Kapitel 13 - Jace

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Allyssa

Am nächsten Morgen tauchte Draco um 9 Uhr bei mir auf. Er apparierte genau neben mich, ich erschrak furchtbar.

„Idiot", murrte ich, schloss ihn dann aber in eine Umarmung. Keine Ahnung warum. Vielleicht, weil ich einfach nur überglücklich war aus der Langeweile rauszukommen.

Strahlend hatte ich in der linken Hand meine Reisetasche, in der rechten umklammerte ich meinen über alles geliebten Besen.

Ich verabschiedete mich von meinen Eltern, von Ginger und von Filou. Dann nahm Draco meine Hand (in der ich den Besen hatte) so fest wie es ging in seine und wir apparierten in die Dunkelheit.

Das Nächste was ich spürte war weicher Boden unter mir und ich wollte eigentlich elegant landen, aber irgendetwas zog mich nach unten.

Als ich endlich meine glatten schwarzen Haare aus dem Gesicht gewischt hatte, starrte ich in Dracos schmerzverzerrtes Gesicht.

Ich konnte nicht anders und fing an, laut zu kichern. „Lern mal landen!", lachte ich ihn aus und versuchte mich aufzurappeln. Er zog mich aber als Rache wieder nach unten sodass ich schmerzhaft auf meinen Knien landete und kitzelte mich ordentlich durch.

„Lass mich!", schrie ich nach Luft ringend und befreite mich schließlich aus seinen Armen.

„Komm jetzt, los, Jace denkt wir kommen in einer viertel Stunde", stöhnte Draco während er sich schwerfällig aufrichtete.

Ich hängte mir meine Tasche um, sehr schmerzhaft für meinen Rücken, und stürzte mich auf meinen Besen. Ich war schon hoch oben in der Luft, da hatte sich Draco erstmal erhoben.

„Bei deiner Geschwindigkeit brauchen wir Stunden, nun komm schon!", brüllte ich ihm von oben zu.

Er schnitt mir eine Grimasse und stieß sich dann auch vom Boden ab.

Die Landschaft war toll, überall gab es riesige Felder, ich hatte soetwas noch nie gesehen.

Nach ca. 20 Minuten steuerte Draco auf einen wunderschönen kleinen Bauernhof zu. Das Haus war rot gestrichen und hatte wundervoll verzierte Balkone auf der Südseite. Aus dem Stall hörte man viele Geräusche, ich konnte aber nicht zuordnen welche Tiere sie hatten. Draco hatte mir überhaupt nichts von einem Bauernhof erzählt...

Von unten sah ich einen kleinen Punkt der sich hektisch bewegte. Nach ein paar Metern Sinkflug sah ich, dass dort ein Mensch stand, der wie verrückt winkte. Draco beschleunigte so sehr, dass ich dachte er würde in die Erde krachen. Wie ich ja bemerkte, hatte er es nicht so mit dem Landen.

Skeptisch beobachtete ich ihn. Aber Draco stüppelte es unten zum Glück nicht, elegant landete er aber auch nicht. Er schmiss seinen tollen Besen in den Dreck, was mir im Herzen weh tat, und fiel dem Jungen in die Arme.

Freundschaft.

Ich spürte einen Stich in meiner Brust, als ich ein Stück entfernt landete und die beiden beobachtete. Warum hatte ich sowas nie erlebt?

Sie lachten und redeten durcheinander wie kleine Kinder. Ich lächelte.

„Lyssa!" Draco kam strahlend zu mir und griff nach meiner Hand. Ich sah auf den Boden um nicht auf Dracos Besen und seine Tasche zu treten und als ich wieder nach oben schaute, stockte mir der Atem.

Er war richtig hübsch.

Dieser Junge der vor mir stand war wirklich wirklich hübsch! Er hatte hellbraune Haare die ihm ein wenig in die Stirn fielen und wunderschöne türkise Augen.

„Hey! Du musst Allyssa sein", strahlte er mich an, breitete seine Arme aus und ging einen Schritt auf mich zu.

Anstatt, wie vor ein paar Sekunden, aufzupassen wo ich hintrat, wich ich einfach panisch nach hinten zurück und stolperte über das Gepäck. Als ich schon extrem schräg in der Luft hing und kurz davor war ganz auf den Boden zu plumpsen, zog Draco mich am Arm wieder nach oben, sodass ich fest stehen konnte.

The Slytherin Girl - Kalte AugenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt