Kapitel 3 - Daphne Greengrass

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Allyssa

Pansy und musste wohl gewusst haben, dass wir uns einen Schalfsaal teilen müssen, sie verdrehte die Augen und wandte sich dann schnaubend wieder ihrem Koffer zu. Ich stieß die Tür hinter mir zu, sodass sie mit einem lauten Knall ins Schloss fiel, dann sah ich mich erst mal um.

Gegenüber der Tür standen drei Betten nebeneinander. Sie waren aus dunklem Ebenholz gefertigt, sahen aus wie Himmelbetten und zu meiner größten Freude, konnte man grüne Vorhänge zuziehen, um nicht gestört zu werden. Links an der Außenwand prangten drei große Bogenfenster, mit wunderschönen grünen Vorhängen aus leichtem Stoff. Links neben der Tür standen noch einmal zwei Betten, mir gehörte anscheinend das hinter. Der schmaler Gang zwischen Bett und Mauer war ziemlich praktisch, außerdem gefiel mir, dass mein Bett direkt unter einem Fenster stand. Mein Hogwartskoffer auf den meine Initialen gestempelt waren, lag dort und wartete auf mich.

Ich setzte mich auf mein Bett und starrte aus dem Fenster. Natürlich war es bereits dunkel draußen, aber soweit ich es beurteilen konnte, schauten wir auf den See und den Verbotenen Wald.

Ich atmete tief durch und durchquerte dann das Zimmer, wobei ich die giftigen Blicke Pansys einfach ignorierte.Etwas erschöpft stand ich im Badezimmer, meine Hände auf das silberne Waschbecken gestützt.

„Du wirst's überstehen.", knurrte ich meinem genervten Spiegelbild zu, dann beugte ich mich nach unten und klatschte mir eiskaltes Wasser ins Gesicht.

„Hey!"

Ich ließ das grüne Handtuch sinken, das ich mir ins Gesicht gedrückt hatte und sah in das Gesicht des blonden Mädchens. Sie war wirklich hübsch, ihre Augen leuchteten in einem tollen dunkelblau.

„Hallo", sagte ich nur, drehte mich um und hing das Handtuch an den dafür vorgesehenen Haken.

„Ich wollte mich nur vorstellen. Ich bin Daphne Greengrass." Sie lächelte so freundlich, wirklich schade, dass ich keine anderen Menschen leiden konnte...

„Ich bin Allyssa Lane", antwortete ich ihr und fing an, meine zerstrubbelten Haare zu kämmen.

„Ok, schön dich kennenzulernen! Ähm... wenn du Fragen hast kannst du zu mir kommen, ja?"

Ich nickte ihr im Spiegel zu. Lächelnd drehte sie sich um und verließ das Badezimmer.

„Na Greengrass, hast du wirklich gedacht, sie will sich mit dir anfreunden?" Durch die nur angelehnte Tür drang Pansys schrille Stimme zu mir, gefolgt von hohem Gelächter der anderen.

„Halt die Klappe, Parkinson!", wehrte sich Daphne mit starker Stimme.

Respekt! Drei gegen Einen und sie blieb so standhaft.

„Hast wohl gedacht, wenn man dich mit ihr sieht, bekommst du mehr Aufmerksamkeit! Sorry, es kann eben nicht jeder so beliebt sein wie ich."

Wut stieg in mir auf. Was bildete sich diese Tussi ein? Bevor Daphne etwas antworten konnte schlug ich die Tür auf, sodass sie laut gegen die Wand krachte und trat in das Schlafzimmer. Wie verfeindete Armeen standen wir uns gegenüber. Daphne und ich gegen Pansy, Millicent und Tracey.

„Wer sagt eigentlich, dass du beliebt bist?", keifte ich sie an.

„Das sagen alle! Du wirst es schon noch mitbekommen", antwortete sie mit einem triumphierenden Lächeln.

„Kennst du Draco Malfoy?", fragte ich sie leicht amüsiert.

Daphne hinter mir prustete los. Verwirrt drehte ich mich zu ihr um und blickte sie fragend an.

„Ob sie ihn kennt? Sie ist seit der ersten Klasse in ihn verschossen!"

„Oh, na noch besser!" Ich lächelte Pansy zuckersüß, mit fiesen Augen an. „Ich hab heute schon mit ihm geredet, er hat gesagt, du bist die größte Nervensäge aus unserem Jahrgang. Ich glaube diese Liebe beruht wirklich auf Gegenseitigkeit."

Pansys Gesicht wurde kalkweiß. Jetzt musste auch ich richtig grinsen. Ok, was ich gesagt hatte war gelogen, aber Pansy hatte es verdient. Dieses Gesicht war es wert!

Ich drehte mich zu Daphne um, die vor lauter Lachen auf ihrem Bett zusammengebrochen war. Jetzt erst fiel mir auf, das wir die Himmelbetten nebeneinander hatten. Lachend schmiss ich mich auf meines uns zog die grünen Vorhänge zu. Daphne tat es mir gleich und kletterte dann neben mich.

„Das war spitze!", sagte sie immernoch lachend. Ich grinste sie an. „Ok, Allyssa, hast du einen Spitznamen?"

Ich starrte sie verdattert an. „Äh, meine Mum nennt mich immer Lyssa."

„Ok, Lyssa, Frühstück ist morgen zwischen 7 und 8. Du kannst gehen wann du willst, um 8 beginnt der Unterricht, komm am besten nicht zu spät. Ich werd jetzt schlafen, bin hundemüde. Nacht!"

Mit diesem kurzen Vortrag hatte ich jetzt nicht gerechnet. Ich nickte ihr zu und drehte mich dann zu meinem kleinen Nachttischchen, wo ich mein Spickoskop hinstellte.Als ich mich meinem Kissen zudrehte, sah ich die Wörter, die in das Kopfstück meines Bettes eingeritzt waren.

Wir lehren nur die mit reinstem Blut.

„Daphne?"

„Hmm, was is?"

„Was ist dein Blutstatus?"

„Reinblut. Deiner?" Sie hatte sich umgedreht und blinzelte mich aus ihren schönen Augen an.

„Auch Reinblut. Was ist mit denen?" Ich zeigte mit dem Finger auf meinen Vorhang, hinter dem die drei Betten der anderen standen.

„Pansy ist Reinblut, Millicent und Tracey sind Halbblut."

„Oh achso, gute Nacht!" Ich lächelte ihr zu und starrte dann wieder auf die Wörter. Irgendwie gefiel es mir, dass Pansys Freundinnen nur Halbblut waren. Ich fühlte mich überlegen. Und ich war einfach schon immer stolzes, hochnäsiges Reinblut.

Zufrieden schälte ich mich aus meinem Umhang, schlüpfte in meinen Schlafanzug und steckte meine Füße unter die Bettdecke.

„Dein Nachname kommt mir so bekannt vor. Woher kenne ich ihn?"

Ich zuckte unheimlich zusammen, was mir ein Grinsen von Daphne brachte.

„Meine Eltern sind Todesser", flüsterte ich ihr zu. Ich wollte nicht das Pansy es mitbekam.

„Oh", wisperte Daphne nur mit großen Augen, ich ersparte mir die Frage, ob auch ihre Eltern welche waren. Bei dem Gesichtsausdruck eher unwahrscheinlich.

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Also das ist jetzt nur so ein kleiner Lückenfüller, sorry, aber ich hoffe er gefällt euch trotzdem! :)

The Slytherin Girl - Kalte AugenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt