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Immer wieder atmete ich tief durch, aber ich konnte mich einfach nicht beruhigen. Es war klar, dass Matthew mich wieder betrog. Aber, dass es wirklich so schnell passierte, damit hatte ich nicht gerechnet. Und das er auch noch so dämlich war, sich erwischen ließ. Noch einmal holte ich tief Luft und stieg dann aus meinem Wagen.

Mit zittrigen Händen schloss ich die Tür zu meiner Wohnung auf. In meiner Wohnung angekommen, sah ich das überall Licht brannte. Meine kleine Tasche stellte ich auf die Kommode, die wir im Flur stehen hatten.

"Schatz, da bist du ja." Kam Matthew aus dem Schlafzimmer, nur mit Boxershorts bekleidet. "Dein Schatz, kannst du dir sonst wohin stecken. Zieh dich an und geh bitte." Sagte ich noch relativ ruhig und wischte mir über die Augen.

Mein Weg führte mich in die Küche, wo ich mir erstmal ein Glas Wasser füllte und direkt austrank. "Babe, ich weiß das du mich liebst." Brummte Matthew und versuchte seine Arme um mich zu legen. Jedoch schlug ich diese weg und drehte mich zu ihm. "Ja, ich liebe dich. Aber du mich nicht. Das hast du mir heute abend wiedereinmal gezeigt. Ich werde Montag morgen direkt zum Anwalt und unsere Scheidung einreichen. Ich habe keine Lust mehr, mich von dir so blamieren zu lassen." In mir stieg die Wut. "Wo blamiere ich dich?" Fragte der braunhaarige vor mir und baute sich auf, dabei hatte er die Arme vor seine Brust gelegt. "Dein ständiges fremdgehen. Alle sehen das und ich bin noch so blöd und verzeihe dir immer und immer wieder. Jetzt reicht es. Also hau endlich ab." Schrie ich ihn an und schubst ihn von mir weg, als er einen Schritt auf mich zu kam. "Mädchen, du packst mich nicht an. Haben wir uns verstanden?" Matthew packte mich an den Handgelenken und Brummte mich extrem böse an. Ich bekam Angst vor ihm und versuchte mich aus seinem Griff zu lösen, da es extrem wehtat. "Hör auf zu zappeln. Ich lass dich los, wenn du mir verspricht, dass du nicht die Scheidung einreichst." Drohte er und ich war kurz davor einzuknicken, aber dieses mal war ich stark. "Nein. Und jetzt lass mich los." Grummelte ich und versuchte mich weiter loszureißen. Er hielt mich weiterhin fest, sein Griff wurde immer fester und für mich gab es nur noch eine Lösung. Ich hob mein Knie und stieß diesen in seine Mitte. Schmerzerfüllt ließ er mich los und hielt sich seine Weichteile. Ich rannte um mein Leben aus der Wohnung. Ließ alle meine Habseligkeiten dort. Und klopfte wie verrückt zwei Etage tiefer bei meiner Nachbarin.

"Ina, was machst du denn hier?" Fragte Frau Miller, die total verschlafen an der Tür stand. "Es tut mir wirklich leid, dass ich sie geweckt habe. Darf ich bei Ihnen kurz rein kommen und die Polizei rufen?" Fragte ich sie total aufgeregt und panisch. "Natürlich, komm rein, Kind." Sagte sie und zog mich am Arm rein. Ich lehnte mich erleichtert an die Wand, als sie die Tür geschlossen hatte und atmete tief ein und aus. Mein ganzer Körper zitterte. "Ach komm Kind." Sagte Frau Miller und schob mich ins Wohnzimmer. Ich setzte mich auf die Couch und war immer noch von meinem Mann geschockt. "Was ist passiert?" Fragte sie und legte mir eine Wolldecke über die Schulter. "Ich hab mich vor knapp zwei Stunden von Matthew getrennt und er wurde eben handgreiflich." Wie in Trance erzählte ich ihr alles. Von dem Klassentreffen, zu dem fremdgehen bis eben gerade. "Ruf die Polizei, damit sie ihn raus holen." Sagte die älter Dame vor mir. Ich nickte und tastete meine Taschen ab, aber ich hatte das Handy in meiner Wohnung vergessen. "Haben sie ein Telefon für mich?" Fragte ich und wischte mir immer wieder über die Augen, da sie sich mit Tränen füllten. Sie reichte mir das Telefon und ich rief sofort die Polizei an.

Wir wartete zirka eine halbe Stunde, bis die Polizei ankam. In der Zeit versuchte mich Frau Miller zu beruhigen und reichte mir auch was zu trinken. "Er war immer so ein zuvorkommender Mann. Aber das er nun handgreiflich wird, damit hatte ich nie gerechnet." Sagte sie einfühlend und tätschelte auf meine Handgelenke. Leicht zog ich scharf die Luft ein und sah sie mir an. Die waren leicht blau angelaufen, wo Matthew mich fest gehalten hatte. "Oh gott, Kind..." Rief Frau Miller und sprang sofort auf, um etwas zum kühlen zu holen. Dies legte sie mir auf die Stellen. "Danke, wie kann ich dies bei Ihnen jemals wieder gut machen?" Fragte ich und sah der Mitte 70 jährigen in die Augen. "Nenn mich einfach Rosi und lass das Sie weg. Das ist alles." Zwinkerte sie mir zu. "Danke Rosi." Lächelte ich leicht.

Tom Felton - Wenn sich das Leben ändertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt