Kapitel 54 - Nur eine Erinnerung

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Zu Beginn ganz kurz: Schokopudding1 hat morgen ihren 16ten Geburtstag!! *-*

Darling, du hörst morgen von mir :D

Denkt dran ihr zu gratulieren und auf ihr Profil zu schauen, sie hat tolle Bücher!

Dani, sieh dieses Kapitel als Geschenk, auch wenn es heute schon kommt!! :)


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Allyssa

Ich saß jetzt schon seit vier Uhr morgens an meinem Schreibtisch und starrte aus dem Fenster. Unzählige Pergamentblätter lagen vor mir, manche glatt und neu, andere mit Tinte beschmiert und zusammengeknittert zu kleinen Kügelchen.

Ich hatte es einfach nicht mehr ausgehalten. Dieses Gefühl in mir. Als wäre da nichts mehr. Als wäre mein Herz weg. Einfach so, herausgerissen. Draco hatte es mitgenommen.

Der Streit mit Daphne machte mir auch zu schaffen. Aber vielleicht hatten wir gar keinen so großen Streit, gestern Abend hatte sie sich noch Sorgen gemacht. Oder?

Ruhig in meinem Bett liegen konnte ich nicht, an schlafen war gar nicht mal zu denken. Ich musste dieses Gefühl los werden. Und was war da natürlich das Besten, was man tun konnte? Schreiben.

Alles aufschreiben. In Worte fassen. Es war reine Magie. Als würdest du deine Sorgen dem Pergament mitteilen, als würde sich dieses Blatt deiner annehmen und dich trösten.

Nur war mein Kopf wie leer gepustet. Mir fehlten die Worte. Ich versuchte es immer und immer wieder. Meine Situation in Worte zu fassen. Meine Gefühle. Meinen Schmerz. Aber ich konnte es nicht. Wahrscheinlich war ich nicht dafür gemacht.

Um sieben Uhr kroch Ginger aus einer Ecke hervor und gesellte sich zu mir. Aber das half nichts. Nach fünf weiteren Fehlversuchen schrie ich wütend auf und krallte mir meine Finger in die Haare.

Ich dachte nach. Was konnte ich noch tun, wie konnte ich das alles formulieren?

Nach einer langen Zeit kam mir ein Gedanke. Und je länger ich darüber nachdachte, desto besser fand ich ihn.

Und plötzlich flossen die Worte wie von selbst aus der Feder.

Eine knappe Stunde später hielt ich einen Brief in meinen zitternden Händen. Einen Brief an Draco, den ich nie abschicken würde. Aber es war mir wenigstens gelungen meine Gefühle auszudrücken. Und in dem Brief stand die reine Wahrheit.

Ich faltete ihn zwei Mal sorgfältig zusammen und legte ihn auf mein Nachtkästchen. Dann hockte ich mich auf den Boden, an den Bettpfosten gelehnt.

Genau hier, genau so hatte ich Voldemorts Brief gelesen. Dass er Draco umbringen wolle. Ich spürte die Panik immer noch in mir.

Leider hat mein Opfer nichts gebracht. Er hasste mich jetzt. Aber ich konnte es verstehen, ich hasste mich ja selber.

Kurz schloss ich die Augen. Solange, bis ich es rascheln hörte. Erschrocken öffnete ich meinen Mund und wollte schreien, aber da hatte Ginger den Brief schon im Schnabel. Ich hechtete zum offenen Fenster, aber meine liebe Eule flatterte bereits ein paar Meter über mir.

„Ginger! Das ist kein Brief zum wegbringen!"

Sie sah genau in meine Richtung... und flog weiter.

The Slytherin Girl - Kalte AugenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt