Band 1 der geplanten Dilogie.
Rhana ist bald 18 und erbt die Handelsgesellschaft ihres verstorbenen Vaters. Allerdings läuft nicht alles so, wie sie es sich gewünscht hatte.
Stattdessen bekommt sie eine Einladung der Königin von Savrana, die sie mit...
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Rhana blickte aus dem Fenster, während sie mit Lewin auf dem Rückweg zum Gebirge war. Dort würden Drachen auf sie warten. Für die Allgemeinheit übernachteten sie jedoch in einer Taverne vor dem Pass. Immerhin war es glatter Selbstmord das Gebirge in der Nacht mit einer Kutsche zu durchqueren.
»Das Ganze lief doch recht gut, auch wenn ich nicht verstehe, warum Idris so viel Steine in den Weg gelegt hat«, bemerkte Lewin augenverdrehend, während er Rhana musterte.
Diese fragte sich, von was er sprach, denn eigentlich war Idris sehr hilfreich gewesen, um die Aufmerksamkeit des Fürsten zu erlangen. Aber vielleicht sah Lewin das auch anders, weil sie viel mit Fürst Javar gesprochen hatte und er sich eher um die anderen Adligen gekümmert hatte. Was ebenfalls hilfreich war, denn er hatte einige Aufträge an Land gezogen, deren Ausarbeitung ein neuer Besuch hier bedeuten würde. Also etwas Gutes, um die Kontakte auszubauen.
Rhana wandte sich vom Fenster ab, bevor sie Lewin direkt anblickte. Eigentlich wollte sie nicht darüber sprechen, doch ihr war klar, dass sie es musste, bevor Lewin es irgendwie anders herausfand. »Fürst Javar hat mich gebeten, in seinen Harem einzutreten«, sagte sie unvermittelt und ernst.
Lewin blickte sie erst überrascht, dann schockiert an, bevor er seine Faust ballte. »Dieser Kerl. Wie kann er nur«, knurrte er wütend.
»Ich habe abgelehnt und gesagt, dass ich verlobt bin«, erwiderte Rhana ruhig, auch wenn sie das bereits vor der Einladung getan hatte. Zu erwähnen, was Javar über Lewin gesagt hatte, war vermutlich keine gute Idee. So emotional wir dieser gerade war, würde er Fürst Javar vielleicht sogar angreifen und damit ihren Plan gefährden. Das durfte nicht passieren.
Lewin sah irgendwie zufrieden aus, auch wenn Rhana das Lächeln auf seinen Lippen nur schwer einschätzen konnte. »Das hast du gut gemacht«, lobte er, sodass sich Rhana ein wenig wie ein Gund fühlte. Gleichzeitig spürte sie aber auch eine gewisse Wärme der Zufriedenheit in sich aufsteigen. Er lobte so selten, dass es sie freute.
Auch wenn es Javar nicht interessiert hatte, dass sie verlobt war. Das musste Lewin allerdings nicht wissen.
Rhana wandte ihren Blick wieder zum Fenster. Draußen war es bereits recht dunkel, doch Soraya, die ihre Kutsche fuhr, konnte sehen, als wäre es Tag. Auch die Tiere, die zwar optisch aussahen wie Pferde, jedoch kleinere Drachen waren, hatten keine Peobleme. Anders wäre es auch nicht möglich gewesen, an der Taverne vorbei und ins Gebirge zu gelangen.
Rhana war noch immer fasziniert davon und war sich sicher, dass es sich um die Macht eines Artefaktes handeln musste. Vielleicht das von Soraya? Sofern sie eines besaß. Obwohl sie eine Vampirin war. Vielleicht gingen damit noch andere Fähigkeiten einher, die Rhana so nicht kannte.
Bisher hatte sie nur nie die Zeit gefunden, das ganze zu untersuchen oder den richtigen Leuten Fragen zu stellen. Ob Idris wohl erklären konnte, wie das ging?
Bei dem Gedanken an Idris spürte sie plötzliche Traurigkeit und Schwermut in sich aufkommen. Seitdem sie ihm im Flur von sich geschoben hatte, war er nicht wieder zu ihr gekommen. Er hatte sich die ganze Feier über von ihr ferngehalten. Ob er bemerkt hatte, dass Lewin eifersüchtig war?