SIEBEN

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Als ich meine Augen wieder öffnete, wusste ich nicht welche Tageszeit es war und wie lange ich geschlafen hatte. Langsam blinzelnd kam ich zu mir und blickte in ein Gesicht, welches ich so aus der Nähe noch nicht gesehen hatte. Fuck

Wenn das so weiterging, starb ich an einem frühzeitigen Herzinfarkt, da mein kleines Herz so viele schöne Gesichter auf einmal nicht verarbeiten konnte. Wie paralysiert starrte ich den Mann an, der mich nun besorgt anblickte und mir mit einem feuchten Tuch den kalten Schweiß von der Stirn tupfte. 

Wenn Seonghwa schön war, dann war dieser Mann nicht von dieser Welt. Mir war es unbegreiflich, dass ein Mensch solche Gene besitzen durfte. Ich musste wohl noch high von dem schmerzlindernden Getränk sein, denn er war zu schön, um wahr zu sein. Auf einmal überkam mich das unkontrollierte Gefühl ihn berühren zu wollen, einfach nur um festzustellen, dass er real war und ich mich nicht in einem Fiebertraum befand. 

Instinktiv hob ich meine Hand und wollte sie zu seinem Gesicht führen, da übernahm mein Gehirn wieder halbwegs seine Aufgabe und ich hielt in meiner Bewegung inne. Bei Gott Aurora, kannst du einmal erst nachdenken bevor du etwas tust? 

Er lachte leise auf. „Manchmal muss auch das Herz die Führung übernehmen dürfen", sagte er und ich verschluckte mich beinahe an meiner eigenen Spucke. Hatte ich das gerade laut gesagt?

Behaglich strich er mir meine vom Schweiß an der Stirn klebenden Haarsträhnen aus dem Gesicht. „Schön, dass du wieder wach bist. Du machst deinem Namen alle Ehre, so viel wie du hier schläfst." 

Er lächelte sanft. „Du hast etwa zwei Tage durchgeschlafen. Wie geht es dir jetzt?" 

Ich versuchte mich aufzurichten, allerdings war mein Körper noch zu schwach und sackte sofort wieder in sich zusammen. Er stützte mit einer Hand meinen Rücken und legte mich vorsichtig wieder ab. 

„Ich bin noch etwas schwach, aber ich glaube ich fühle mich besser," murmelte ich und in diesem Moment knurrte mein Magen unüberhörbar. 

Er grinste. „Ich hole dir etwas zu Essen, du musst zu Kräften kommen." Mit diesem Satz verließ er das Zimmer und kam kurze Zeit später mit einer Schüssel zurück. 

„Es wäre schön, wenn du das Essen diesmal bei dir behältst," er schmunzelte und ich konnte nicht anders als es auch zu tun. Ob er meine Spuckattacke auf San oder die auf Seonghwa meinte, konnte ich nicht sagen, aber es schien bei ihnen die Runde gemacht zu haben. 

„Was wolltest du damit eigentlich bezwecken?" er schaute mich fragend und gleichzeitig amüsiert an. Er meinte also die Spuckattacke auf San. 

„Ehm naja, ich hatte vor in einen Hungerstreik zu treten." Ich lächelte peinlich berührt, jetzt wo ich mein Vorhaben laut aussprach und ergänzte schnell: „Aus irgendeinem Grund braucht ihr mich lebend und ich dachte, ich hätte etwas gegen euch in der Hand, wenn ich Essen verweigere, damit ihr mich im Gegenzug losbindet." 

Er nickte verständnisvoll. „Trink das erstmal," er führte mir einen Becher Wasser an die Lippen, den ich bis auf den letzten Rest austrank. 

„Ich bin übrigens Yeosang," sagte er und stellte den Becher auf einen kleinen Tisch neben meiner Liege und nahm dafür die Schüssel in die Hand. Yeosang

„Ich hoffe du magst Kartoffelbrei?" Er schaute mich fragend an. Ich nickte nur. Er fing an mich zu füttern, obwohl ich nicht mehr gefesselt war und es sicherlich alleine hinbekommen hätte, aber ich ließ es einfach geschehen. 

Und diesmal landete weder das Essen in einem Gesicht noch auf meinem Kopf und ich genoss das Gefühl endlich wieder etwas im Magen zu haben. Als die Schüssel leer war, richtete ich mich erneut mit Yeosangs Hilfe auf. Diesmal klappte es und ich saß aufrecht im Bett.

Aurora - You are my light (Ateez x reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt