𝟐𝟑 𝐤𝐢𝐬𝐬

93 17 1
                                    

𝐽𝑢𝑛𝑔𝑘𝑜𝑜𝑘 𝑃𝑂𝑉:

Gedanken verloren schaue ich auf meine nackten Füße. Das Wasser und der Schaum meines Shampoos fließen neben ihnen her, direkt zum Abfluss.

Noch immer bin ich geschockt von dem was mir Hoseok da erzählt hat. Es will nicht in meinem Kopf hinein. Ich will es einfach nicht als Realität sehen, denn es wäre viel zu grausam. Allein die Vorstellung, das Menschen so grausam sein können, bereitet mir eine Gänsehaut.

Das so viele Menschen , so schlimm leiden müssen ist wirklich unfassbar. Ich weiß nun was Jimin durchgemacht hat. Wahrscheinlich hat sein Gehirn diese Gedanken verdrängt um ihn vor der Wahrheit zu schützen, aber der kleine wird ohne ärztliche Hilfe hier auf jeden Fall sterben.

Ich lasse meinen Kopf gegen die Fließen fallen und schließe die Augen. Hoseok hatte alles gesehen und mir im Detail erzählt. Wenn ich nicht aufpasste würde ich ebenfalls dorthin kommen. Sie würden das gleiche mit mir machen, wie mit Jimin , nur noch schlimmer und wahrscheinlich würde ich nicht wie er wieder diese Hölle verlassen, sondern meine letzten Atem Züge in dieser scheußlichen Lagerhalle tun.

Was dort abgeht ist wirklich unter der Menschenwürde. Ich fahre mir durchs Haar , ehe ich nun das kalte Wasser abdrehe. Es ist schon spät ,sehr spät, aber ich fühle mich hellwach.

Leise gehe ich aus dem Bad. Bis auf einzelne Personen, schläft schon fast jeder. Nur leises Geflüster von da und da, sonst ist es ruhig.

Leise gehe ich zu meinem Schlafplatz, wo ich bloß in schlummernde Gesichter blicken kann.

Warum sehen Menschen, wenn sie schlafen immer so unschuldig aus?

Vorsichtig Streife ich mir meine Schuhe über und schnappe mir die alte Haar Spange, die ich seid 2 Jahren mit mir rum Schleppe. Sie gehörte meiner Schwester und ich hatte sie an dem Tag bei mir, als ich entführt wurde. Seitdem hat sie mir schon viele Türen geöffnet.

Auch jetzt führt mich mein Weg zu der Tür. Ich kann heute nicht schlafen und weil es hier eh wie in einer Monarchie ist und ich nicht arbeiten muss, kann ich mir heute Nacht auch ruhig noch weiter die Sterne ansehen.

Sie beruhigen mich.

Plötzlich bin ich in Sans Gebiet. Meine Füße haben mich ganz automatisch hierher geführt und auch mein Blick geht völlig automatisch zu Taehyungs Bett, doch zu meiner Überraschung kann ich seinen Blondschopf nicht erkennen. Verwirrt musterte ich die daneben liegenden Betten, doch auch dort ist nirgendwo das Mond gleiche Haar zu finden.

Am liebsten würde ich jetzt nach dem Blondschopf suchen, doch was für einen Zweck hätte dies? Stimmt. Gar keinen.

Ich Blicke auf sein leeres Bett. Und was wenn San ihn bedrängt wie heute? Das Taehyung das nähmlich nicht wollte , hatte ich auf 10 Meter riechen können.

Fuck it.

Leise Laufe ich zu seinem Bett. Wie zu erwarten ist er hier nicht aufzufinden. Doch auch bei San ist er nirgendwo zu sehen. Dieser schläft seelenruhig in seinem Bett vor sich hin, weshalb ich schnell wieder verdufte, bevor er aufwacht.

Immer unruhiger Streife ich durch den Schlafensraum. Taehyung ist wie vom Erdboden verschluckt, dabei hatte ich ihn doch noch gesehen. Auch Yoongis Territorium durchstreife ich auf der Suche nach ihm, wobei mich stets wachsame Augen Mustern, doch auch hier ist er nirgendwo.

Nun stehe ich wieder am Anfang meiner Reise. Meinem Bett. Ich drehe mich einmal im Kreis und kratze mich am Kopf. Da entdecke ich sein altes Bett, das nun zu mir gehört. Langsam und mit einer Vorahnung schleiche ich darauf zu. Klettere die paar Sprossen hinauf und entdecke plötzlich ein weinendes etwas dort zusammengekauert.

Er scheint mich noch nicht wahrgenommen zu haben, weshalb ich ihn etwas betroffen mustere. Sein Brustkorb hebt und senkt sich sehr schnell, während er versucht, seine schluchzer leise zu halten.

Ich kann nicht anders, als meine Hand vorsichtig auf seine Seite zu legen und ihn sanft zu streicheln.

Sofort zuckt sein Körper zusammen und er setzt sich auf. Aus schüchternen Augen blinzelt er mich an und wischt sich seine Tränen Weg.

Ich lege einen Finger auf meine Lippen, bevor ich leise und vorsichtig zu ihm in das kleine Bett klettere.

Mit großen Augen sieht er zu mir auf und mustert mich angespannt. Ich lasse mich jedoch nicht beirren und breite meinen Arm von mir aus. Verwirrt mustert er mein handeln und ich nicke ihm nur zu.

Er scheint zu zögern, weshalb ich ihn nur sanft an meine Brust drücke. Auch meine andere Hand lege ich um seine Taille, während ich die andere zu seinem Haar führe und sanft darüber Streiche.

In Taehyung scheint ein Damm einzubrechen und er beginnt haltlos an meiner Brust zu schluchzen. Ich weiß den Grund für sein weinen nicht, dennoch kann ich mir denken das es um Jimin geht.

Ich lege mich komplett hin und starre dann still an die Decke, während ich ihn fest in meinen Armen halte. Ein warmes Kribbeln hat sich in mir breit gemacht und ich spüre seinen Herzschlag direkt an meinem.

Ich kann nicht um hin den Moment zu genießen.

Immer weiter streichle ich seinen Rücken und kraule sein Haar , bis sein Schluchzen schließlich versiegt und er sich an mich schmiegt.

Hier oben sieht uns niemand und deshalb schenke ich ihm nun all die Wärme, die er in der letzten Zeit gebraucht hat.

Überflügelt von dem intimen Moment, beugt sich mein Kopf wie von selbst vor und platziert einen sanften Kuss auf seinem Kopf. "Gute Nacht ", flüsterte ich nun plötzlich auch ganz schläfrig.

Mein Körper ist ruhig und entspannt. Ich spüre wie Taehyung sich noch fester an mich krallt, dann schließe ich die Augen und Falle zusammen mit Taehyung in meinen Armen ins Land der Träume.

____________________________________________________

Danke für 1k ! <333

𝗟𝗢𝗖𝗞𝗘𝗗 𝗨𝗣 ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt