Missverständnis

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Die schwarzhaarige öffnete ihre Augen, als das Tageslicht von draußen bereits auf sie hinunter schien und sie streckte sich einmal kurz, danach drehte sie ihrem Kopf nach rechts, wo sie den Mann mit den lavendelartigen Augen vor sich an der Bettkante erblickte.
"Guten Morgen, Neiru." lächelte er sanft, doch sie blickte ihn nur mit sehr müden und leeren Augen an.
"Ich habe dir etwas zum Frühstück gemacht." erklärte er, worauf sie ein wenig träge ihren Oberkörper errichtete. Die goldäugige fasste nun an einer seiner Ohrringe und musterte diese, wodurch er überrascht wirkte.
"Willst du die haben?" erkundigte er sich, doch sie schüttelte nur ihren Kopf.
"Neiru, kann ich dich um etwas bitten?" fragte er.
"Hm..?" brummte sie auf.
"Kannst du dir vielleicht mehr anziehen.." sprach er nun.
"Natürlich.." antwortete sie und stand auf, worauf er wegblickte. Die schwarzhaarige lief zu der anderen Seite hinüber und entwendete sich das Seidenkleidchen, danach stülpte sie sich einen Pullover, wie eine Joggingshose über, danach kam sie zurück und nahm erneut auf dem Bett platz.
"Danke, das du dir diese Mühe gemacht hast, aber ich habe keinen Hunger.." kam sie ihm zuvor, als sie bemerkte, dass er etwas mitteilen wollte.
Neiru ließ sich wieder nach hinten plumpsen und rutsche an ihr Kissen heran, wodurch sie automatisch weggewandt von ihm verwahrte.
Die schwarzhaarige zog ihr Telefon heraus, aber Sota hatte immernoch keine Antwort hinterlassen, wodurch sich ihre Herz schmerzlich zusammenzog.
"Ah ah, diesen Weg ziehst du mir jetzt nicht ab." erklang es von hinten und plötzlich hing sie in der Luft und die Arme des weißhaarigen verweilten um ihren Bauch, worauf sie kurz ihre Augen etwas nach hinten lenkte.
"Izana.." sprach sie schwach, als sich die Sicht unterhalbs von ihr veränderte, da er sie in die Küche hinüber trug. Der weißhaarige setzte sie auf dem einen Barhocker ab und lief hinüber zur Küchenzeile. Die goldäugige schob sich hinunter und steuerte erneut auf die Tür zu, doch er reagierte schnell.
"Ganz sicherlich nicht!" rief er mit leicht verzogenen, danach eilte er zu ihr trug sie wieder auf den Barhocker, aber diesesmal blieb er direkt vor ihr stehen und verwehrte ihr den Fluchtweg.
Die schwarzhaarige hob ihren Kopf an und ihre müden Augen blickten zu ihm hinauf. Neiru fasste an seine Brust und versuchte ihn wegzudrücken, doch er hatte weitaus mehr Kraft.
"Izana, bitte.." kauerte sie, dennoch ließ er nicht von ihr ab.
"Ich verstehe das du traurig bist, aber es bringt doch nichts die ganze Zeit im Bett zu liegen und sich die Seele zerfressen zu lassen. " erklärte er streng.
"Du verstehst nicht.." fing sie an, als er sie schlagartig unterbrach.
"Doch ich verstehe es. Immerhin vögelst du meinen Kindheitsfreund. " legte er recht offen nun frei, worauf ihre Augen etwas aufflackerten, da seine Präsenz sich nun leicht verändert hatte.
"Tut mir leid.. " murmelte sie und drehte sich zur Tischplatte um.
Der weißhaarige stellte ihr kurz darauf Pancakes, wie ebenfalls Rührei und Speck vor die Nase, dass es schon fast einem halben Buffett gleichen würde.
Neiru nahm ihre Gabel in die Hand und stocherte ein wenig in ihrem Ei herum, während er direkt gegenüber vor ihr saß.
Die schwarzhaarige hatte ihren Kopf gesenkt und stützte sich mit ihren linken Arm ab, währenddessen sie ein wenig ihre Stirn runzelte.
"Findest du mich ekelig, Izana..?" erklang es nun leise.
"Warum fragst du mich das?" erkundigte er sich.
"Weil ich mich gerade als ekelerregend empfinde.." antwortete sie, aber er gab ihr keine Antwort.
"Ich werde jetzt einkaufen gehen." sagte sie und sprang auf.
"Neiru..!" rief er seufzend auf, währenddessen sie die Küche verließ.
Die schwarzhaarige machte sich kurz fertig und zehn Minuten später, da donnerte schon die Eingangstür zu. Die goldäugige verließ fünfzehn Minuten danach den Bus, denn wie zuvor bestiegen hatte und betrat nun den hellen Supermarkt. Die schwarzhaarige schnappte sich einen Korb und und maschierte nun in das Gemüseabteil, als sie kurz darauf ein paar Sachen einsteckte, danach wanderte sie weiter.
Neiru blickte plötzlich auf, da sie eine bekannte Stimme vernahm, als sie den Mann mit der Narbe im Gesicht im Gang daneben, bei den Dosenprodukten vorfand. Die zierliche Frau wollte auf ihn zu gehen, doch wich wieder zurück als eine weibliche Stimme erhallte.
"Kakucho!" rief sie und plötzliche hackte sie sich in seinen einen Arm hinein und lächelte dabei warm auf.
Die schwarzhaarige verstand nicht ganz worüber sie sprachen, aber sie musterte die Geste, da die brünntte Frau ihren Kopf direkt vor seinen schwankte.
Neirus müde Augen wurden nun noch betrübter und das kleine Herz fing an sich in ihrer Brust zusammenzuziehen. Sie wendete ihren Blick nach unten rechts ab und verstand nicht, wieso ihr Körper darauf so reagierte, als sich plötzlich ihre Augen mit Wasser füllten. Die schwarzhaarige lokalisierte nun in ihren Gedanken, dass sie sich nach diesem Mann sehnte, doch sie wusste, dass sie nur eine Prostituierte war und dabei spielten die lieben Gesten keine Rolle.
"Neiru?" erklang nun eine tiefe Stimme, worauf sich ihre Augen verspannten, danach wendete sie ihren Kopf wieder nach oben, wo sie nun Kakucho vorfand.
"Was hast du denn?" erkundigte er sich irritiert und seine rechte Hand wanderte auf sie zu. Er umschmeichelte nun ihre Wange und sie starrte ihn noch ganz ungläubisch und mit einem feuchten Schleier vor den Augen an.
Die goldäugige zog ihren Kopf nach hinten weg.
"Neiru?" entkam ihm irritiert, aber sie schenkte ihm nur eine schüttelnde Geste mit ihrem Kopf.
"Du hast zutun.. " murmelte sie und wendete sich weg, als sie kurz darauf zum Lauf ansetzen wollte, doch er griff erneut nach ihrem Arm und hielt sie schlagartig fest.
"Nicht das es dich was angehen würde, aber ist eine alte Klassenkameradin. Sie hat mich hier gerade erkannt und wir haben kurz gequatscht." erklärte er, worauf ihre Augen aufvibrierten und jetzt kam sich Neiru einfach nur ziemlich dumm vor. Der Klingelton ihres Benachrichtigungstones erhallte und sie zog daraufhin ihr Telefon heraus, als sich kurz darauf ihre Mundwinkel ein wenig nach oben zogen. Sie hatte eine neue Buchung erhalten.
"Also, jetzt wo du wieder mir gehörst, wirst du mich da nun begleiten?" erklang es hinterhalbs von ihr. Neiru drehte sich langsam wieder zu ihm um und sie nickte ihm zu.
"Na los. Führ deinen Einkauf noch zu Ende, danach nehme ich dich mit zu mir." erklärte er.
"Zu dir nachhause?" fragte sie nun und lief nebenbei an ihm vorbei.
"Nein, ins Hotelzimmer du Dummerchen." antwortete er gut gelaunt, worauf sie ihm nur entgegen lächelte. Neiru sammelte noch ihre Sachen ein, ging zahlen und zehn Minuten, da standen sie schon bereits vor dem Supermarkt.
Kakucho führte sie zu seinem Motorrad, wo sie sich zu ihm hinten hinauf setzte, danach schlung sie ihre Arme um seinen Bauch.
"Bist du diesesmal nicht mit deinem Rad unterwegs?" erkundigte er sich.
"Nein." antwortete sie kurz und knapp, als er kurz darauf auch schon los fuhr.
Neiru legte ihren Kopf gegen seinen Rücken und ihre Arme schlungen sich mehr um ihn, währenddessen sie nicht anders konnte, als seine Nähe zu genießen. Kakucho machte zehn Minuten später vor dem Hotel Stopp, wo er ihr beim absteigen verhalf. Der Mann mit der Narbe lief voraus und sie folgte ihm. Sie trafen wenige Augenblicke später in seinem Hotelzimmer ein, als er sich schlagartig zu ihr umwendete.
"Du hast aber keine Sachen in deiner Tüte, die in einen Kühlschrank müssen oder?' erkundigte er sich, woraufhin sie ihren Kopf schüttelte.
"Gut." sagte er und wurf sie sich kurz darauf über seine Schulter, weshalb sie nicht anders konnte, als ein wenig zu lächeln. Kakucho schmiss sie sanft auf das Bett, als er daraufhin direkt über sie krabbelte. Der schwarzhaarige stützte sich neben ihrem Kopf ab und starrte zu der zierlichen Frau hinunter.
"Geht's dir nicht gut?" fragte er nun und zog dabei etwas seine Augenbrauen zusammen, aber sie blickte nur zu ihm hinauf und verblieb still. Kakucho sprang plötzlich auf und verschwand darauffolgend im Badezimmer, worauf sie irritiert schien. Neiru erhob ihren Oberkörper und starrte zu der hellen Tür, die in den Nebenraum führte. Der schwarzhaarige kam kurz darauf zurück und setzte sich wieder direkt vor sie hin.
"Habe ich dir letztens stipizt. " lächelte er breit und zog aus einer kleinen Plasikverpackung ein Abschminktuch heraus, danach umfasste seine linke Hand ihre Wange, währenddessen die andere ihr das Make-up aus dem Gesicht entfernte. Die goldäugige wehrte sich nicht, nein ganz im Gegenteil, sie schaute ihm dabei aufmerksam zu, als er kurz darauf die Sachen beiseite legte.
"Warum bist du so lieb zu mir..?" erklang es nun leiserer und er blickte zurück in ihre feucht schimmernden Augen.
"Jeder hat es doch verdient, anständig behandelt zu werden oder nicht?" meinte er nun, worauf ihre Gesichtszüge ein wenig weicher wurden.
"Also, was bedrückt dich Neiru?" fragte er erneut.
"Sota, weiß nun das ich eine Escortdame bin..Und seit gestern redet er nicht mehr mit mir.." erzählte sie, währenddessen sie ihren Kopf nach unten sinken ließ.
"Wie hat er es herausgefunden?" erkundigte er sich und zog dabei einer seiner Augenbrauen nach oben.
"Er hatte mich gebucht, da er eine böse Vorahnung hatte.." antwortete sie leise. Kakuchos rechte Hand umfasste nun ihre linke Kopfseite und sein Daumen strich langsam, wie sanft über ihre mittlerweile freigelegte Narbe, wodurch sie wieder zu ihm zurück blickte.
"Ich habe dort Bekanntschaft mit einem Glastisch gemacht.." teilte sie irgendwie schwach lächelnd mit, doch er berührte sie nur weiterhin sanftmütig, währenddessen sie den Mann vor sich begutachtet, wie er nur zu dem einen Punkt ihres Kopfes starrte.
"Kakucho..was denkst du von.." doch sie schüttelte darauf nur etwas ihren Kopf, wodurch er erneut zu ihr blickte und sie schluckte ihre Frage direkt wieder nach unten und beschloss, diese nicht zu stellen.
"Von was?" fragte er nun, aber sie drückte sich nur zu ihm nach oben und setzte ihre Lippen auf seine, als er plötzlich abließ, worauf ihre Augen ein wenig anfingen zu vibrieren.
"Ich habe dich diesesmal nicht dafür gebucht." erläuterte er förmlich mit einem ruhigen Gesichtsausdruck.
"Also willst du mich nicht anfassen..?" erkundigte sie sich unsicher.
"Nicht so Neiru." erklärte er, danach legte er sich nach hinten, wodurch sie ihren Oberkörper ein wenig dort hin verdrehte.
"Worauf wartest du?" fragte er und zog dabei einer seiner Augenbrauen nach oben. Die schwarzhaarige rutschte daraufhin an ihn und legte ihren Kopf auf seine Brust, während ihr Arm um seinen Bauch ging, danach schlung er seine um die zierliche Frau, wodurch ihr ein erleichterndes aufseuftzen entkam.
Kakucho begang irgendwann damit ihr sanft durch die Haare zu streicheln.
"Wenn du ihm wirklich soviel bedeutest, wie du mir geschildert hast, dann wird er sich bestimmt bald wieder bei dir melden. Ich denke er braucht nur ein wenig Zeit, um das zu verarbeiten. Immerhin hast du deinem besten Freund etwas aus deinem Leben verschwiegen." erklang es nun.
"Zumal weil dein Beruf nicht ganz ungefährlich ist. Ich denke ihm wird jetzt auch klar sein, woher du deine Verletzungen hast. " fügte er hinzu.
"Ich hoffe du hast Recht.." antwortete sie leise, als sie kurz darauf ihre Augen schloss und erleichtert aufatmete.

Neiru traf am Abend wieder in ihrer Wohnung ein und fand den weißhaarigen auf der Couche vor, wie er sich gerade irgendwas im Fernsehen anschaute. Die goldäugige brachte die Einkaufstüte in die Küche und verräumt kurz die Sachen, danach maschierte sie zurück ins Schlafzimmer.
"Izana.." erklang es und sein Blick wanderte vom Bildschirm nun zu ihr hinüber. Die schwarzhaarige nutzte seine Aufmerksamkeit und lief zu ihm hinüber. Sie setzte sich zu ihm.
"Tut mir leid, dass ich dich heute einfach so sitzen gelassen habe und ebenfalls dein Essen abgelehnt hatte.." sprach sie nun leise auf.
"Hast du schon gegessen?" erkundigte er sich, aber sie schüttelte nur ihren Kopf, als er sich plötzlich erhob. Izana verließ kurz darauf den Raum, worauf sie irritiert wie verwirrt schien und ihr Herzschlag schien sich nun zu erhöhen. War er jetzt wirklich auch so sehr sauer auf sie? Doch ihre Gedanken Krammerei sollte gleich gelüftet werden. Der weißhaarige kam ein paar Minuten später wieder zurück und hielt dabei in der Hand eine Schüssel. Izana ließ sich neben ihr fallen und streckte es ihr entgegen. Neiru nahm es entgegen und blickte auf erneute liebevolle angerichtete Ramen hinab.
"Danke..Ich dachte schon.." fing sie an, doch er schnitt ihr ins Wort.
"Das ich sauer auf dich bin?" kam seinerseits und sie nickte ihm nur zu.
"Ich muss gestehen es war nicht so cool und ebenfalls etwas respektlos, aber wegen sowas bin ich doch nicht wütend auf dich. Ich verstehe das es dir nicht so gut geht." erläuterte er verständnisvoll, worauf ihre Mundwinkel ein wenig nach oben schossen. Neiru erhob sich etwas und gab ihm einen leichten Kuss auf die Wange, womit er überhaupt nicht gerechnet hatte, weil seine Augen sich nun weiteten und seine Wangen bekamen einen leichten Schleier in dem gedämmten Zimmer. Die schwarzhaarige begang nun zu essen, währenddessen Izana seinen Kopf wieder nach vorne zum Bildschirm wandte und innerlich hoffte, dass sie es nicht bemerken würde.

Dangerous swarm || Kakucho FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt