Kapitel 50 - Nie wieder.

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Allyssa

Sofort überzog eine Gänsehaut meinen ganzen Körper. Würde er mich umbringen? Einfach, weil er mich endlich mal wieder sah? Weil es beim letzten Mal nicht geklappt hatte?

Ich hörte erst einige Sekunden später, dass Draco hinter mir mit jemandem redete. Erschrocken wirbelte ich herum und sah in Daphnes Gesicht. Draco diskutierte gerade mit Jace.

„Daphne? Was macht ihr hier?!" Ohne es richtig zu merken schob ich sie nach hinten Richtung Wand, weiter in die Dunkelheit hinein.

„Wir haben Kampfgeräusche gehört. Ich hatte Angst, dass dir was passiert ist", flüsterte Daphne und drückte meine Hand.

„Mir geht's gut", wisperte ich etwas sanfter.

„Was ist überhaupt hier los?", fragte Daphne weiter, immer noch war ihre Stimme voller Sorge.

Ein kurzes Lächeln huschte über mein Gesicht. „Harry, Ron und Hermine waren hier. Sie sind entkommen."

Auch Daphnes Lippen verzogen sich kurz zu einem Grinsen. „Das heißt er lebt, Lyssa! Er lebt!"

Sie wollte mich gerade umarmen, als eine unangenehme Kühle über uns kam. Daphne fokussierten jemanden hinter mir und ihre Augen wurden augenblicklich ängstlich.

Ich schloss kurz meine Lider. Vielleicht weil ich nicht wollte, dass Daphne oder Draco oder Jace die Angst in meinen Augen sah, vielleicht weil ich noch nicht bereit war ihn zu sehen.

Aber als Daphne zusammenzuckte, immer noch meine Hand fest umklammert, fuhr ich herum. Ich musste sie doch beschützen!

Voldemort stand dort, starrte jedem im Raum in die Augen. Ich wünschte ich hätte seinen Gesichtsausdruck lesen können, als er mich erblickte, aber ich hatte keine Ahnung was er dachte oder fühlte.

„Ihr habt mich gerufen?", fragte er mit leiser Stimme, aber sie drang trotzdem in jeden Winkel des Raumes.

Daphnes Augen waren panisch weit geöffnet. Sie hatte Voldemort noch nie gesehen. Wahrscheinlich hatte sie gerade Todesangst. Und es tat so weh zu wissen, dass ich sie davor nicht beschützen konnte.

„H-Herr...", fing Lucius an zu reden, seine Stimme übernatürlich hoch. „Es war ein... ein Versehen."

Der dunkle Lord drehte sich ruckartig zu ihm, trat nah auf ihn zu. „Ein Versehen?"

Ich sah, wie Lucius schwer schlucken musste. Narzissa hinter ihm klammerte sich an ein Holzregal, ihre Knöchel traten weiß hervor.

Lucius nickte eifrig.

Voldemort starrte ihn lange an. Mit gleichgültiger Miene. Die Spannung im Raum war angespannt, man konnte schon fast die Luft knistern hören.

„Ich glaube dir nur nicht, Lucius", sagte er dann ruhig. Eine Sekunde später schrie Dracos Vater auf, und stürzte zu Boden. Ich wünschte ich würde nicht wissen, wie sich ein Crucio anfühlte, aber ich tat es. Und darum litt ich mit. Egal wer Lucius war und wie sehr ich ihn hasste.

Meine Hand wanderte unwillkürlich zu meiner Brust, den Ring von Draco fest umklammert. Er durfte jetzt nicht aufgeben... der Zauber durfte nicht aufgeben.

„Sag mir, warum du mich gerufen hast!" Jetzt schrie Voldemort.

Lucius lag keuchend auf dem Boden. „Harry Potter... Er war hier, aber... er konnte fliehen." Man sah, dass er Angst hatte. „Es tut mir Leid, mein Herr!"

Kurz stand Voldemort nur dort. Stumm. Mit neutralem Blick starrte er auf ihn hinab.

Ich schloss meine Augen und atmete zittrig weiter. Warum hat er es gesagt? Jetzt würde alles noch schlimmer werden.

The Slytherin Girl - Kalte AugenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt