alte Bekanntschaft

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Triggerwarnung, bezüglich des Themas Suizids!
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Die schwarzhaarige stand gerade in einem kleinen Imbiss und maschierte derzeit näher an die Theke heran, um die Gerichte auf dem LED-Bildschirm zu checken, wobei sie an einer Schlange vorbei lief, als kurz darauf eine Person sie zu Boden schubste. Neiru sah nach oben und erblickte dort einen jungen Mann in ihrem Alter, der mit verzogener Miene zu ihr hinab sah.
"Wie kannst du es wagen, dich vorzudrängeln?! Du hast dich wie jeder andere hier auch anzustellen!" schrie er nun, doch die zierliche Frau schien nur irritiert.
"Was..? Ich wollte doch nur, nach den Gerichten schauen,weil ich nicht sogut in die Ferne sehe.." sprach sie verdutzt auf.
"Ja, erzähl das jemanden anderen! Und stell dich gefälligst hinten an!" meinte er immernoch verärgert, als plötzlich ein Schatten sich links von ihr erbildete. Neiru drehte ihren Kopf dort hin und erblickte einen großen Mann mit schwarzen Haaren und einer Tätowierung am Kopf.
"Hast du den keinen Anstand? So geht man nicht mit anderen Menschen um." erklang eine tiefe Stimme.
"Aber sie hat.." sagte er, doch er wurde durch ein Zischen unterbrochen.
"Stell dich gefälligst wieder in deine Schlange und lass andere Menschen in Ruhe." kam von dem fremden, worauf der andere verschwand.
Es hing schlagartig eine Hand vor ihren Augen und sie nahm sie entgegen, danach zog der dunkelhaarige sie nach oben.
"Danke für deine Hilfe.." meinte sie.
"Hast du dich verletzt?" erkundigte er sich, aber sie schüttelte nur ihren Kopf.
"Mein Name ist Neiru und deiner?" kam von ihr.
"Sag einfach Ken zu mir." antwortete er.
"Kann ich dir dafür etwas ausgeben?" fragte sie, worauf er anfing sanft zu Lächeln.
"Alles gut. Du bist mir nichts schuldig. Ich muss jetzt leider aber auch gehen. Tut mir leid. Hat mich aufjedenfall gefreut." sagte er und sie nickte ihm zu, danach verschwand er. Neiru wendete sich zurück zur Tafel und wählte ihre Gerichte aus, worauf sie wenig später in der Schlange stand. Nach dreißig vergangenen Minuten, da verließ sie nun auch endlich den Imbiss. Die schwarzhaarige verstaute gerade die Plastiktüte, in der das Essen verwahrte an ihrem Lenkrad, als sie plötzlich bekannte Stimmen vernehmen konnte. Neiru erblickte Kakucho mit seiner Bande, doch diesmal war noch ein zusätzlicher Fremder mit dabei.
"Na, schöner Mann." sprach sie, worauf er seinen Kopf zu ihr hinüber lenkte und kurz darauf sprangen seine Mundwinkel ein wenig nach oben.
"Du siehst etwas lebendiger als gestern aus, haben du und Sota euch wieder vertragen?" erkundigte er sich und deutete dabei auf die Essenstüte, doch ihre Augen bekamen sofort einen betrübten Schleier.
"Nein..Ich fahre zu jemanden anderen." antwortete sie.
"Zu einer Freundin?" kam von ihm.
"Nicht direkt.." meinte sie, als seine Augen ein Signal sendeten, dass er es verstand, worauf diese nun etwas kühler wurden.
"Na, Prinzessin! Lange nicht gesehen!" erhallte es belustigt von einem pinkhaarigen, wodurch sich ihr Gesichtsausdruck ins grimmige verzog.
"Es wäre mir recht gewesen, wenn es auch so verblieben wäre." erläutert sie.
"Warum?" erkundigte er sich und legte dabei seinen Kopf ein wenig schief.
"Warum?! Du hast mir ein Schwert in den Oberschenkel gestochen! Die Wunde ist erst vor kurzen komplett zusammengewachsen!" rief sie verärgert, aber er belächelte sie nur.
"Neiru, bist du es wirklich?" erklang nun eine andere Stimme und sie wendete ihren Blick nach rechts, wo ein weißhaariger verwahrte.
"Oh, Koko! Ne oder? Ich habe dich fast gar nicht erkannt mit deinen langen Haaren." lächelte sie weich.
"Ah, aber du bist immernoch so hübsch wie früher. " antwortete er.
"Woher kennt ihr beiden euch?" erhallte es nun von dem schwarzhaarigen mit leicht angespannter Miene, wodurch sie zu ihm zurück sah.
"Oh, ich habe früher neben der Schule etwas in einem Café gearbeitet. Zu einem um die Familie zu unterstützen und zum anderen, dass ich etwas für mich hatte und ich habe damals ein Tablett fallen lassen, worauf alles darauf zerbrach, zumal die Flüssigkeiten ihn trafen, worauf ich wirklich panisch wurde, aber er war ganz ruhig und hat mir beim aufräumen geholfen, während er versuchte hatte mich zu beruhigen. " erzählte sie mit voller Euphorie.
Kakucho gab ihr nur ein kleines Nicken zur Verständigung.
"Naja, ich muss jetzt wirklich weg. Aber es hat mich gefreut." meinte sie und stieg kurz darauf auf ihre Maschine auf, danach fuhr sie davon, währenddessen der Mann mit der Narbe im Gesicht ihr hinterher sah.
Neiru traf fünfzehn später in einem Wohnblock an und zog sich die Tüte vom Lenkrad hinunter, danach maschierte sie in ein Wohnhaus und lief in den fünften Stock hinauf. Die goldäugige klopfte an der Tür und müde Augen machten ihr wenig darauf auf.
"Ich habe etwas zum Essen mit gebracht." erzählte sie und hob die Plastiktüte in ihrer Hand ein bisschen nach oben. Sie folgte dem jungen Mann in seine Wohnküche und er setzte sich rechts auf einen Barhocker, bei einem hohen und schmalen Tisch.
Neiru lief um ihn herum und stellte die Sachen vor ihm ab, als sie kurz darauf direkt gegenüber von ihm platz nahm.
"Wie geht es dir heute Mikey?" erkundigte sie sich und stellte ihm die Aluverpackung vor seine Nase, während er mit einer geknickten Haltung vor ihr verwahrte.
"Mhm.." grummelte er und öffnete seine Verpackung, danach schnappte er sich die Stäbchen und begang damit zu Essen.
"Hast du denn wirklich niemanden, mit dem du reden kannst?" fragte sie.
"Alle Kontakte sind abgebrochen.." murmelte er, währenddessen er seinen Kopf abstützte.
"Warum denn das?" kam von ihr.
"Es ist zuviel passiert.." antwortete er schwächlich.
Neiru musterte den Mann vor sich, der kaum älter als sie schien und ihre Augenbrauen zogen sich kurz einmal zusammen.
"Ich habe es schon wieder versucht.." erklang es leise und schob den Ärmel seines linken Armes hinauf, wo unten an seinem Gelenk eine Scharr an Blut haftete. Die Augen der schwarzhaarigen weiteten sich und sie sprang plötzlich auf.
"Warum hast du es denn nicht eingebunden?!" rief sie panisch. Neiru lief zur seiner Spüle und machte einen Lappen nass, danach fand sie noch etwas Verbandszeug und kam zurück. Sie wischte seine Wunde sauber und sie konnte mit Glück feststellen, dass er nicht vertikal angesetzt hatte. Die schwarzhaarige band kurz darauf sein Handgelenk ein, währenddessen seine müden Augen sie dabei beobachteten.
Mikey entfernte die zierliche Frau plötzlich von sich, danach stand er auf und lief direkt gegenüberliegend zu seinem Bett, wo er sich darauf fallen ließ. Neiru blickte zu seinem Essen und bemerkte, dass er gerade mal nur ein paar Bissen davon genommen hatte, wobei ihre Augen etwas betrübt aufvibrierten. Die goldäugige wanderte zu ihm hinüber und legte sich direkt hinter ihn ins Bett, aber er war zum Fenster hingewandt.
"Mikey, du brauchst professionelle Hilfe." sprach sie, doch er gab ihr nur ein Stöhnen zur Antwort.
Neiru wendete ihren Kopf nach rechts zu ihm, wo sie auf seinen Hinterkopf blickte.
"Es ist niemals zu spät.. " sagte sie sanftmütig.
"Ich habe meinen Bruder und meine Schwester verloren..Und danach sogar meinen Adoptivbruder..Der mich eigentlich die ganze Zeit nur als Konkurrenz betrachtet hatte..Ich habe einem Kindheitsfreund beim sterben zugesehen und den Kontakt irgendwann zu meinen alten Freunden angefangen zu meiden..einfach so..da gibt es nichts mehr zu retten.." erklärte er ein bisschen abgehakt.
"Ich will zur meiner Familie wieder.." fügte er gebrächlich hinzu.
"Und was ist mit deinen Eltern?" erkundigte sie sich.
"Die Leben.." antwortete er leiserer.
"Denkst du nicht, dass du ihnen nicht noch mehr Schmerzen zu bereiten würdest, wenn sie jetzt auch noch ihr letztes übrig gebliebenes Kind verlieren?" fragte sie ihn nun, doch er gab ihr keine Antwort darauf, stattdessen konnte man nur ein leichtes Wimmern vernehmen.
"Du kannst dein Leben noch ändern und du ebenfalls alte Kontakte wiederfinden. Es wird vielleicht nicht sofort so laufen wie du möchtest, aber wenn du dem ganzen etwas Zeit gibst, dann wird sich da bestimmt wieder etwas ergeben. " erklärte sie.
"Was ist mit dir?" erklang es nun monoton, wodurch sie ihr Gesicht ins irritierte verzog.
"Du überspielst es zwar..aber deine Augen sind so traurig.." meinte er.
"Oh..eh.." stotterte sie und drehte ihren Kopf nach oben. Der weißhaarige legte sich auf seinen Rücken zurück und blickte daraufhin zu ihr hinüber.
"Erzählst du es mir?" kam seinerseits.
"Mein bester Freund seid Schulzeiten redet seit zwei Tagen nicht mehr mit mir, weil er herausgefunden hat, dass ich eine Escortdame bin.. Und.. Er hat dies bezüglich einen schlechten und traumatischen Einblick.." sprach sie leise.
"Bedeutet er dir viel?" erkundigte er sich.
"Sehr viel..Er ist mein einzigster Halt im Leben.." erklärte sie.
"Und du ihm?" fragte er.
"Hm?" brummte sie und wendete ihren Kopf fragend nach rechts zu ihm.
"Sieht er das genauso wie du?" erläuterte er, währenddessen sie in seine leeren Augen starrte und die zierliche Frau nickte ihm daraufhin zu.
"Na dann..Wird er früher oder später wieder um dich kämpfen.." meinte er, worauf sie nur einmal kräftig aufschlucken musste. Mikeys schwere Augen fielen nun langsam zu, als sie daraufhin ihre linke Hand anhob, danach strich sie ihm sanft durch seine hellen Haare, worauf er erleichtert aufatmete und beruhigt durch ihre Geste wirkte.
Neiru zog irgendwann ihr Telefon hevor und ging auf den Chat mit ihrem besten Freund.
-Bald ist Weihnachten..Ich habe schon ein schönes Geschenk für dich.. -
-Ich hoffe wir können es dieses Jahr auch wieder zusammen verbringen..-
-Es tut mir alles so leid..-

Dangerous swarm || Kakucho FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt