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Nach einer Stunde Fahrt kamen wir bei Tom an. Wir schnappten uns Willow und machten noch ihren letzten Spaziergang. Während Tom und ich Hand in Hand liefen, lief Willow freudig vor uns frei herum. "Es war ein unfassbar schöner Abend, danke." Sagte ich irgendwann leise und sah zu dem blonden auf. Dieser strahlte mich nur an, legte seinen Arm um meine Schulter und zog mich mehr an sich. "Wie kann ich mich da nur richtig bedanken?" Fragte ich und sah ihn weiterhin an. Mit einem danke war es definitiv nicht gemacht. Auf einmal blieb Tom stehen und sah mich an. "Küss mich einfach." Hauchte er sehr leise und legte beide Arme um mich. Meine Arme fanden sich um seinen Hals wieder, dann zog ich ihn sanft zu mir hinab und legte ganz leicht meine Lippen auf seine. Wir fanden sehr schnell einen gemeinsamen Takt und genossen diesen Moment. Um uns herum war alles still. Während Tom mich festhielt, streichelten meine Hände durch seine Haare. Leise schnurrte der blonde in den Kuss, zufrieden seufzte ich und genoss dieses angenehme Kribbeln in meinem Körper.

Nachdem ich den Kuss gelöst hatte, legte ich mein Gesicht an Toms Hals und schloss einfach die Augen. Ich wollte einfach seine Nähe, auch wenn ich wusste, dass ich mir selber damit wehtat. Ich wollte mich wirklich nicht so schnell verlieben, aber es passierte trotzdem. Die Hoffnung hielt sich in mir, dass der Mann in meinen Armen auch diese Gefühle hatte und es kein Spaß für ihn war. Ich würde sehr hart auf dem Boden der Tatsachen aufprallen, wenn das alles hier keine Zukunft hatte. Fest kniff ich meine Augen zu und versuchte für diesen Abend diese Gedanken loszuwerden. 

"Wollen wir weiter, Darling?" Flüsterte Tom und fuhr mit seinen Händen meinen Rücken auf und ab. Ganz langsam löste ich mich und sah ihm ins Gesicht. "Können wir gerne machen." Lächelte ich und legte meinen Arm um seine Hüfte. Gemeinsam folgten wir Willow, die die ganze Zeit auf uns gewartet hatte.

Mein Blick ging in den Sternen besetzten Himmel und da fiel mir was ein und blieb stehen. "Ich muss in meine Wohnung... ich muss was nachsehen." Sagte ich und sah Tom mit großen Augen an. "Ja natürlich. Ist es was schlimmes?" Fragte er unsicher und ich schüttelte den Kopf. "Ich will nur wissen, ob der Idiot mir wenigstens eine Erinnerung dagelassen hat." Sagte ich.

Tom, Willow und ich machten uns auf den Rückweg zu Toms Haus. Dort setzten wir Willow ab. "Magst du mir sagen, wonach du genau schauen willst?" Fragte der Blonde, nachdem wir ins Auto gestiegen waren. "Ich will wissen, ob der Babybauchabdruck von Fynn noch da ist." Sagte ich gefasst, aber spürte, wie in mir die Traurigkeit stieg. "Hey... lass es raus." Sanft strich der blonde über mein Bein und hielt vor meiner Wohnung. Ich schüttelte den Kopf, ich wollte nicht schon wieder heulen.

Zusammen stiegen wir aus und gingen hinauf zu meiner Wohnung. Mit dem Ellenbogen öffnete Tom die Tür und schob mich langsam in den Flur. "Wo hattest du ihn denn aufbewahrt?" Fragte Tom und ließ die ganze Zeit seine Hand an meinem Rücken. "Im Arbeitszimmer." Sagte ich leise. Vorsichtig, ohne groß irgendwas zu ändern, gingen wir in mein Arbeitszimmer. "Gott sei Dank." Atmete ich tief durch und nahm den Gipsabdruck von der Wand. "Wow, der ist aber groß." Bemerkte der blonde. Leicht lächelte ich und reichte ihm den Abdruck, da ich noch eine Schatulle suchte. "Danke..." hauchte ich, schloss meine Augen und wandte mein Gesicht zur Decke hoch. Mit der Schatulle in den Hände, hockte ich einen Moment auf meinen Knien und war einfach dankbar, dass ich all meine Erinnerung an mein einziges Baby behalten durfte.

Stumm lief mir eine Tränen die Wange hinab. Ich hatte nie den Tod meines Sohnes verarbeiten können. Tom ließ mir die Zeit, als er sah, dass ich nach einem Kuscheltier griff und diesen am meine Brust drückte. Tief atmete ich durch, stand dann auf und sah zu Tom. "Würde es dich stören, wenn wir diese Sachen mitnehmen?" Fragte ich vorsichtig und konnte einfach nichts dafür, dass mir die Tränen über die Wangen liefen. Tom zog mich in seinen Arm, mein Gesicht lag an seiner Schulter. "Natürlich stört mich das nicht. Nimm alles mit was dir wichtig ist." Sagte er sanft und strich mir beruhigend über den Rücken. "Danke." Meine Stimme zitterte extrem.

Tom Felton - Wenn sich das Leben ändertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt