Aurora - You are my light (Ateez x reader)

FÜNFUNDDREIßIG

- TRIGGERWARNUNGEN*: Um nicht zu spoilern, habe ich die Triggerwarnungen am Ende des Kapitels aufgeführt. Sensible Leser*innen sollten deshalb einmal herunterscrollen und diese lesen, ansonsten wünsche ich euch mit dem neuen Kapitel viel Spaß. Ich bin sicher, dass niemand damit gerechnet hat, was kommen wird 🫢.

Zaghaft hob ich meine Hand, um an die Tür der Kapitänskajüte zu klopfen. Mein Herz schlug nervös, da ich unsicher war, in welchem Zustand sich Hongjoong befand. Laut Mingi und Wooyoung war sein eigenartiges Verhalten von gestern auf die Nutzung seiner Chronomantie während der Schlacht zurückzuführen. Hoffentlich hatte er sich nach einer erholsamen Nacht wieder besser im Griff. Meiner Aufregung half es zudem nicht, dass wir uns gestern beim Training beinahe nähergekommen wären. Mit zitternden Händen zupfte ich meine Bluse zurecht, die ich mit einer einfachen braunen Hose und schwarzen geschnürten Stiefeln bereits gegen mein Nachthemd getauscht hatte, dann klopfte ich an die schwere Holztür.

Nach einigen Sekunden ertönte schließlich ein „Herein!" aus dem Inneren. Mit einem tiefen Atemzug drückte ich die Klinke herunter und trat ein. Hongjoong saß hinter seinem Eichenholztisch, das Gesicht von einer Karte verborgen, die er studierte. Seine Beine hatte er auf dem Tisch abgelegt, und er schaute nicht einmal auf, als ich den Raum betrat. Zögerlich ging ich einige Schritte näher und räusperte mich leise, als er immer noch nicht aufsah.

Er wirkte irgendwie genervt, als er schließlich hörbar ausatmete, und endlich die Karte auf dem Tisch ablegte. Er trug eine schwarze Hose, ein schwarzes Hemd, eine passende Anzugweste und eine schwarze Jacke mit metallischen Nieten am Saum. Mehrere silberne Ketten schmückten seinen Hals, und ein schwarzer Hut rundete sein Erscheinungsbild ab. Er sah wieder ungewöhnlich gut gestylt aus für einen Piraten.

„Aurora! Gut, dass du da bist. Ich wollte ohnehin mit dir sprechen!" Er nahm schwungvoll seine Beine vom Tisch und richtete sich auf.

Ich hob erstaunt die Augenbrauen. „Oh? Worüber denn?" Es überraschte mich, dass er ebenfalls ein Anliegen hatte, da ich eigentlich gekommen war, um mit ihm über die Position der Schiffsärztin zu sprechen. Wahrscheinlich wollte er mit mir über gestern sprechen. Na toll.

Er strich seine Weste glatt. „Du hast gestern mehrfach meine Befehle missachtet und mir widersprochen. Auch wenn es dir schwerfällt, zu begreifen, dass du nun Teil der Crew bist und somit meinen Anweisungen folgen musst - das wiederholt sich kein zweites Mal!" Er verschränkte die Arme vor seiner Brust und schaute mich mit einem Blick an, der mich messerscharf durchbohrte.

„Aber ich..." setzte ich an, doch er unterbrach mich sofort.

„Keine Widerworte! Habe ich mich klar genug ausgedrückt?" Etwas an seiner Haltung wirkte anders. Er war wieder so distanziert wie zuvor, was wahrscheinlich daran lag, dass ich ihn verärgert hatte. Dennoch hoffte irgendetwas in mir, dass sich zwischen uns nach gestern etwas geändert hätte. Wie naiv von mir.

Ich nickte und murmelte ein undeutliches „Ja."

„Wie bitte?" Na toll, er wollte es heute wirklich wissen. Nachdem ich ihn wohl gestern schon auf die Palme gebracht hatte, wollte ich es heute nicht noch weiter ausreizen und gab nach.

„Aye, Captain."

„Na, geht doch." Er trat hinter seinem Schreibtisch hervor und lehnte sich mit dem Rücken gegen die vordere Tischkante. „Ach, und noch etwas."

Ich sah ihn fragend an. „Du musst dringend deine kämpferischen Fähigkeiten trainieren. Wenn schon nicht zum Angriff, dann wenigstens, um dich verteidigen zu können. Da sich unser bester Kämpfer gerade eine Pause gönnt, darfst du dich mit Jongho rumschlagen."

„Aber ich lerne doch gerade schon, meine Magie zu beherrschen, wie man ein Schiff führt, und außerdem wollte ich dich fragen, ob ich die Position der Schiffsärztin übernehmen könnte. Der Posten ist frei, und jeder in der Crew hat eine feste Rolle – nur ich nicht." Ich sah ihn abwartend an.