12.

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~ Jungkook

In der Nacht wurden mir zwar die Handschellen abgemacht, nur war das kein bisschen besser...

Es war so kalt... und die dünne Decke half da auch nicht.

Ich vermisste mein Zuhause... meine Eltern... sie hätten mich bestimmt besser erzogen...

Ich fühlte mich so schlecht.

Mein Vater hat mich zwar nie beachtet, weil ich eben kein Alpha geworden bin und dennoch vermisste ich ihn...
Meine Mutter noch mehr...

Tränen sammelten sich in meinen Augen. Ich wollte nicht weinen, schon gar nicht hier, nicht in diesem Moment...

Auf der Seite liegend starrte ich die Wand an.

Meine Mutter hatte mir immer gesagt, dass ich stark bleiben soll, mich nicht runterziehen lassen soll... und das habe ich doch nie getan... warum war es dann auf einmal falsch?...

Ich konnte mich selbst nicht verstehen...

Jimin hatte recht, ich kannte mich selbst nicht und ich kann die Grundordnung nicht verändern... selbst wenn ich mein ganzes Leben so gelebt habe...

Als ich die Tür hörte, drehte ich mich nicht um.
"Ich hab kein Hunger...", murmelte ich, schniefte und wischte mir meine Tränen aus dem Gesicht.

"Es gibt auch kein Essen.", ich fror ein. An meinem ganzen Körper bekam ich Gänsehaut, als ich seine Stimme hörte. Als ich seinen Geruch roch, war die eiskalte Kälte, wie weg.

Ich konnte es nicht glauben...

Langsam drehte ich mich um. Mein Herz machte einen kurzen Aussetzer, als ich Taehyung saß.

Sein Geruch war so... kennend?...
ich konnte es nicht beschreiben...

"Du... bist hier...", hauchte ich leise, ich konnte es nicht glauben...

"Anscheinend.", kam es kalt aus dem 29 jährigen. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Ich hatte angst, dass er wieder geht... wenn ich etwas falsches sage...

"Du siehst dünn aus.", kam es fast schon abwertend aus ihm. Ich nickte nur, ich traute mich nicht einmal, ihn anzusehen.

"Jimin hat mir erzählt, du willst mir etwas sagen.", er log, aber das ignorierte ich... ich wusste, dass es bei ihm okay sein musste, wenn ich hier raus wollte...

"Ja...", begann ich und sah auf den Boden. Es vergingen einige Minuten.
"Es... Es tut mir leid...", hauchte ich leise, immer noch, ohne Augenkontakt.

"Wie bitte?", beherrschend fragte er und kam mir näher. Ich war überfordert...
"E-Es tut m-mir leid S-Sir...", hauchte ich erneut, kniff mir meine Augen zusammen, als er vor mir stand.

Als er mir plötzlich durch meine Haare fuhr, fühlte ich mich so... anders...
Ich entspannte mich seit langem wieder...

"W-Willst du... meine Hilfe noch...?", fragte ich kleinlaut, began mit meinen Fingern zu spielen.

"Nicht jetzt. Aber bald.", er log nicht und als er von mir abließ, spürte ich sofort die Kälte wieder, welche sich über meinen Rücken zog.

Ich griff sofort nach seiner Hand... unbewusst... mehr aus Instinkt...

"Bitte...", hauchte ich und sah Taehyung an. Ich wollte hier weg... um jeden Preis...

"Was?", er war so... streng... und das verwirrte mich so sehr...
"Bitte... nehm mich wieder mit..."
"Wieso sollte ich?", als er das fragte, hatte ich eigentlich keine wirkliche Antwort...

Es war still zwischen uns und ich wusste, dass ich nichts mehr habe, was ihn interessieren könnte...

Er löste sich aus meinen Griff, nur um sich von mir abzuwenden und zum gehen anzusetzen.

Ich bekam Panik...

Ich wollte hier raus! Als sein Geruch immer weniger wurde, bekam ich nur noch mehr Panik...

Er konnte nicht einfach so gehen... oder?

"Ich ordne mich unter Sir.", brachte ich schnell heraus, in der Hoffnung, es könne irgendetwas bewirken...

Taehyung drehte sich zu mir und sah mich herausfordernd an. Aus Respekt und weil ich dachte, es würde sich vielleicht so gehören, krabbelte ich von dem kleinen Bett und kniete mich vor ihn.

Ich sah nur auf den Boden, bevor ich wahrnahm, wie er erneut zum gehen ansetzte.

Ich konnte es nicht glauben... ich wollte doch... ich habe doch alles versucht...

Ich fragte mich selbst, ob ich etwas vergessen hatte... ob ich wieder respektlos war... aber ich fand nichts...

Ich wollte nicht mehr hier sein...

Ich weinte... bekam gar nicht mit, dass Taehyung wieder in dem Zimmer stand. Erst als ich plötzlich eine Jacke über meinen Schultern spürte, hörte ich auf. Sofort sah ich nach oben.

"Wenn wir draußen sind, sagst du kein Wort und du ignorierst die anderen. Verstanden?", ich nickte hastig, ich wusste auch, wieso er das sagte...

Aber in dem Moment war ich einfach nur froh... froh weg von diesem Ort zu sein!...

Only Mine // TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt