Kapitel 28

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Jimin konnte einfach nicht zur Ruhe kommen. Die ständigen Gedanken an Jungkook und die Enttäuschung über die Verlobung zerrten an seinen Nerven. Er fühlte sich in der vertrauten Umgebung des Lagers gefangen und brauchte Abstand, um seine Gedanken zu sortieren. Deshalb beschloss er, einen nächtlichen Spaziergang zu machen. Vielleicht würde die frische Luft ihm helfen, seinen Kopf klarer zu bekommen.

Doch als Jimin sich durch den Wald bewegte, zogen plötzlich dunkle Wolken auf. Die Bäume, die sich vorher so friedlich im Mondlicht neigten, schienen nun bedrohlich und düster. Ein kalter Wind setzte ein, und der Regen begann in einem heftigen Sturm zu fallen. Der Sturm nahm immer weiter zu und wurde so stark, dass Jimin Schwierigkeiten hatte, sich fortzubewegen und den Weg zurück zum Lager zu finden.

Besorgt suchte er nach einem sicheren Ort, um Schutz vor dem Sturm zu finden. Der Regen prasselte auf ihn nieder, und die Blitze zuckten am Himmel. Plötzlich bemerkte Jimin drei schemenhafte Figuren, die sich durch die Dunkelheit bewegten. Trotz der Sturmsicht konnte er ein bekanntes, unangenehmes Gefühl in der Luft spüren. Als er sich konzentrierte, konnte er den vertrauten Geruch seines alten Rudels wahrnehmen. Ein Schauer lief ihm über den Rücken.

Die drei Figuren trugen die gleiche Statur und den gleichen Geruch wie die Mitglieder seines alten Rudels. Jimin wusste sofort, dass sie ihn gefunden hatten. Sein Herz schlug schneller, als er versuchte, sich zu verstecken. Der Sturm war laut, aber seine Angst machte ihn noch aufmerksamer.

Er schlüpfte hinter einen Baum und beobachtete die drei Gestalten aus dem Schutz seiner Deckung. Die Figuren bewegten sich geschickt durch den Regen, als ob sie genau wüssten, wonach sie suchten. Der Gedanke, dass sein altes Rudel ihn gefunden hatte, löste Panik in ihm aus. Was wollten sie von ihm? Hatten sie ihn gefunden, um ihn zurückzuholen? Oder gab es noch schlimmere Gründe für ihr Erscheinen?

Jimin hielt den Atem an, als einer der Figuren näherkam. Er konnte sehen, dass es sich um einen großen Wolf handelte, der eine drohende Haltung einnahm. Neben ihm standen zwei weitere Wölfe, die ebenfalls eine einschüchternde Präsenz hatten. Es war klar, dass sie ernsthafte Absichten hatten.

Die drei Wölfe sprachen leise miteinander, und Jimin konnte nur Teile ihres Gesprächs hören, während der Sturm weiterhin toste.

„Er muss hier irgendwo sein",

sagte einer der Wölfe mit einem rauen Ton.

„Wir können es uns nicht leisten, ihn entkommen zu lassen. Er gehört zurück zu uns."

Jimin wusste, dass er handeln musste. Der Gedanke, wieder in die Gewalt und den Missbrauch seines alten Rudels zurückzukehren, war unerträglich. Er musste schnell einen Plan schmieden, um sich in Sicherheit zu bringen. Doch die Wölfe waren ihm dicht auf den Fersen, und der Sturm machte jede Bewegung riskant.

Als die drei Gestalten sich weiter auf den Weg machten, wagte Jimin einen verzweifelten Versuch, sich durch den Sturm zu bewegen und einen sicheren Ort zu finden. Der Regen schlug ihm ins Gesicht, und die Blitze blendeten ihn, aber er hielt den Kopf hoch und kämpfte sich durch den dichten Wald.

Jimin hörte die Rufe der Wölfe hinter sich, die jetzt deutlicher wurden.

„Er darf nicht entkommen!",

rief einer von ihnen.

„Schnell, wir müssen ihn finden!"

Der Gedanke, wieder gefangen zu werden, trieb Jimin weiter an. Er wusste, dass er keine Zeit zu verlieren hatte. Inmitten des Chaos' suchte er nach einem Versteck, das ihn vor den Augen seines alten Rudels schützen könnte. Schließlich entdeckte er eine kleine Höhle, die ihm Schutz bieten könnte. Er schlüpfte hinein und drückte sich so tief wie möglich in den Schatten.

Das Rumpeln des Sturms vermischte sich mit den Schritten der Verfolger, die immer näher kamen. Jimin konnte hören, wie sie die Höhle suchten, aber zum Glück schien ihnen die Erschöpfung des Sturms und ihre Verzweiflung einen Moment lang den letzten Hinweis zu geben.

Er hielt den Atem an und wartete, während der Sturm weiter tobte und die Wölfe schließlich an der Höhle vorbeizogen. Jimin wusste nicht, wie lange er dort bleiben würde, aber in diesem Moment war er einfach nur dankbar, dass er nicht entdeckt wurde. Der Gedanke an die Rückkehr zum Lager und an Jungkook, der sich vielleicht Sorgen machte, schien weit weg, während er in der Dunkelheit der Höhle kauerte, erschöpft und voller Angst.

Broken shadows {jikook}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt