Kapitel 30 - Gleitschirm

159 12 0
                                    

"Clara..." Seine Stimme ist fordernd und lässt mich frösteln. Viel zu leicht lasse ich mir das Hemd ausziehen und seine Hände landen auf meinem BH.

"Ich habe immer noch Bede-"

Seine Lippen legen sich auf meinen Mund und ersticken meine Widerworte. Ich habe es gestern geschafft, ihn von mir fernzuhalten. Es ist ja nun nicht so, als wenn nur er unbedingt Sex haben will. Mein Körper schreit ebenfalls danach und will ihn spüren. Ich verzehre mich nach ihm.

Pablo drückt mich auf das Bett, während seine Lippen über meinen Körper wandern. Als er sie auf meine Brustwarze legt, stöhne ich leise auf.

Und genau in diesem Moment klingelt sein Handy.

Seufzend richtet sich Pablo auf und geht zu seinem Smartphone, während ich mich schnell im Bett aufsetze und die Decke hochziehe. Scheiße, das geht nicht lange gut...

Ich sehe Pablo immer wieder kurz, weil er im Wohnzimmer auf und ab geht. Er klingt unglaublich verärgert, aber was er sagt, verstehe ich nicht.

Leise gehe ich ins Bad, ziehe mein Nachthemd an und mache mich für die Nacht fertig. Zurück im Schlafzimmer höre ich Pablo immer noch telefonieren. Ich lege mich ins Bett und danke im Stillen demjenigen, der da gerade Pablo ablenkt.

Tatsächlich dauert das Gespräch so lange, dass ich eingeschlafen bin. Ich wache auf, weil ich Pablo im Bad duschen höre und blicke verschlafen auf die Uhr. Fast halb 2 Uhr durch.

Als sich Pablo später zu mir ins Bett legt, stelle ich mich schlafend. Er streicht meine Haare aus dem Gesicht und ich spüre, das er mich ansieht.

Merkt er, dass ich wach bin? Will er jetzt den Sex nachohlen?

Was, wenn er vielleicht gerade jemanden zum reden braucht? Nein, besser nicht...

Seine Lippen landen Lippen landen auf meiner Stirn und er legt einen Arm um mich. Und während Pablo wohl keine Ruhe findet, schlafe ich wieder ein.

...

Der Mann, der mir dabei hilft, den Gleitschirm anzulegen, erneuert mit mir noch mal das Wissen rund um die Flugtechnik, Aufwinde und was es noch zu beachten gibt.

Pablo steht etwas blass neben mir. Aber er hat sich nicht davon abbringen lassen, mit mir zu fliegen.

Weil ich den Gleiter steuere, werde ich hinten sitzen. Aber beim Start und bei der Landung stört das nur unwesentlich. Pablo muss nachher nur schnell genug laufen. Auf dem Hang habe ich ihn schon ein paar Mal vor mich her gescheucht. "Na, bereit?"

Ich überprüfe noch mal die Gurte und Karabiner. Alles sitzt. Und das Wetter ist perfekt. In den frühen Morgenstunden ist auch noch nicht so viel Betrieb.

Ein Paar macht sich ebenfalls gerade bereit. Sie sprechen französisch und ich rufe ihnen kurz zu, dass sie vor uns starten sollen. Wir unterhalten uns kurz auf Französisch uns sie deuten dabei auf grinsend auf Pablo. Ihm stünde der Angstschweiß auf der Stirn, verrät mir die Frau.

Ich lache auf und das Pärchen rennt los. Der Gleiter spannt sich auf und kurz darauf sind sie schon in der Luft.

"Das sah ja einfach aus", bemerkt Pablo. "Worüber habt ihr geredet?"

"Ah, sie haben gesagt, dass sie seit 5 Jahren gleiten. Und dass es gut ist, dass du als Anfänger vorne sitzt."

"Weil ich dann alles sehe?"

Ich verkneife mir ein Grinsen. "Nein, weil mein Rücken trocken bleibt." Ob er die Andeutung verstanden hat, kann ich aus seinem Gesicht nicht herauslesen.

Schuld und schuldigWo Geschichten leben. Entdecke jetzt