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~ Jungkook

Mir war nicht bewusst, was es mit dem kurzen Gelächter, von Taehyung, auf sich hatte. Allerdings wollte ich es wirklich wissen. Ich fand für mich, als Omega, keinen Nutzen aus einer Prägung.

"Jungkook.", er atmete etwas angestrengt ein.
"Du könntest alles haben, genau so wie ich. Du willst sex? Zeig es mir und du bekommst es. Du bist wütend? Du kannst es an mir auslassen. Du willst etwas? Du kannst es jederzeit von mir bekommen, mit deinem Duft. Egal was, du kannst mich besser um den Finger wickeln, als ich dich. Auch wenn es für dich gerade makaber klingen mag, viele Omegas lieben das. Zu wissen, dass sie nur mit dem Finger schnipsen müssen und schon bekommen sie alles. Plus, bist du ja nicht gerade an jemand armen geraten.", ich verstand was er meinte und so langsam machte es etwas klick.

Es bedeutete also, dass sowohl Taehyung, als auch ich die Kontrolle, des jeweils anderen hatten? Ich müsste also nur herausfinden, wie ich meinen Geruch steuern kann und schon würde ich das bekommen, was ich möchte? Interessant...

"Eine letzte Frage...", hauchte ich und sah den älteren an.
"Das Tattoo... Was-"
"Darauf kann ich dir keine Antwort geben. Ich weiß wirklich nicht, was es damit auf sich hat. Ich habe so etwas noch nie gesehen, nicht einmal bei anderen geprägten. Ich weiß es wirklich nicht.", nickend kaute ich etwas an meiner Unterlippe.

Etwas in mir fing an, den Mann vor mir, kennenzulernen, zu verstehen und irgendwie auch ein wenig zu mögen.

"Lass uns raus gehen, deine Lippen werden lila.", nickend ging ich ihm nach. Mir war wirklich etwas kalt geworden, obwohl das Wasser so warm war.

"Hier, trockne dich bitte richtig ab, bevor du hochgehst.", ich nickte nur erneut, tat ich das, was er von mir verlangte. Ich konnte es ja verstehen. Ich hätte auch keine Lust gehabt meine Wohnung zu putzen, nachdem irgendein Kerl mit Nassen Botten darin rumgelaufen ist.

Nachdem ich mich abgetrocknet hatte, gingen wir beide nach oben, da ich etwas aufgeschmissen war, folgte ich ihm nur, in sein Zimmer.

"Was? Möchtest du Nackt bleiben?", lachend sah er mich an, während er sich eine neue Boxer überstreifte.

"Ähm... Nein, sorry...", meinte ich schnell, machte auf der Stelle kehrt und ging in mein Zimmer.

Es war mittlerweile eingerichtet. Meine ganzen Dinge, aus meiner alten, kleinen Wohnung waren hier. Ein paar Sachen waren noch nicht ausgeräumt, aber das wichtigste, wie Klamotten, Bücher oder wichtige Andenken schon.

Neben meinem Bett auf dem Nachttisch stand ein Bild von mir, meinem Vater und meiner Mutter.
Ich vermisste sie... Hätte ich gewusst, dass ich mal so enden würde, hätte ich mir gewünscht, an dem Tag auch im Auto zu sitzen.

Ich zog mich nur langsam an. Das Gefühl von Hilflosigkeit machte sich immer breiter.

"Alles okay?", ich erschrak etwas, als Taehyung plötzlich in meinem Zimmer stand. Nickend tat ich seine Worte ab, ignorierte, dass er auf mich zukam und zog mich weiter an. Eine Unterhose, eine kurze Shorts und ein Shirt.

"Hey, ich möchte nicht, dass du mich einfach so ignorierst, sie mich wenigstens an, wenn ich mit dir red-", er stockte, als ich ihn ansah, wieso wusste ich nicht wirklich.

"Jungkook...", verwirrt sah ich ihn an, ich wusste nicht was los war!
"Dein Geruch.", hauchte er und fuhr mir sanft über die Wange.
"Warum bist du traurig?", es war fast schon gruselig, dass er das wusste...

"Ich vermiss' nur meine Eltern... mehr nicht."
"Hm, ich denke sie wären stolz auf dich. Ich meine du hast dich gegen den wohl übergeordnetsten Alpha gestellt.", er lächelte mir zu. Ich wusste, dass er es gut meinte, aber das Gefühl ging nicht weg.

"Und trotzdem hab ich verloren...", raunte ich trocken, wollte an ihm vorbei, wurde allerdings an meinem Oberarm von ihm zurückgehalten.

"Verloren? Du bist der reichste aus deiner Blutlinie Jungkook, vergiss das nicht. Zudem, du hast etwas gewonnen, was bisher noch kein anderer haben konnte.", er sagte das so ruhig... und so... liebevoll?... Ich war verwirrt... sehr!

"Ich möchte heute allein schlafen...", Taehyung nickte nur, machte mir deutlich klar, dass meine Tür dann aber auch dementsprechend versperrt sein würde und ich verneinte es nicht.

Ich wusste, dass er mir nicht vertraute und das konnte ich verstehen. Ich hatte damit kein Problem... Vorerst zumindest.

Only Mine // TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt