Kapitel 8 - Hinein in den Kampf

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Allyssa

Ich war mehr als wütend. So ein Heuchler, so ein Verräter!

Erst tat Draco so, als würde er sich Sorgen machen und dann wollte er mich umbringen? Ich rappelte mich auf und suchte mit meinen Augen nach blonden Haaren. Er stand ein paar Meter vor mir, schaute aber nicht in meine Richtung.

Dachte er ich wäre tot? Noch mehr Wut überwallte mich.

Ich lief auf ihn zu, bereit ihn umzubringen, als er sich umdrehte und mir direkt in die Augen sah. Ich kam schlitternd zum Stehen. Sein Blick irritierte mich.

„Es tut mir leid Lyssa, bist du verletzt?"

„Was?!", spuckt ich ihm wütend entgegen. Ein guter Schauspieler war er allemal.

„Ich weiß nicht wer das war, er ist da lang gelaufen, komm schon!"

Er lief auf einen dunklen Gang zu. Ich rührte mich nicht von der Stelle. Wollte er mich doch nicht umbringen? Aber warum sollten Todesser auf uns Flüche abfeuern, sie wussten, dass wir kommen.

„Lyssa, was ist los verdammt nochmal?"

„Du wolltest mich umbringen!", zischte ich ihn aufgebracht an.

„Was?!" Sein Blick irritierte mich schon wieder. Er wusste nicht wovon ich sprach.

„Lyssa, der Fluch hätte dich getroffen, ich hab dich nur weggeschubst, es tut mir ja leid, aber können wir jetzt?" Seine Stimme war gehetzt.

Langsam verstand ich was los war. Er hatte mich gerettet. Aber warum? Er mochte mich doch nicht!

Ein bisschen verwirrt und misstrauisch lief ich ihm hinterher.

Wir mussten nur den Kampfgeräuschen folgen. Sie kamen aus der Mysteriumsabteilung.

„Was ist da los?", fragte ich neugierig, aber ich machte mir auch ein bisschen Sorgen um meine Eltern. Und darum musste ich da rein.

Draco wollte mich zurückhalten, aber ich wand mich gekonnt aus seinem Griff und öffnete die Tür vor uns. Ein runder Raum. Und viele Türen.

Sobald Draco die Tür, aus der wir gekommen waren, geschlossen hatte, fingen die Wände an, sich zu drehen. Ein wenig verwirrt wartete ich, und als alles wieder fest stand, dann stürzte ich auf die Tür zu, aus der am meisten Lärm drang.

Es herrschte Chaos. Überall lagen Glasscherben, bunte Lichter blitzten in der Dunkelheit auf. Wer kämpfte da? Ich zog meinen Zauberstab und trat in den riesigen Saal. Meine Eltern waren hier irgendwo. Ich musste sie finden.

Draco rief hinter mir, ich solle stehen bleiben, aber ich ging hinein. Hinein in den Kampf.

Eine kleine Gestalt mit blonden gelockten Haaren schoss als erste einen Fluch auf mich. Ich kannte sie nicht, aber sie sah auf keinen Fall aus wie eine Todesserin, also eröffnete ich das Duell. Sie war gut, aber bei weitem nicht gut genug. Das merkte auch sie und bevor ich einen Treffer landen konnte, verschwand sie um ein noch halb stehendes Regal.

Leicht lächelnd lief ich weiter, immer darauf bedacht, ja nicht auszurutschen. Ich entdeckte einen Todesser der gegen ein Mädchen mit schimmernden roten Haar und einen Jungen, ebenfalls rothaarig, kämpfte. Ich überraschte sie von hinten, dass Mädchen wurde zu Boden geschleudert, der Junge stieß einen Schrei aus. Ich sah, dass der Todesser mich angrinste. Es interessierte mich brennend, wer er war, aber ich wurde nach hinten gezogen, sodass ich fast hinfiel. Aber eine vertraute Hand hielt mich.

„Deine Eltern sind da vorne."

Ich nickte dankbar, um ihm zu zeigen, dass ich verstanden hatte und lief los, da brach das Regal neben mir zusammen.

Glas. Überall Glas. Mir war schwindlig, ich konnte mich nicht bewegen. Ein schweres Gewicht lastete auf mir und drückte meinen Brustkorb gewaltig ein, sodass ich kaum Luft bekam.

„Allyssa! Allyssa!!" Die Stimme meines Vaters drang gedämpft an mein Ohr, im nächsten Moment wurde ich aus den Scherben gezogen.

Ich spürte das warme Blut, das sich einen Weg über meine linke Schläfe nach unten bahnte. Meine Haare klebten in der Wunde. Ich drückte meine Hand darauf und schloss meine Augen. Nach ein paar Sekunden waren meine Finger nass.

„Allyssa!"

Mein Vater! Ich öffnete die Augen und sah ihn benommen an.

„Drück das drauf", flüstere er mir zu und gab mir ein Stück Stoff.

„Wo ist Draco?" Ich lallte ein bisschen, mir war immer noch schwindelig.

„Er hat mich geholt, aber dann hat uns jemand angegriffen, ich weiß nicht wo er hin ist. Allyssa, hör mir zu. Du darfst nicht schwach sein. Der dunkle Lord braucht keine schwachen Gefolgsleute. Er bracht starke Menschen. Ich weiß, dass du stark bist!"

Ich nickte ihm verwirrt zu.

„Sei stark!" Dann war er verschwunden.

Ich schloss wieder für einen kurzen Moment die Augen, solange, bis ich mich wenigstens ein bisschen besser fühlte, dann machte ich mich auf den Weg, Draco zu suchen.

Ein blauer Lichtblitz hätte mich fast in die Seite getroffen. Verdammt, ich war zu unaufmerksam! Ich schnellte nach links. Am anderen Ende des Gangs stand jemand. Der Silhouette zufolge ein Mädchen. Sie hob ihren Zauberstab. Ein letztes Mal drückte ich das Stück Stoff fest gegen meinen Kopf, dann ließ ich es fallen und machte mich auf den Kampf bereit.

Sie war besser als das blonde Mädchen. Viel besser. Aber ich war genauso gut.

Wir kamen uns immer näher, bis ich im Schein eines blauen Lichtblitzes ihre Augen sah.

Rehbraun.

Ich baute ein Schutzschild vor mir auf, schoss aber keine Flüche zurück. Sie starrte mich verwirrt an, bis ihre Augen meine fanden. Sie zuckte schrecklich zusammen, warum wusste ich nicht.

Wir starrten uns an. Stumm. Ohne zu kämpfen. Bis ich Draco schreien hörte.

„Verschwinde!", zischte ich sie an, dann sprintete ich davon.

Wo war er? Ich lief jeden einzelnen Gang ab, im dritten fand ich ihn. Er duellierte sich mit einem Jungen. Es war Harry Potter.

„Draco lass ihn gehen!", zischte ich ihm zu. „Draco, du weißt was los ist, wenn du ihn umbringst. Der dunkle Lord will das tun!"

Ich baute wieder ein Schutzschild zwischen uns und Harry auf und wartete bis er aufhörte, Flüche auf uns zu schießen.

„Geh! Los, verschwinde!"

Er warf mir einen misstrauischen Blick zu, wandte sich dann aber ab und sprintete um die nächste Ecke.

„Draco, alles ok?"

„Bei mir schon, aber du bist verletzt, komm!" Er nahm meine Hand und zog mich hinter sich her.


Wir sahen den Lichtblitz beide nicht.

Er traf Draco von rechts am Kopf und er wurde mit einer unglaublichen Wucht zur Seite geschleudert. Draco schaffte es nicht mehr meine Hand loszulassen.

Ich landete mit meinen Armen und meinem Gesicht in Scherben, die mir unzählige Schnittwunden verpassten, während Draco mit dem Kopf auf einer Steinkante aufschlug und regungslos liegen blieb.

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Vielleicht habt ihr es schon gesehen, ich habe eine Besetzung hinzugefügt. Glaubt nicht, ich hätte Allyssa vergessen, nein, nur finde ich keine Person die so aussieht, wie ich mir Lyssa vorstelle.

Also lasst eurer Phantasie freien Lauf! Allyssa hat grüne Augen, lange schwarze Haare, einen weißen Teint und makellose Haut. Stellt sie euch vor wie ihr wollt! :)

Das hinzugefügte Bild zeigt Michael Lane, Lyssas Papa! :)

Ach ja, ich spreche alle Namen dieser Geschichte Englisch aus, aber macht es, wie ihr wollt. :)

Liebe Grüße! :*

The Slytherin Girl - Kalte AugenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt