Kapitel 7 - Auftrag von Voldemort

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Allyssa

Ich saß gerade auf meinem Bett und durchsuchte meine ganzen Pergamentblätter mit Informationen drauf. Ja, ich hatte wirklich manchmal während des Unterrichts mitgeschrieben. Aber nur, weil die Prüfungen vor der Tür standen und ich Daphne wirklich helfen wollte.

Ein Klackern ließ mich aufschrecken. Meine grünen Augen wanderten zum Fenster und trafen die braunen Augen von Ginger.

Mit einem Schrei sprang ich vom Bett und riss das Fenster auf. Die Eule hüpfte auf meine Schulter und drückte ihren Kopf an meine Wange.

Ginger.

Meine Eule.

Sie hatte hellbraune Federn, die am Rücken langsam in dunkelbraun übergingen. Zwischen den Augen hatte sie ein paar weiße. Sie war wunderschön. Und ich war froh, dass sie zurückgekehrt war. Seit ich hier in Hogwarts war, hatte ich meinen Eltern Briefe mit den Schuleulen zukommen lassen. Auch sie hatten mir mit Filou, der Eule meiner Mutter, Briefe geschickt. Ginger war Anfang Sommer einfach abgehauen und nicht zurückgekommen.

Aber jetzt war sie wieder da. Und sie war bei mir.

„Was ist das, zeig mal her", flüsterte ich ihr zu. Sie hob ihr linkes Bein und ich öffnete geschickt den kleinen Knoten. Der Briefumschlag war weiß. Makellos. Wie jeder Brief meiner Mutter. Ich setzte mich mit Ginger aufs Bett und zog den Brief raus.



Hallo Liebes,

Meine Mum fing immer so an. Nervig.

Es tut mir ja so leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe und es tut mir auch schrecklich leid, dass ich dir wegen eines solch unangenehmen Anlasses schreibe, aber der Lord hat einen Auftrag für dich und Draco.

Heute Abend, 7 Uhr, Ministerium

Dracos Vater erwartet euch beim großen Brunnen in der Eingangshalle.

Es freut mich nur, dass wir uns heute endlich wiedersehen werden.

Bis heute Abend

Mum

Ps. Sag Draco Bescheid, ich weiß nicht, ob Narzissa ihm einen Brief schreibt.



Ein paar Sekunden lang starrte ich das Blatt an. Ich hatte heute so gar keine Lust auf einen Auftrag... Und ich hatte keine Lust mit Draco zu reden. Aber wahrscheinlich musste ich.

Ich blieb noch 5 Minuten sitzen und kraulte Gingers Kopf, bis ich sie wieder aus dem offenen Fenster schob.

„Komm bald wieder", wisperte ich an ihre Stirn, dann flatterte sie davon. Ich wusste, dass sie nach Hause flog und nicht in die Eulerei. Ginger war genau wie ich. Sie hasste die Gesellschaft anderer. Ihr einziger Eulenfreund war Filou.

Glücklich blickte ich ihr nach, bis sie in den vielen Wolken verschwunden war. Dann drehte ich mich um und trottete die Treppe zum Gemeinschaftsraum nach unten, den Brief hatte ich in meiner Umhangtasche.

Unten angekommen ließ ich meinen Blick über die arbeitenden Schüler streifen. Es dauerte nicht lange, bis ich den blonden Haarschopf fand. Draco saß an einem der runden Tische und hatte sich tief über seinen Aufsatz gebeugt. Ich atmete noch einmal tief durch und ging dann auf ihn zu.

Genervt ließ ich mich gegenüber von ihm auf den gepolsterten Stuhl plumpsen. Ich hatte seit über einem halben Jahr nicht mit ihm gesprochen. Es war komisch, ihm jetzt wieder so nah zu sein.

The Slytherin Girl - Kalte AugenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt