Die ersten Wochen nach Jimins Ernennung zur Luna waren eine Zeit des Friedens und des Neubeginns für das Rudel. Jeder schien seine Rolle gefunden zu haben, und die Stimmung war so leicht und fröhlich wie lange nicht mehr. Doch inmitten dieser Harmonie hatten sie nicht bemerkt, dass sich ein Schatten über ihnen zusammenbraute.
Jihyo, die scheinbar akzeptiert hatte, dass sie Jungkook nicht mehr gewinnen konnte, war in Wirklichkeit verschwunden. Tage vergingen, und keiner dachte groß darüber nach, dass sie nicht mehr zu sehen war. Doch als sie alle eines Abends um das Lagerfeuer saßen und die Wärme des Feuers ihre Gesichter erhellte, kam das Böse zurück, das sie längst vergessen glaubten.
Das Lagerfeuer knisterte leise, und das Rudel genoss die Momente der Ruhe. Jungkook hatte seinen Arm um Jimin gelegt, und sie unterhielten sich leise, während die anderen Wölfe Geschichten erzählten und lachten. Die Nacht war klar, der Himmel übersät mit Sternen, und die Luft roch frisch nach dem Regen, der am Nachmittag gefallen war.
Doch plötzlich, ohne Vorwarnung, ertönte ein lautes Knurren aus dem Dunkel der Bäume. Augenpaare funkelten in der Ferne, und die Atmosphäre wurde mit einem Mal angespannt. Jeder spürte die plötzliche Veränderung. Der instinktive Ruf der Gefahr ließ das Blut in den Adern gefrieren.
„Auf eure Positionen!"
rief Jungkook sofort, seine Augen scharf und wachsam. Jimin sprang ebenfalls auf die Beine, bereit, an der Seite seines Partners zu kämpfen. Die Wölfe des Rudels formierten sich schnell um das Feuer, bereit, gegen das anzutreten, was auch immer da auf sie zukam.
Und dann, durch das Flackern der Flammen, traten sie hervor – Jimins altes Rudel. An ihrer Spitze stand Jihyo, ihre Augen voller Wut und Entschlossenheit.
„Jimins Rudel",
rief sie, ihre Stimme scharf und klar,
„wir sind hier, um zurückzuholen, was uns gehört!"
Jimins Herz raste, als er die vertrauten Gesichter seiner alten Gefährten sah – aber ihre Mienen waren kalt und feindselig. Sie hatten sich verändert, seit er das letzte Mal mit ihnen war. Etwas Düsteres lag in ihrem Blick, etwas, das er früher nie gesehen hatte.
„Jihyo!"
rief Jimin, seine Stimme bebend vor Zorn und Enttäuschung.
„Was tust du hier? Warum bringst du sie alle hierher?"
„Du denkst, du kannst einfach ein neues Leben anfangen, ohne Konsequenzen? Ein Leben, das ich hätte führen sollen?"
fauchte sie zurück.
„Du hast mir alles genommen, Jimin. Und jetzt zahlst du den Preis dafür."
Mit einem plötzlichen, donnernden Gebrüll stürmte Jihyos Rudel nach vorn. Sie waren in der Überzahl, aber Jimins neues Rudel war bereit. Jungkook gab ein tiefes, autoritäres Knurren von sich, und seine Wölfe stürzten sich in den Kampf. Die Stille der Nacht zerbrach in das Heulen und Knurren von Wölfen, das Krachen von Zähnen auf Knochen und das aufheulende Geschrei.
Jimin sah sich schnell nach seinen Freunden um – Jin, Taehyung, Hoseok, Namjoon, Yoongi, Minho und die anderen. Alle waren bereit zu kämpfen, jeder auf seiner Position, als das Chaos des Kampfes ausbrach. Er wusste, dass sie dies nicht ohne Verluste überstehen würden.
Jimin schob seine Ängste zur Seite und stürzte sich in den Kampf. An seiner Seite kämpfte Jungkook wie ein Berserker, seine Zähne blitzten im Feuerschein, während er sich auf einen Gegner nach dem anderen stürzte. Jimin folgte ihm dicht, nutzte seine Geschwindigkeit und Wendigkeit, um die Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen, während Jungkook mit seinen gewaltigen Schlägen zuschlug.
Jihyo kämpfte gnadenlos. Sie hatte sich mit seinem alten Rudel in eine Art von düsterem, verzweifeltem Hass verbündet, und sie schien besessen davon, Jimin und alles, was ihm lieb war, zu zerstören. Ihre Wölfe waren nicht hier, um Gefangene zu machen – sie wollten Blut.
Jimin konfrontierte einen der Krieger seines alten Rudels, ein vertrautes Gesicht aus seiner Vergangenheit, doch es gab kein Zögern in dessen Augen, als er angriff. Jimin duckte sich unter einem brutalen Schlag hinweg und setzte zu einem Gegenangriff an, nutzte seine Stärke und Schnelligkeit, um den Wolf zurückzuwerfen.
„Ich habe nichts gegen dich, Jimin",
knurrte der Wolf,
„aber ich muss tun, was Jihyo verlangt. Sie hat versprochen, dass wir alle bekommen, was uns zusteht."
Jimin verstand nun. Jihyo hatte sie mit Versprechungen gelockt, sie mit Lügen gefüttert, so wie sie es auch bei ihm versucht hatte.
„Ihr seid besser als das!",
rief er, während er den nächsten Angriff abwehrte.
„Ihr müsst ihr nicht folgen!"
Doch die Verzweiflung und der Hass waren zu tief verwurzelt. Es gab keine Antwort außer einem erneuten Angriff.
Die Schlacht wogte hin und her, der Boden unter den Füßen war nun rot gefärbt von Blut und Schweiß. Doch trotz der Wucht des Angriffs hielten Jungkook und sein Rudel stand. Jimin sah zu Jungkook, der gerade einen weiteren Gegner niederstreckte, und fühlte eine tiefe Welle von Zuneigung und Bewunderung. Er würde für dieses Rudel kämpfen, bis zu seinem letzten Atemzug.
„Jimin! Pass auf!"
Taehyungs Warnruf kam zu spät. Plötzlich spürte Jimin, wie ihn etwas Hartes von hinten traf. Er stolperte und fiel zu Boden, die Luft wurde aus seinen Lungen gepresst. Über ihm stand Jihyo, ein siegessicheres Lächeln auf ihren Lippen.
„Das ist das Ende für dich",
zischte sie, als sie sich über ihn beugte, bereit, den tödlichen Schlag zu versetzen.
Doch bevor sie zustoßen konnte, sprang Jungkook mit einem tiefen Brüllen dazwischen.
„Nicht heute, Jihyo!" Mit einem schnellen, gezielten Schlag warf er sie zurück. Sie taumelte, stieß ein wütendes Knurren aus, doch sie wusste, dass sie diesen Kampf nicht gewinnen konnte. Nicht gegen die vereinte Stärke des Rudels.
Jihyo erkannte, dass die Schlacht verloren war.
„Rückzug!"
rief sie ihrem Rudel zu, ihre Stimme voller Zorn und Enttäuschung. Einer nach dem anderen wichen sie zurück, ihre Reihen zerbrochen, ihre Herzen gebrochen. Sie hatten gehofft, das Rudel zu vernichten, doch sie hatten die Stärke und den Zusammenhalt der neuen Familie unterschätzt.
Jungkook stand über Jimin, seine Augen voller Sorge.
„Bist du in Ordnung?"
fragte er keuchend.
Jimin nickte, noch immer benommen, aber lebendig.
„Ja... dank dir."
Jihyos Rudel zog sich in den Wald zurück, und Stille kehrte ein. Aber es war eine angespannte Stille, eine, die noch lange in den Herzen aller widerhallen würde.
„Das war noch nicht das Ende",
murmelte Jungkook, und Jimin wusste, dass er recht hatte. Sie hatten den ersten Angriff abgewehrt, aber der Krieg war noch nicht vorbei. Es würde noch mehr Kämpfe geben, mehr Herausforderungen. Doch sie würden ihnen gemeinsam entgegentreten, Seite an Seite, als ein vereintes Rudel.
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Broken shadows {jikook}
FanfictionJimin, ein misshandelter Omega, flieht vor seinem Rudel und begibt sich auf eine anstrengende Reise , bis er auf Jungkooks Territorium stößt. Jungkook bietet ihm Schutz und Sicherheit an, und langsam beginnt Jimin, ihm und seinem Rudel zu vertrauen...