Kapitel 8

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Etwas berührte ihre Wange

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Etwas berührte ihre Wange. Es war rau und kribbelte irgendwie, doch Rhana schaffte es nicht so richtig, ihre Augen zu öffnen. Ihr Körper fühlte sich ausgelaugt und schwer an.

Hatte sie sich den Kopf gestoßen oder war sie doch von einem Skorpion gestochen wurden?

Rhana konnte es nicht sagen und sie schaffte es auch nicht, zu blinzeln, um zu sehen, was um sie herum geschah.

Was auch immer da ihre Wange berührte, war ein wenig nass und rau, weshalb es irgendwann sogar weh tat. Daher versuchte Rhana mit großer Mühe ihre Augen zu öffnen und schaffte es schließlich auch. Als sie den Kopf wandte, erkannte sie etwas Sandfarbenes, das an eine Echse erinnerte.

Rhana fragte sich, ob sie träumte, denn für eine Echse sah das Wesen seltsam aus. Es hatte Schuppen und lange Ohren, was erst einmal nicht seltsam war. Allerdings hatte es um den Körper etwas, das Rhana im ersten Moment als blauschimmernden Mantel benennen würde. Allerdings stellte sie schnell fest, dass es wunderschöne, angelegte Flügel waren.

Rhana bewegte sich langsam und bemerkte dabei einen Skorpion, der totgebissen neben dem katzengroßen Echsenwesen lag.

»Hast du ...«, setzte Rhana an, musste sich aber räuspern, weil sie so heiser war. »Mir geholfen?«

Zwei geschuppte Schwänze peitschten aufgeregt und als die Echse den Mund öffnen, kam ein Fiepen hervor, das Rhana sofort liebte.

Langsam hob Rhana die Hand, denn sie wollte das Wesen, das sie unglaublich faszinierte, berühren.

Dieses legte den Kopf schief und beobachtete Rhana zwar, bewegte sich aber sonst nicht.

Als Rhana die Schuppen berührte, spürte sie eine angenehme Kühle. Als würde es die Wärme der Sonne gar nicht aufnehmen.

»Danke«, flüsterte sie, was die Echse dazu bewegte, seine Flügel auszubreiten.

Rhana hielt die Luft an und in ihrer Bewegung inne, während sie bewundernd die lederartige Membran betrachtete. Sie schimmerte an manchen Stellen so blau wie ihre Haarnadel.

»Wunderschön«, hauchte sie, als ihr eine Erkenntnis kam.

Das kleine Wesen, das kaum größer als eine Katze war, war ein Drache. Ein wunderschöner Drache.

Erneut stieß der Drache ein Fiepen aus, das Rhana leicht lächeln ließ.

Sie legte erneut eine Hand an den Drachen und dieser schob seinen Kopf so, dass Rhana ihn am Kopf streicheln konnte. Dabei klirrten an seinen Ohren lange, metallene Gebilde, die sehr an Ohrringe erinnerten.

Das ließ Rhana die Stirn runzeln. Ohrringe? Gehörte der Drache vielleicht jemanden?

Langsam und schwerfällig setzte sich Rhana auf.

Kaum saß sie, kam er Drache auf ihren Schoß und rollte sich dort wie eine Katze zusammen.

Ein leises Lachen verließ ihre Lippen, während sie immer wieder über die Schuppen fuhr. Es fühlte sich gut an.

Rhana konnte es gar nicht glauben.

Während die Sonne langsam unterging, saß sie im heißen Wüstensand und streichelte ein faszinierendes Wesen, das Staunen in ihr hervorrief.

Immer wieder erkannte sie die blauen Stellen des Drachens, die pulsierend schimmerten und je länger sie ihn streichelte, desto erholter fühlte sie sich, obwohl sie noch immer nichts gegessen oder getrunken hatte.

»Du bist wirklich niedlich«, bemerkte Rhana irgendwann, während die Dunkelheit sie einnahm und nur noch das blaue Schimmern des Drachen dafür sorgte, dass sie etwas sehen konnte. »Aber ich dachte immer, Drachen sind viel größer.«

Wie sollte sie denn mit einem Drachen, der so klein war, eine Drachenreiterin sein? Das Tier konnte vermutlich nicht einmal einen Sack Reis heben.

Grüne, große Augen blickten zu ihr nach oben, die durch das blaue Schimmer türkis und wie ein wunderschöner See wirkten.

Eine Art weiße Haut schob sich vor die Augen, was für einen Moment wie ein Blinzeln wirkte.

Rhana lächelte bei diesem Anblick und begann, den Drachen zu kraulen. Es fühlte sich an, als würde dieser verstehen, was sie sagte.

Aber was sollte sie jetzt mit ihm machen?

Königin Suna hatte gesagt, dass sie einen Beweis mitbringen sollten, dass sie die Drachen gefunden hatten. Meinte sie damit eine Schuppe oder ähnliches?

Allein die Vorstellung, dem Drachen eine solche zu nehmen, fühlte sich falsch an.

»Bist du eigentlich männlich oder weiblich?«, fragte sie mehr sich selbst, da sie nach einem passenden Namen überlegte.

Der Drache stieß ein Fiepen aus und breitete die Flügel aus und kuschelte sich weiter auf Rhanas Schoß zusammen.

Rhana hatte das Bedürfnis nachzuschauen und gleichzeitig schämte sie sich, das in Erwägung zu ziehen. Aber wie sonst sollte sie nachschauen und einen passenden Namen finden?

Ihre Finger fuhren über die Schuppen, als sich der Drache unter ihren Berührungen drehte und ihr den Bauch zeigte.

Rhanas Blick wanderte über diesen und entdeckte nichts, was darauf hinwies, dass der Drache männlich war.

»Weiblich also«, murmelte sie, was erneut ein Fiepen zur Folge hatte, während sich die Drachin auf Rhanas Schoß streckte.

Rhana lachte leise, ließ aber ihren Blick Richtung Wüste wandern.

Wie sollte sie diese Drachin nennen?

Ihre Schuppen ähnelten dem Wüstensand und sie hatte diese in der Wüste gefunden.

Zuerst kam ihr der Name Suna in den Sinn, doch so hieß die Königinnenmutter, das konnte sie nicht machen.

Irgendwann gab die Drachin ein Schnurren von sich und als Rhana hinabblickte, war sie auf ihrem Schoß eingeschlafen.

Sie war so niedlich. »Was hältst du von dem Namen Kaza?«, fragte Rhana in die Dunkelheit, was die Drachin dazu veranlasste, sich zu strecken und erfreut zu fiepen. Sie schien den Namen zu mögen.


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Die Akademie der Drachen - Das Mal des Todes (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt