Kapitel 4

40 6 0
                                    

Die Sonne stand hoch am Himmel und wärmte den Wald mit ihren sanften Strahlen. Jimin saß neben dem Lagerfeuer und beobachtete, wie das Rudel geschäftig um ihn herum arbeitete. Der neue Tag brachte eine Mischung aus Aufregung und Unsicherheit mit sich. Er wusste, dass er noch viel über diese neue Umgebung und die Menschen lernen musste, bei denen er vorübergehend Zuflucht gefunden hatte.

Das Lager war gut organisiert und wirkte auf den ersten Blick einladend. Es war klar, dass Jungkook und sein Rudel viel Wert auf ein funktionales und komfortables Umfeld legten. Die Unterkünfte bestanden aus einfachen, aber stabilen Unterständen, die geschickt zwischen den Bäumen versteckt waren. In der Mitte des Lagers stand ein großes Feuer, das für Wärme und Licht sorgte. Rundherum waren Tische und Stühle aus Holz aufgestellt, an denen die Rudelmitglieder sich versammelten, um Mahlzeiten einzunehmen oder Besprechungen abzuhalten.

Jimin beobachtete, wie die Mitglieder des Rudels in harmonischer Zusammenarbeit ihre täglichen Aufgaben erledigten. Einige bereiteten Essen vor, andere reparierten Ausrüstung oder pflegten den Garten, der nahe dem Lager angelegt war. Die Atmosphäre war insgesamt geschäftig, aber auch von einem Gefühl der Gemeinschaft und des Zusammenhalts geprägt.

Was Jimin besonders auffiel, war die Art und Weise, wie Jungkook mit seinen Leuten umging. Der Alpha war nicht nur ein Anführer, sondern auch ein Mentor und Freund. Er sprach freundlich mit jedem, hielt kurze Besprechungen ab und sorgte dafür, dass sich alle gehört und geschätzt fühlten. Es war offensichtlich, dass Jungkook großen Wert auf das Wohl seines Rudels legte und dass sein Führungsstil Respekt und Loyalität erzeugte.

Trotz dieser positiven Eindrücke konnte Jimin sich jedoch nicht vollständig entspannen. Die Blicke, die ihm von den anderen Rudelmitgliedern zugeworfen wurden, waren oft voller Misstrauen und Skepsis. Einige der Gesichter waren neutral, andere offen ablehnend. Jimin konnte spüren, dass er noch nicht vollständig akzeptiert war und dass es Zeit brauchen würde, bis er sich in dieser neuen Umgebung wirklich willkommen fühlte.

Jungkook kam zu ihm und setzte sich neben ihn, als er bemerkte, wie Jimin sich noch immer unwohl fühlte.

„Wie fühlst du dich bisher?"

,fragte er mit einem aufmerksamen Blick.

Jimin schüttelte den Kopf und versuchte ein schwaches Lächeln.

„Es ist beeindruckend hier. Das Lager ist gut organisiert, und ich sehe, dass du ein großartiger Anführer bist. Aber... ich kann die Blicke der anderen nicht ignorieren. Es fühlt sich immer noch so an, als ob ich nicht wirklich hierhergehöre."

Jungkook nickte verstehend.

„Das ist ganz normal. Veränderungen sind immer schwierig, besonders wenn man neu in eine Gemeinschaft kommt. Die meisten brauchen Zeit, um sich an neue Gesichter zu gewöhnen, und es wird einige Zeit dauern, bis du dich wirklich integriert fühlst."

„Aber wie soll ich das machen?"

,fragte Jimin leise.

„Ich will nicht ständig das Gefühl haben, eine Belastung zu sein. Ich will wirklich helfen und mich nützlich machen."

Jungkook lächelte leicht und legte eine Hand auf Jimin's Schulter.

„Das ist genau die richtige Einstellung. Wenn du dich aktiv einbringst und zeigst, dass du bereit bist, Teil des Rudels zu werden, werden die anderen sehen, dass du kein Feind bist. Das dauert zwar seine Zeit, aber mit Geduld und Engagement wirst du deinen Platz finden."

Jimin nickte und nahm sich die Worte zu Herzen.

„Was kann ich tun, um zu helfen?"

Jungkook dachte kurz nach und deutete dann auf den Bereich des Lagers, in dem einige der Mitglieder gerade dabei waren, Holz zu schneiden und Vorräte zu lagern.

„Wie wäre es, wenn du ihnen hilfst? Es gibt immer Aufgaben, die erledigt werden müssen. Wenn du dich dort einbringst, zeigst du den anderen, dass du ernsthaft daran interessiert bist, ein Teil der Gemeinschaft zu werden."

Jimin stand auf und ging in Richtung des Holzlagerbereichs. Die Blicke, die ihm folgten, waren immer noch misstrauisch, doch er versuchte, sich nicht davon entmutigen zu lassen. Er nahm eine Axt auf und begann, das Holz zu zerkleinern, während er den anderen ein freundliches Lächeln schenkte.

Die Arbeit half ihm, sich abzulenken und die Anspannung ein wenig zu verringern. Er konnte sehen, wie die anderen Mitglieder des Rudels gelegentlich zu ihm hinüberblickten, einige mit neutralem, andere mit vorsichtigem Interesse.

Broken shadows {jikook}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt