Lebensfaden

28 8 8
                                    

Ein großer Raum erbildete sich auf der Bildfläche, der gräulich eingeräumt war, in der Mitte des Zimmers befand sich ein Doppelbett, währenddessen rechts eine große Glaswand haftete. Hinterhalbs des Bettes verweilte ein öffner und begehbarer Schrank, wodurch es einen seriösen und auch eleganten Eindruck hinterließ, als die helle Morgensonne schon zum Fenster hineinschien. Eine große Sioulette mit kurzen Haaren betrat nun, noch etwas müde und muffelnd den Raum.
"Rindou, steh auf!" muffelte er und schloss wieder die Tür, aber sie ging fünfzehn Minuten später wieder auf, da der langhaarige nicht kam.
"Rindou! Wir haben die Ware abzuholen! Jetzt steh endlich auf! Jedesmal das gleiche mit dir!" meckerte er und lief zu ihm ans Bett. Ran zog ihm die Bettdecke weg, als seine Augen plötzlich gestresst und traumatisiert aufflackerten. Das Gesicht des langhaarigen war ganz Blas und in seiner Brust haftete ein altmodischen Dolch, währenddessen das Lacken schon eine rote Farbe angenommen hatte.
"Rindou..?!" entkam ihm, während seine zitterten Hände, den langhaarigen an seinem Oberarm rüttelten, doch er gab keine Reaktion von sich. Die ersten Sekunden passierte rein gar nichts, außer das sich seine Pupillen verkleinerten, als kurz darauf ein eisner und schmerzlicher Schrei erhallte, währenddessen nebenbei fette, feuchte Perlen an seiner Wange hinunterflossen. Ran verblieb ungefähr zehn Minuten dort bei seinem Bruder sitzen, wobei im Hintergrund immer wieder mal ein Schniefen erklang, als er nun nach draußen stürmte, auf den Flur und zur Eingangstür eilte, die er wenig darauf kontrollierte, aber es gab keine Einbruchsspuren. Der kurzhaarige zog sein Telefon heraus und verschickte ein paar Nachrichten, als es dreißig Minuten später klingelte. Ran öffnete die Tür und dahinter verweilte Kakucho, der ihn irritiert anblickte.
"Was ist los und so dringend, das ich herkommen sollte?" erkundigte er sich, doch der Ältere sagte kein Wort und lief nur voraus, worauf der schwarzhaarige ihm folgte.
Kakucho erblickte nun die Situation, wodurch seine Augen eine kurze Reaktion von sich gaben.
"Wie ist das passiert?" fragte er schockiert.
"Ich weiß es nicht, es gibt nichtmal Einbruchsspuren, aber eins ist klar, das gibt Krieg und wenn ich erfahre, wer dahinter steckt, der kann sich schonmal sein eigenes Grab schaufeln." erklang es monoton und leer.
Der schwarzhaarige näherte sich der Leiche an und verzog etwas sein Gesicht dabei, als er sich nach unten beugte.
"Das ist explizit eine Waffe aus einem anderen Jahrhundert. Der jenige, der uns jagt, muss ebenfalls eine Menge Geld besitzen, denn ein normaler Bürger könnte sich sowas niemals leisten." schilderte er.
"Hmpf.." entkam es dem anderen. Kakucho musterte Rindou und empfand etwas seltsam.
"Hast du Handschuhe?" erkundigte er sich.
"Natürlich. " antwortete er und verließ kurz den Raum. Ran kam wenige Augenblicke zurück und übergab ihm Einmalhandschuhe, die der mit der Narbe anzog, danach öffnete er den Mund des langhaarigen und holte etwas, in einer kleinen Plastiktüte heraus.
Kakucho entwandte den Inhalt und darin lag ein kleines Holzplättchen, worauf eine Mariontte mit ihren Fäden verweilte.
"Was soll das sein?" fragte der größere irrtiert.
"Das weiß ich noch nicht ganz.. " murmelte der andere.
Der Mann mit der Narbe öffnete das Blattpapier, was mit dabei war und darauf haftete eine Nachricht.
'Es gibt die Untertanen und den Meister. Eine Marionette gehorcht dem Strippenzieher, meine Manipulation herrschte schon damals und wie es in der griechischen Myhtologie geschrieben ist, die Morien die über den Lebensfaden herrschen und Atropos für die Beendigung zuständig ist, so durchtrenne auch ich, nach und nach, eure Lebensfäden. '
"Was soll dieses komische Geschwaffel über irgendeine Göttin?!" rief Ran empört.
"Ich denke es dient nur zur Metapher und die eigentlich Botschaft bleibt bestehen, dass die Jagd weiterhin auf uns fortgesetzt wird." meinte Kakucho.
"Also gut, kümmer du dich um die Situation hier und alarmiere die Polizei. Ich werde inzwischen versuchen zu verstehen, ob der Täter sich nicht doch in dem Brief verraten hat und nochmal mit Izana darüber reden." erklärte er, worauf der andere ihm zunickte.
"Ich melde mich später bei dir Ran. Und es tut mir nochmal leid für dich." fügte er hinzu, währendnessen die Augen des älteren wieder feucht aufflackerten.
"Schon gut.." antwortete er leiserer, danach verschwand sein Anführer.

Neiru war mittlerweile schon draußen unterwegs und hatte sich mit Mikey getroffen, der neben ihr her lief.
"Vielen Dank, dass du mich zu der Therapeutin begleitet hast und die Stunde dort ebenfalls gewartet hattest." meinte er nun, währenddessen seine Hände in seinen Jackentaschen verankert waren.
"Schon gut. Ich verstehe, sich zur einer Therapie zu überwinden ist wirklich schwer, aber wenn man den Weg mal eingeschlagen hat, dann kann es mit dem richtigen Therapeuten, nur besser werden." antwortete sie sanftmütig.
"Wie war es?" erkundigte sie sich.
"Etwas seltsam.. Ich kam mir komisch vor, mich einem Fremden zu öffnen, aber danach hat es sich jetzt wirklich erleichternd angefühlt und sie war auch sehr kompetent. " erzählte er.
"Freut mich zu hören." antwortete sie und sie kamen nebenbei nun an einer Kreuzung an, als ein bekanntes Gesicht auf der anderen Seite aufblitzte.
"Was hast du ?" fragte er irritiert.
"Der Mann da drüben. " meinte sie und lief voraus, worauf er ihr verwirrt folgte.
"Ken!" rief sie nun, wodurch der schwarzhaarige sich umdrehte.
"Oh, Neiru. Richtig?" erklang es sanft lächelnd, als seine Augen schienen sich zu verändern, bezüglich der Person, die hinter ihr stehen blieb.
"Mikey.." sprach er, währenddessen der weißhaarige sich unbeholfen an seinen linken Oberarm fasste.
"Hallo Ken, es ist schon eine Weile her.. " meinte er.
"Geht's dir denn gut?" erkundigte sich der tättowierte.
"Mittlerweile schon wieder etwas besser..Was ist mit dir..? Was hast du die letzten Jahre getrieben..?" kam von ihm.
"Habe geheiratet und meine Frau ist jetzt im siebten Monat Schwanger." erzählte er.
"Oh..Glückwunsch..!" sagte er leiserer.
"Ich habe deine Schwester nie vergessen..Ich gehe jedes Jahr an ihrem Geburtstag weiterhin an ihr Grab..aber irgendwann musste ich abschließen..Und Mei ist wirklich eine tolle Frau. Sie macht mich glücklich und ist mein neuer Lebensabschnitt, mit dem ich ein neues Leben führen kann." erklärte er.
"Nein. Es ist verständlich. Es freut mich zu sehen, das du glücklich bist." lächelte Mikey leicht, als sich kurz darauf eine unangenehme Stille zwischen ihnen beiden anbannte und gerade als Neiru etwas sagen wollte, da erhallte wieder die Stimme von Draken.
"Es ist zwar nicht ihr Geburtstag, aber würdest du mit mir zusammen an ihr Grab gehen?" fragte er, worauf der weißhaarige zu der goldäugigen blickte.
"Geht das denn klar?" erkundigte er sich.
"Natürlich. Wir sehen uns später, ja?" meinte sie besonnen und verabschiedete sich von den zwei Männern. Mikey sah zurück zu dem schwarzhaarigen, der nun anfing vor zu laufen, wobei er ihn noch einige Sekunden ungläubisch nachsah.
"Kommst du dann?" rief er, worauf der weißhaarige nun anfing ihm hinterher zu laufen und ihn kurz darauf wieder einholte.

Dangerous swarm || Kakucho FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt