Kapitel 34 - Feuer

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Allyssa


Rowle hatte ein wütendes Gesicht, als ich ihm dann gegenüber stand. Aber anscheinend war das Standard, denn er beschwerte sich nicht, packte mich und disapparierte.

Das Haus in dem wir heute waren war kein Haus mehr. Es war eine Villa. Zwar nicht so groß wie der Landsitz der Malfoys, aber trotzdem monströs.

„Lass uns das schöne Ding mal niedermachen", zischte Rowle und ein befriedigendes Lächeln erschien auf seinem Gesicht.

Solche Menschen waren abartig. Sich an dem Elend anderer zu erfreuen war unmenschlich.

Aber ich war nicht besser. Ich machte doch mit, bei dem ganzes unlogischen Zeug.

Mit wehenden Haaren folgte ich Rowle in das Haus. Es war hell eingerichtet, mit weißen und hellbraunen Möbeln. Ich erhaschte durch einen klitzekleinen Spalt einen Blick in das Wohnzimmer, besser gesagt sah ich nur, dass die Seite, die Richtung Garten führte fast komplett aus Glas war.

„Such die Muggle und leg sie um, ich kümmere mich um die schöne teure Einrichtung hier." Wieder dieses Lachen.

Angewidert drehte ich mich um und huschte geräuschlos die Treppe nach oben. Leise schlich ich in das erste Zimmer. Und es war das Schlafzimmer. Eine Frau stand auf dem Balkon und rauchte eine Zigarette, sie bemerkte mich nicht. Ich sah mich panisch nach ihrem Mann um, aber das Zimmer war leer.

Kurz schloss ich meine Augen und atmete tief durch. Ich musste es schon wieder tun. Obwohl ich es nicht wollte.

„Ok, Lyssa. Machs schnell", flüsterte ich mir selbst zu. Dann öffnete ich meine Augen und flitzte leise zu der offenen Balkontür.

Bevor sich die Frau auch nur umdrehen konnte traf der grüne Lichtblitz sie in den Rücken und sie kippte über die Brüstung, fiel nach unten. Schnell wandte ich mich ab und huschte aus dem Zimmer. Auf dem Gang hielt ich kurz inne, atmete tief durch. Es war wenigstens nicht so schlimm wie beim ersten Mal.

Leise ging ich weiter, aber die restlichen Zimmer waren leer. Draußen auf dem Flur lehnte ich mich an die Wand und schnaufte tief durch. Ich wünschte mir innigst, dass das alles war für heute. Damit konnte ich vielleicht irgendwann klar kommen.

Aber natürlich war es nicht alles, was heute auf mich zukam.

Plötzlich roch ich etwas, was mich erschrocken die Augen aufreißen lies. Ich kannte diesen Geruch. Verdammt, bitte lass es nicht das sein, was ich dachte. Panisch stürzte ich zur Treppe und sah nach unten. Leider war es genau das, was ich befürchtet hatte.

Feuer.

Der Rauch kam wie eine graue Hand die Treppe heraufgekrochen, die Finger nach mir ausgestreckt. Ich wich zurück bis ich mit dem Rücken an die makellos weiße Wand stieß und nicht mehr ausweichen konnte. Ich wusste sehr gut wie gefährlich der Rauch war. Wahrscheinlich noch gefährlicher als die züngelnden Flammen des Feuers. Wie lange würde ich durchhalten? Eine knappe Minute, wenn ich Glück hatte.

Der Rauch verteilte sich langsam im Flur, fraß sich an den Wänden nach oben und hüllte mich in einen erstickenden Käfig.

Nach kurzer Zeit schon musste ich gewaltig husten. Ich zwang mich wieder zur Treppe und sah nach unten. Die Flammen züngelten schon um die ersten paar Stufen.

Ich war hier oben eingeschlossen. Entweder ich sprang aus dem Fenster oder ich schmiss mich ins Feuer.

Nach kurzem Überlegen sprintete ich zu dem nächsten Fenster und sah nach draußen. Es zeigte zur Straße und genau dort stand Rowle und sah lachend zu, wie das Feuer größer und größer wurde.

The Slytherin Girl - Kalte AugenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt