er entsperrt es und reicht es mir dann. Lächelnd nehme ich es an und sehe, dass er sein Spotify geöffnet hat.

„Du hörst nicht viel Musik, was ?" frage ich als ich sehe, dass er weder eine Playlist hat, noch irgendwas in seiner Suchleiste stehen hat.

„Nah, ich mag keine Musik."

Er mag keine Musik ? Welcher Mensch mag keine Musik ? Mir hat noch nie jemand gesagt, dass er Musik hasst.

„Das ist ein Scherz oder ?" frage ich schockiert und suche ein Lied raus, dass ich anmache.

„Kein Witz, ich mag keine Musik." wiederholt er sich. Der spinnt doch.

„Weisst du was ich glaube ? Ich glaube, dass du kein Mensch bist. Du bist ein Roboter, der von der Regierung gebaut wurde und du bist außer Kontrolle geraten und hast eine Armee gegründet um es der Regierung zu zeigen, habe ich nicht Recht ?" frage ich und höre ihn leise lachen.

„Natürlich hast du Recht. Welcher Mensch ist schon so einzigartig und attraktiv ?" fragt er und setzt sich auf um mich zu beobachten. Genervt verdrehe ich meine Augen und fange an zu tanzen.

„Komm schon, steh auf und tanz mit mir mit. Vielleicht kann ich ja den Roboter in dir beruhigen und dich wieder normal machen." sage ich grinsend und halte ihm meine Hand hin.

„Ich glaube nicht, dass du das kannst. Ich mag ein Gentleman sein und passe auf Frauen auf, aber dafür lasse ich Männer leiden und tue ihnen Sachen an, die du dir nicht vorstellen kannst."

Als er das sagt bleibt mein Herz für einen Moment stehen. Hätte er meinen Vater leiden lassen, wenn ich nicht gewesen wäre ? Schluckend sehe ich auf meine Hand runter und sehe wie er danach greift.

„Keine Sorgen, dein Vater hatte nur Schulden bei mir. Ich hätte ihn einfach erschießen lassen. Ich foltere nur die Menschen, die es verdient haben. Vergewaltiger, Mörder, Entführer... dein Vater ist ein... guter Mann. Er hat nur den falschen Weg gewählt und war dumm. Das heisst aber nicht, dass er ein schlechter Mensch ist. Du hast gesagt, dass er das Geld wollte um deinem Bruder und dir neue Türen zu öffnen und um zu versuchen sich was aufzubauen... ich glaube dir das."

Hat er meinen Vater gerade einen guten Mann genannt ?

„Noah Lee, vielleicht steckt in dir doch mehr Mensch, als du glaubst." hauche ich lächelnd und helfe ihm auf.

„Lehn dich nicht zu weit aus dem Fenster. Vielleicht werfe ich dich doch noch zu den Haien ins Wasser, wenn mir langweilig wird." erwidert er kurz und zieht mich an sich ran. Er legt seine Arme um meine Taille und hält mich fest.

„Du solltest also dafür Sorgen, dass mir auf keinen Fall langweilig wird, hörst du ?" fragt er grinsen und legt den Kopf schief.

Schluckend sehe ich zu ihm auf und bemerke wie mein Herz stärker einfängt zu schlagen. „Ich glaube, dass ich das hinkriege." flüstere ich und stelle mich auf meine Zehenspitzen. Gerade als ich ihn küssen will, lehnt er seinen Kopf zur Seite. Meine Lippen treffen auf seine Wange. Verwirrt sehe ich ihn an und sehe ihn lächeln.

„Ich habe gerade geraucht. Ich glaube nicht, dass dir der Geschmack von Tabak gefällt." sagt er.

Tatsächlich hasse ich den Geschmack und auch den Geruch von Tabak.

Ich nicke kurz und wandere mit einer Hand zu seiner Schulter, die andere wandert in sein Haar. Dann beuge ich mich vor und hauche ihm einen Kuss auf den Hals.

„Besser ?" frage ich leise.

„Besser." erwidert er und drückt mich näher an sich. „Und jetzt zeigst du mir ob du wirklich so gut bist, wie alle immer behaupten." haucht er in mein Ohr und hinterlässt eine Gänsehaut auf meinem Körper

„Yes sir." flüstere ich lächelnd in sein Ohr...

- Was sagt ihr dazu, dass Noah ihr gesagt hat, dass ihr Vater ein guter Mann ist ?

- Wieso denkt ihr mag es Frauen so, aber hat so einen großen Hass auf Männer ?

- Denkt ihr er wird der Musik doch eine Chance geben ? 😉

KING OF MAFIA | 18+ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt