ACHT

61 4 0
                                    

Es klopfte an der Tür und ich wurde aus meinen Gedanken gerissen. „Ich komme," rief ich und eilte zur Tür. 

Als ich diese öffnete wartete wieder Yeosang davor. Sein Blick ruhte auf mir und ich spürte die Intensität, mit der er mich musterte. Für einen Moment sagte niemand ein Wort. Mein Blick lag ebenfalls auf dem Schwarzhaarigen vor mir, wobei ich mich dabei ertappte ihn länger als nötig anzuschauen. 

Mein Herz klopfte mal wieder aufgeregt und ich legte reflexartig meine Hand auf die Stelle, um sicherzustellen, dass es nicht gleich aus meiner Brust springen würde. Dank des Wassers vom Waschen, waren mein Gehirn und mein Bewusstsein wieder einigermaßen zurückgekehrt und ich konnte ihn nun klarer erkennen als noch vorhin auf dem Krankenbett. 

Erst jetzt erblickte ich ein rotes Geburtsmal unterhalb seiner linken Schläfe. Es war nicht sofort zu erkennen, da es von einigen seiner langen Haarsträhnen, die ihm ins Gesicht fielen, verdeckt wurde. Es passte zu ihm. 

An seinen Ohren baumelten unterschiedliche Ohrringe in schimmerndem Silber und um seinen Hals trug er ein schwarzes Band, welches perfekt zu seinem schwarzen Hemd passte, das aus demselben Stoff war. Es war an den Schultern ausgeschnitten und ich konnte einen großzügigen Blick auf seine ausgeprägte Oberarmmuskulatur erhaschen. 

An der Vorderseite war es durch eine Lederschnur locker zusammengeschnürt, ließ aber einen schmalen Schlitz frei, wodurch ich die Haut seines Oberkörpers erahnen konnte. Seine schwarze Stoffhose saß locker um seine wohlgeformten Beine und auch er trug einen schwarzen Halbrock aus einem transparenten Chiffonstoff, der sich an seinen Ärmeln seines Hemdes wiederholte.

„Prinzessin." Jonghos Stimme ertönte hart hinter Yeosang. 

Ich lösten meinen Blick nur widerwillig von Yeosang und sah zu ihm. „Der Captain erwartet uns an Deck, er möchte mit dir sprechen." Ich nickte und folgte den beiden Männern die Treppe hinauf. 

Als ich das Deck betrat, dämmerte es bereits und die Abendsonne tauchte das Meer in warmes Licht. Ich atmete die laue Sommerluft ein und hielt einen Moment inne, um den Wind zu genießen, der durch meine Haare und meine neu erworbene Kleidung wehte. 

Ich drehte mich einmal im Kreis und schaute Richtung Horizont, ob ich irgendetwas erkennen konnte. Doch wir waren umgeben von nichts als Wasser, ohne ein Fleckchen Land in Sicht. Hier über Bord zu gehen schien mir nicht der richtige Ansatz für einen Fluchtplan. Aber wenn ich weiter eher wie ein Gast als eine Gefangene behandelt wurde, zumindest von einigen von ihnen, dann war ich mir gar nicht mehr so sicher, ob ich noch fliehen wollte. 

„Prinzessin Aurora," Hongjoong kam vom Achterdeck auf mich zugelaufen und blieb vor mir stehen. Sein schwarzer Mantel glänzte in der untergehenden Sonne und wehte elegant um seine Silhouette. Sein Auftreten war wie immer selbstbewusst und souverän. Die Rolle des Captains stand ihm. „Wie geht es dir? Hast du noch Schmerzen?" Er musterte mich von Kopf bis Fuß, um irgendwelche Anzeichen zu erkennen, die daraufhin deuteten, dass es mir nicht gut ging.

Ich schüttelte den Kopf. „Womöglich bin ich noch etwas neben der Spur von dem Schmerzmittel, aber ich bin wieder auf dem Weg der Besserung." Ich lächelte, um meine Worte zu bekräftigen. 

„Hast du eine besondere Krankheit, von der wir wissen sollten?" fragte der Captain. 

„Ich...nein, solche Schmerzen hatte ich zum ersten Mal. Wird sicherlich nur der Stress und zu wenig Flüssigkeit gewesen sein." 

Er nickte verstehend. „Was das angeht, ..." er seufzte „...möchte ich mich für die Strapazen entschuldigen, die wir verursacht haben. Du musst wissen, dass wir lediglich Befehle ausführen. Aber als Seonghwa erzählte, dass es dir schlecht geht, haben wir gemeinschaftlich beschlossen, dich für den Rest der Fahrt als unseren Gast zu sehen." 

Aurora - You are my light (Ateez x reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt