Allyssa
Ich sah Harry zu Boden fallen und alle meine Gedanken überschlugen sich. Ich ließ Dracos Arm los und fing an, loszustolpern. Die Erde fiel an dieser Stelle leicht ab, und da ich sowieso schon Gleichgewichtsprobleme hatte, wurde es für mich noch anstrengender.
„Lyssa bleib hier!", schrie Draco und rannte mir nach. Er riss mich herum und starrte mir in die Augen. „Was soll das? Verdammt komm mit", zischte er mir zu, aber ich wurde plötzlich wütend. Er hatte ja keine Ahnung was Harrys Leben für mich bedeutete!
Ich befreite mich aus seinem Griff und stieß ihn von mir. „Lass mich!", spuckte ich ihm entgegen und setzte dann meinen Weg, so schnell wie möglich fort.
Im Nachhinein wurde mir bewusst, dass ich zu diesem Zeitpunkt so gar nicht mehr bei Sinnen war. Ich lief auf Bellatrix zu, meinen Zauberstab fest umklammert.
„Lass ihn!", sagte ich mit lauter starker Stimme und blieb ein paar Meter vor ihr stehen. Ein Glück, dass mich meine Stimme fast nie im Stich ließ.
„Was?!", schrie Bellatrix und ihre Gesichtszüge wurden so wütend, dass ich zwei Schritte nach hinten taumelte.
„Lass ihn", sagte ich nochmal, diesmal aber etwas leiser.
„Was bist du für ein Todesser? Du stehst auf seiner Seite?!" Sie deutete mit ihrem Zauberstab in Harrys Richtung und ihre Augen verengten sich zu gefährlichen Schlitzen. Ihre Stimme überschlug sich fast.
Drohend schritt sie auf mich zu, bis sie genau vor mir stand. Ganz langsam hob sie ihren Zauberstab und legte ihn mir unters Kinn.
„Der dunkle Lord ist bestimmt nicht wütend, wenn ich dich jetzt umbringe", lachte sie leise und strich mir mein Blut aus dem Auge. Ich fing an zu zittern, so ekelhaft fühlte sich die Berührung auf meiner Haut an.
Dann öffnete sie ihren Mund um den tödlichen Zauberspruch zu flüstern. Ich schloss meine Augen. Es machte mir nichts aus. Vielleicht oder eher wahrscheinlich machte mein Tod eh alles besser. Ich hatte es verdient zu sterben.
Bevor Bellatrix beenden konnte, was sie vor hatte, hörte ich Snape schreien.
„Bella! Du weißt was sie meint!"
Ich spürte, dass sie ihren Zauberstab von meiner Haut nahm. Dann öffnete ich meine Augen und merkte, dass der Professor jetzt genau neben uns stand.
„Sags mir Severus. Was meint sie?", giftete Bellatrix ihn an.
„Du sollst ihn in Ruhe lassen weil du ihn nicht töten darfst. Du weißt genau, dass der dunkle Lord es selbst erledigen will." Snapes Stimme war ruhig. Er hielt Bellatrix' Blick stand, so lange, bis sie sich an ihm vorbei drückte, nicht ohne mich nochmal kräftig anzurempeln. Dann verschwand sie zwischen den Randbäumen des verbotenen Waldes.
Kurz sah ich Snape an, versuchte meine Augen sprechen zu lassen und ihm zu danken.
Und in dieser Zeit kam Harry wieder auf die Füße und schickte einen Fluch nach uns. Snape wehrte ihn mit Leichtigkeit ab und schob mich blitzschnell hinter sich.
Harry schrie einen zweiten Fluch. Vergebens. Snape war zu gut, ich wusste das.
Beim vierten Versuch, Snape zu verletzten, wurde es dem Professor anscheinend zu blöd. Er schritt ganz langsam auf Harry zu, und ließ ihn mit einem starken Zauber zu Boden fallen.
„Nein", flüsterte ich und drückte mir meine Hände auf den Mund.
Snape schickte den nächsten Fluch auf Harry, der zusammengekrümmt auf dem Boden lag und einen Schmerzensschrei ausstieß.
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The Slytherin Girl - Kalte Augen
Fanfic„Ich glaube an Hass auf den ersten Blick!" ~*~ Allyssa Lane ist eine Einzelgängerin. Egoistisch. Kalt. Böse. Unfreundlich. Verschlossen. Fies. Sie hasst die Anwesenheit anderer Menschen. Umso schlimmer, dass sie nach den Sommerferien die Hogwarts S...