Nachdem ich die angespannte Situation auf der Krankenstation hinter mir gelassen hatte, fühlte ich, wie die Angst, die sich durch jede meiner Fasern gezogen hatte, langsam schwand. Dennoch blieb ein mulmiges Gefühl in meiner Magengegend und eine drückende Last auf meinen Schultern zurück. Die Verantwortung, die ich trug, das Ungewisse, das über San schwebte, und meine eigene Furcht hatten meinen Körper in einen Knoten aus Anspannung und Nervosität verwandelt. Jeder Atemzug schien mir schwerer zu fallen, und meine Gedanken kreisten rastlos um den Vorfall. Ich brauchte einen Moment für mich – oder vielmehr einen Moment, um dem Chaos in meinem Inneren zu entkommen.
Langsam ging ich hinter Yeosang den schmalen Schiffskorridor entlang, bis wir vor der Tür zum Waschraum am Schiffsbug stehen blieben. Das sanfte Schaukeln des Schiffes unter meinen Füßen und das leise Knarren der Planken beruhigten mich nur mäßig. „Du solltest dir einen Moment Ruhe gönnen", drang Yeosangs tiefe Stimme an meine Ohren, während er in Richtung des Waschraums deutete. „Seonghwa hat dir bereits ein warmes Bad eingelassen." Der Schwarzhaarige schaute mich erwartungsvoll an.
Das Verlangen nach einem Bad, nach dem Gefühl, den Stress und die Angst des Tages von meiner Haut zu spülen, klang verlockend. Doch sobald ich die Tür zum Waschraum vor mir sah, spürte ich, wie meine Bewegungen stockten. Eine unsichtbare Barriere hielt mich zurück. Die Angst vor der Einsamkeit, nach allem, was gerade geschehen war, saß tief in mir. Es war albern – ich wusste, dass ich sicher war –, aber der Gedanke, allein zu sein, ließ meine Hand auf dem Türknauf zögern.
Ich drehte mich langsam zu Yeosang um und schaute ihn fragend an. Er zögerte einen Moment, als wolle er mir Raum geben, um selbst zu entscheiden, aber ich konnte das leichte Heben seiner Augenbraue sehen, das zeigte, dass er meine Gedanken fast lesen konnte.
„Alles in Ordnung, Aurora?" Seine Stimme war leise, und seine Präsenz füllte den schmalen Raum zwischen uns auf eine Weise aus, die gleichzeitig beruhigend und kraftvoll war.
Ich nickte langsam, rang mir ein kleines Lächeln ab, das nicht ganz meine Nervosität verbarg. „Ich wollte nur...," sagte ich, brach den Satz jedoch ab, während ich den Knauf weiterhin mit meiner Hand fest umklammerte, aber keinen Schritt weiterging.
Yeosang trat näher, sein Blick war immer noch fest auf mich gerichtet. „Du hast Angst, allein zu sein, nicht wahr?" Er kannte mich mittlerweile zu gut, um nicht zu wissen, was in mir vorging. Die Klarheit in seiner Stimme und die Art, wie er mich ansah, ließen mich kurz die Augen schließen und tief durchatmen.
„Ja," gab ich zu und sah ihn dann direkt an. „Ich weiß, es klingt albern, aber ich..." Die Worte stockten in meiner Kehle, doch bevor ich weiter sprechen konnte, trat Yeosang noch näher an mich heran. Seine Hand legte sich sanft auf meine Schulter.
„Das ist nicht albern," sagte er leise. „Wenn du möchtest, bleibe ich bei dir. Wir können zusammen baden." Ein sanftes Lächeln umspielte seine Lippen, ein Lächeln, das mir zeigte, dass er es wirklich ernst meinte. Eine Einladung, keine Forderung.
Ich nickte langsam, erleichtert über sein Angebot. „Danke, Yeosang." Er war von den Acht der Einzige, der in der Position war, mir solch ein Angebot zu machen, ohne dass es aufdringlich wirkte oder ich mich dabei unwohl fühlen würde.
Zusammen betraten wir den Waschraum bei den Kajüten der Besatzung. Der Raum war weitaus größer als der Waschraum, den ich bereits kannte, und ich fragte mich, wie viele Räume und Kajüten ich auf diesem Schiff eigentlich immer noch nicht kannte, obwohl es doch jetzt mein Zuhause war. Zuhause. Ein merkwürdiges Wort, um diesen Ort in dieser Situation zu beschreiben, und noch wollte es mir nicht so recht gelingen. Der Raum war gemütlich, mit einer großen Badewanne in der Mitte, die bereits mit warmem Wasser gefüllt war. Der Geruch von Seife und ein Hauch von Kräutern lag in der Luft, und das warme Licht der Lampen warf weiche Schatten an die Wände.
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Aurora - You are my light (Ateez x reader)
FanfictionDas Leben von Prinzessin Aurora ist schlimmer als die Hölle. Schuld daran ist der König ihres Königreiches, mit dem sie zwangsverheiratet wurde. Ihr Leben ändert sich von der einen auf die andere Sekunde, als sie von acht maskierten Piraten entführt...