The Slytherin Girl - Kalte Augen

Kapitel 6 - Die einzige Freundin

Allyssa

Für mein kleines Duell bekam ich von Snape noch am selben Abend Nachsitzen aufgebrummt, aber da er wusste, dass ich sowieso nichts machen würde, ließ er mich ein paar brauchbare Tränke anfertigen. Pansy musste zum Schulleiter, bekam eine Verwarnung, extra Strafaufsätze und sie musste bis Weihnachten jede Woche bei Snape nachsitzen. Ich wusste, dass er mit ihr nicht so locker sein würde. Aber ihr geschah es recht.

Am nächsten Tag besuchte ich Daphne im Krankenflügel. Sie war noch am Vortag zu sich gekommen, was mich froh machte.

„Ich dachte du wärst tot...", seufzte ich und ließ mich gelangweilt auf ihr Bett fallen.

„Dacht ich auch", stöhnte sie und richtete sich ein wenig auf.

„Was.. äh.. hast du jetz so für Schrammen?"

„Charmant, Allyssa, wirklich charmant." Daphne lachte mich an, was auch mich zum Grinsen brachte. Irgendwie mochte ich dieses Mädchen. Sogar sehr.

„Also... Ich bin mit dem rechten Arm in Snapes unzählige Phiolen und so gefallen. Hab um die 10 Schnittwunden und einen roten, juckenden Ausschlag. Madame Pomfrey denkt, der kommt von den Chamäleonaugen. Meine komplette rechte Seite ist mit blauen Flecken überzogen und ich hab eine leichte Gehirnerschütterung."

„Warum fällst du in seine Zutaten hinein?" Ich verzog das Gesicht zu einer ungläubigen Maske und musste gleichzeitig lachen.

„Ich hatte plötzlich Lust drauf... Ich dachte mir so: 'Lyssa wird vor Lachen umfallen!' Also hab ichs gewagt!"

Jetzt konnte ich mich wirklich nicht mehr halten, ich prustete los. Halb sitzend halb liegend drückte ich mein Gesicht in die Bettwäsche, da gab Daphne mir einen Stoß mit ihrem linken Bein und ich plumpste auf den Boden.

„Ich sagte doch du wirst umfallen!" Daphne musste so sehr lachen, dass sie einen Schluckauf bekam und während sie angestrengt versuchte, die Luft anzuhalten, kämpfte ich mich wieder aufs Bett.

Nachdem wir uns wieder beruhigt hatten, wollte Daphne wissen: „Gibts was Neues?"

„Wie meinst du das?" Ich sah sie fragend an.

„Mit dir und Draco zum Beispiel? Ich hab durchaus mitbekommen, dass er dich festgehalten hat. Also ich muss ihm dafür danken und ich bin wirklich froh, dass er es getan hat, aber du sahst ziemlich wütend aus."

„Ach wir hatten natürlich wieder Streit und er hat mir lautstark gesagt, dass ich 'das Haus Slytherin in den Dreck ziehe'." Ich äffte mit genervtem Gesicht seine Stimme nach.

„Im Ernst?" Daphnes Augen hatten sich in zornige Schlitze verwandelt.

„Es war nicht zu überhören."

„Wieso hat er das gesagt?"

„Er kommt mit mir nicht klar. Aber das ist mir gleichgültig. Ich kann ihn nicht leiden und er mich nicht. Er ist mir egal." Ich starrte Daphne an und ich wusste, dass meine Augen kalt waren. Sie waren es schon immer und sie werden es immer bleiben.

Kalte Augen.

~*~

Draco ging mir aus dem Weg, was mir nur Recht war.

Daphne und ich machten unsere Hausaufgaben immer im Gemeinschaftsraum. Meistens setzte sich Blaise zu uns. Aber er war im Gegensatz zu Daphne, nicht mein Freund. Er war nur ein Mensch, den ich zufällig kennengelernt hatte, der mir nichts bedeutete. Aber Daphne und ich waren Freundinnen, seit dem Tag, an dem Pansy sie fast umgebracht hätte. Niemand von uns hatte je ein Wort darüber verloren, aber ich war mir sicher, dass ich ihre Freundin war. Und ich war mir auch sicher, dass sie die erste und einzigste Person war, die ich einen Freund bezeichnen würde. Daphne hatte mich kein Stück verändert. Sie hatte nur etwas an sich, dass ich mochte. Und das war anscheinend Freundschaft.

Seit Draco meine Art beanstandet hatte, war ich noch kühler als vorher zu meinen Mitschülern. Sie sollten sehen, dass ich nichts mit ihnen zutun haben wollte.

Draco setzte sich, zur großen Freude Pansys, nicht einmal zu uns, weder beim Essen noch in der Freizeit. Uns war das relativ egal.

Draco, Blaise und Tracey verbrachten die Weihnachtsferien zuhause, Daphne und ich schlugen uns die Zeit tot, indem wir lernten oder Pansy und Millicent Streiche spielten.

Ich war nach wie vor die Beste in jedem Fach, was manchmal echt nervig war, aber in 'Geschichte der Zauberei' hatte mir das Mädchen mit den rehbraunen Augen den ersten Platz gestohlen. Aber ich sah, dass sie genug litt, weil ich in den anderen Fächern besser war, also strengte ich mich nicht besonders an, dem Geschwafel über Koboldaufstände zu lauschen.

Daphne wurde mit meiner Unterstützung immer besser, ich trainierte sie in 'Verteidigung gegen die dunklen Künste', 'Zaubertränke' 'Verwandlung' und 'Zauberkunst'. Wir machten uns abends in unserem Schlafsaal sehr häufig lautstark darüber lustig, wie schlecht Pansys Noten waren. Eines unserer Hobbys.

Ihre wütenden Blick interessierten uns schon lange nicht mehr. Ich glaubte wirklich, sie hätte uns schon längst umgebracht, wäre da nicht der Streit mit Draco. Immerhin bekam Pansy ihn jetzt ab, sie hatte mich mit Engelslächeln angemotzt „Du bist ja doch zu etwas gut", dann war sie davon stolziert.

Verrücktes Mädchen.

Es änderte sich nichts an unserer Situation im Schloss. Auch nicht, als ein warmer Frühlingswind über die sämtlichen Ländereien von Hogwarts wehte.

Es änderte sich nichts, auch nach den Osterferien nicht.

Es änderte sich nichts zwischen Draco und mir in dieser ganzen Zeit.

Es änderte sich erst etwas, als ich meine liebe Eule Ginger wieder sah.

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-Lückenfüller-

Sorry, dafür geht es bald weiter! :)