Kapitel 2

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Jimin bewegte sich vorsichtig durch das Dickicht, seine Füße waren schwer und seine Schritte unsicher. Die Kälte und Erschöpfung machten ihn träge, und die ständige Angst vor seinen Verfolgern ließ ihn keinen Moment zur Ruhe kommen.

Er hatte sich in eine kleine Lichtung verirrt, die von Bäumen umgeben war, die wie dunkle Riesen in der Nacht standen. Die Lichtung war kaum mehr als ein schwacher Fleck des Mondlichts auf dem Boden, und Jimin ließ sich hinter einem Busch nieder, seine Zähne klapperten vor Kälte. Während er sich versuchte zu beruhigen, hörte er plötzlich ein Geräusch – ein Knacken von Ästen, das immer näher kam.

Jimin erstarrte, sein Herz schlug heftig in seiner Brust. Er konnte die Anspannung in der Luft förmlich spüren, als er sich noch tiefer in den Busch drückte, um sich zu verstecken. Die Geräusche wurden lauter, und bald sah er eine große, beeindruckende Gestalt aus den Schatten auftauchen. Die Statur des Fremden war mächtig, und auch wenn der Mondschein nur bruchstückhaft auf ihn fiel, konnte Jimin die Präsenz und Autorität des Mannes spüren.

Die Gestalt kam näher, und Jimin hielt den Atem an. Er konnte die Details des Fremden kaum erkennen, doch die Dunkelheit und die Stille um sie herum verstärkten seine Nervosität. Die Stimme, die schließlich die Stille durchbrach, war tief und beruhigend, aber auch eindringlich.

„Ich weiß, dass du da bist"

, sagte der Fremde.

„Komm heraus, bevor du dich noch weiter in Schwierigkeiten bringst."

Jimin rührte sich nicht. Er konnte die Unsicherheit in seinen Bewegungen nicht verbergen. Der Fremde schien sich nicht zu beeilen, sondern bewegte sich langsam und zielgerichtet, als ob er sicher war, dass er Jimin finden würde, egal wie lange es dauerte.

„Bitte... geh weg"

,flüsterte Jimin, seine Stimme war schwach und zitterte vor Angst.

„Ich will niemandem schaden."

Der Fremde blieb stehen und seufzte tief.

„Ich bin Jungkook"

,sagte er schließlich,

„Anführer des Rudels, das dieses Gebiet kontrolliert. Es ist gefährlich hier, vor allem für jemanden wie dich. Du bist verletzt und erschöpft. Du solltest dich ausruhen."

Jimin zog sich noch weiter zurück, die Angst ließ ihn kaum klar denken.

„Ich... ich kann dir nicht vertrauen"

,stammelte er.

„Wie kann ich wissen, dass du mir nicht auch weh tun wirst?"

Jungkook senkte die Stimme, versuchte, sie sanft und beruhigend klingen zu lassen.

„Ich verstehe deine Skepsis. Aber ich will dir helfen. Du bist in meinem Gebiet, und ich werde dich nicht in Gefahr lassen. Es ist nicht meine Absicht, dir zu schaden. Ich möchte nur, dass du sicher bist und dich erholen kannst."

Jimin starrte Jungkook an, sein Herz raste weiterhin. Die Worte des Fremden waren beruhigend, aber die Angst vor Verrat war tief in ihm verwurzelt. Er konnte sich nicht so einfach öffnen, selbst wenn der Mann vor ihm keine direkte Bedrohung darzustellen schien.

„Ich... ich weiß nicht"

,sagte Jimin schließlich.

„Ich habe so viele schlechte Erfahrungen gemacht. Ich kann nicht einfach jedem vertrauen."

Jungkook nickte verständnisvoll, aber sein Blick blieb fest und entschlossen.

„Das ist verständlich. Vertrauen muss sich erst aufbauen. Aber ich kann dir versichern, dass du in meinem Gebiet nicht allein bist. Ich werde dir nichts antun, wenn du bereit bist, mir eine Chance zu geben."

Jimin zögerte weiter, doch die Kälte und die Erschöpfung machten es ihm schwer, weiterzukämpfen. Schließlich stand Jungkook auf und deutete sanft auf die Lichtung.

„Wenn du es dir anders überlegst, werde ich hier bleiben. Ich werde mich zurückhalten, um dir nicht noch mehr Angst zu machen. Aber ich kann dir einen sicheren Ort bieten, wo du dich ausruhen und wieder zu Kräften kommen kannst."

Jimin überlegte angestrengt, seine Gedanken wirbelten durcheinander. Die Kälte ließ seine Glieder schwer werden, und der Gedanke an eine sichere Zuflucht war verlockend, auch wenn er sich nicht ganz sicher fühlte.

„Ich werde dir eine Chance geben"

,sagte Jimin schließlich leise, als er langsam aus seinem Versteck trat.

„Aber ich werde vorsichtig sein. Wenn du mich betrügst, werde ich nicht zögern zu fliehen."

Jungkook nickte respektvoll.

„Das ist fair. Komm mit mir, und wir werden sehen, wie es weitergeht. Der Weg ist nicht weit."

Jimin folgte Jungkook mit einem ständigen Gefühl der Vorsicht. Der Alpha führte ihn zu einem versteckten Lager, das von Bäumen geschützt war und von einem sanften Lichtschein durchzogen wurde. Das Lager bot eine gewisse Sicherheit und Wärme, die Jimin dringend benötigte.

Während Jimin sich setzte und sich mühsam aufwärmte, blieb Jungkook in respektvollem Abstand und beobachtete ihn mit einer Mischung aus Mitgefühl und Geduld. Jimin spürte die Schwere des Augenblicks und wusste, dass der Weg zum Vertrauen noch lang war. Doch für den Moment war er dankbar für die Hilfe und die Hoffnung auf eine sichere Nacht.

Broken shadows {jikook}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt