The Slytherin Girl - Kalte Augen

Kapitel 57 - No Happy End

Allyssa

Gerade eben schoss ich einen roten Lichtblitz auf Greyback, als ich einen mir bekannten Schrei hörte. Noch schneller wirbelte ich um den Werwolf herum und brachte ihn schließlich soweit, dass er erstarrt auf dem Boden lag und sich nicht mehr bewegen konnte.

Dann drehte ich mich zu Hermine um, die gegen einen bulligen Mann mit schwarzen, längeren Haaren kämpfte. Ich erstarrte, als ich ihn erkannte.

Arcano Coscia.

„Hermine", schrie ich und sprang ihr zur Seite. „Lass mich das erledigen."

Sie sah mich kurz unsicher an.

„Bitte", flüsterte ich und sie ließ nach kurzem Zögern langsam von ihm ab und machte mir Platz.

„Er ist es, der mein Leben zerstört hat", zischte ich dann und schoss mit voller Kraft einen Stupor auf ihn. Nicht so wie letztes Mal, blieb er auf seinen Füßen stehen und grinste mich hämisch an.

„Allyssa Lane", säuselte er und ein Fluch sauste auf mich zu. „Hast wohl die Seite gewechselt, was? Du Verräterin. Du Mörderin."

Ein Wutschrei entfuhr mir und ich brüllte noch mehr Flüche. Sein Lachen verschwand, dafür zogen sich seine Augenbrauen wütend zusammen.

„Deine Mörderin", schrie ich ihn an. Dann nickte ich Hermine zu, die von hinten einen Fluch auf ihn schoss.

Arcano keuchte und riss seine Augen auf. Mit schmerzverzerrtem Gesicht fiel er auf die Knie, seinen Mund zu einem stummen Schrei geöffnet.

„Aber weißt du was", flüsterte ich und trat mit erhobenem Zauberstab auf ihn zu, „deinen Mord werde ich nie bereuen." Und dann brachte ich ihn um. Und ich fand einen Mord noch nie so notwendig, wie bei diesem ekelhaften, abartigen Menschen, der alles zerstört hatte. Mich. Meine Familie. Meine Freundschaft. Alles.

Ich ließ meinen Blick zu Hermine wandern, die mit neutraler Miene auf den Todesser starrte.

„Danke", flüsterte ich und beobachtete sie vorsichtig.

Sie hob ihren Kopf und musterte mich genauso, wie ich sie. „Was hat er dir getan?"

Ich sah ihr in die braunen Augen. „Er hat meine Familie zerstört. Und er hat mich zerstört... mein ganzes Leben." Meine Stimme war ganz leise, es war ein Wunder, dass sie mich verstand, bei dem Lärm um uns herum.

Sie nickte leicht, dann kam sie einen Schritt auf mich zu und nahm meine Hand in ihre. Verwundert sah ich erst unsere Hände, dann sie an.

„Ich hab mich nie dafür bedankt, dass du mir so oft das Leben gerettet hast." Sie versuchte zu Lächeln. „Ich dachte ich sag dir das jetzt, ehe es zu spät ist und wir beide tot sind."

Ich nickte und erwiderte den Druck ihrer Hand.

„Und mir tut es leid, dass ich dich in der fünften Klasse so angeschnauzt habe", flüsterte ich leicht lachend.

Hermine entglitt ein Grinsen. „Du meinst deinen ersten Tag? Tja, ich hätte dir gern geholfen, aber du hast mir klar und deutlich gesagt, dass du mich nicht brauchst."

Ich nickte, „Ja, ich weiß", lachte ich leicht und ließ meinen Kopf sinken.

„Viel Glück", hörte ich sie noch sagen, dann ließ sie meine Hand los und verschwand um die nächste Ecke.

Kurz starrte ich ihr hinterher, ehe ich „Dir auch", flüsterte und für einen Moment die Augen schloss.

Dann setzte ich meinen Weg fort, hinein in den Krieg.