Kapitel 18

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Die Tage nach der Auseinandersetzung mit Yoongi waren geprägt von einer angespannten Stimmung im Rudel. Taehyung hatte die Konfrontation mit Yoongi beobachtet und wusste, dass es wichtig war, Jungkook darüber zu informieren. Er suchte den Alpha auf und berichtete ihm, was sich zwischen Yoongi und Jimin ereignet hatte.

„Jungkook",

begann Taehyung, als er Jungkook in einer ruhigen Ecke des Lagers fand.

„Ich muss dir etwas Wichtiges erzählen. Yoongi hat sich mit Jimin konfrontiert und ihm ziemlich übel zugesetzt. Er hat Jimin vorgeworfen, dass er das Rudel in Gefahr gebracht hat, und ihm sogar indirekt gedroht, dass es besser wäre, wenn Jimin zurückgehen würde."

Jungkook's Gesicht verhärtete sich bei den Worten.

„Das ist inakzeptabel. Yoongi hätte sich nicht so verhalten dürfen. Ich werde mit ihm sprechen und klarmachen, dass so etwas nicht toleriert wird."

Taehyung nickte.

„Es wäre gut, wenn du das klärst. Jimin macht sich ohnehin schon genug Vorwürfe, und solche Konfrontationen helfen ihm nicht."

Jungkook machte sich sofort auf den Weg zu Yoongi, der sich gerade in einer ruhigen Ecke des Lagers aufhielt. Als Jungkook vor ihm stand, konnte man die Entschlossenheit in seinen Augen sehen.

„Yoongi",

sagte Jungkook mit strenger Stimme,

„wir müssen reden."

Yoongi sah auf, überrascht von Jungkook's ernster Miene.

„Was gibt es, Jungkook?"

„Ich habe von deiner Konfrontation mit Jimin gehört",

begann Jungkook. „Deine Worte und dein Verhalten waren inakzeptabel. Wir sind ein Rudel, und wir müssen zusammenhalten, besonders in schwierigen Zeiten. Jimin ist Teil dieses Rudels, und du hast ihm gegenüber eine Grenze überschritten."

Yoongi runzelte die Stirn.

„Ich mache mir nur Sorgen um das Rudel. Ich kann nicht einfach zusehen, wie wir in Gefahr geraten."

„Das verstehe ich",

erwiderte Jungkook ruhig.

„Aber es gibt einen Unterschied zwischen Besorgnis und dem direkten Drohen und Einschüchtern eines Mitglieds unseres Rudels. Jimin hat bereits genug Schwierigkeiten, sich einzugewöhnen, und er braucht Unterstützung, nicht zusätzlichen Druck."

„Es ist schwer, Jimin zu vertrauen, nachdem er uns so in Gefahr gebracht hat",

sagte Yoongi, seine Stimme von Zweifel durchzogen.

„Dann müssen wir lernen, Vertrauen aufzubauen",

sagte Jungkook fest.

„Wir haben alle Verantwortung für das Wohl des Rudels, und das bedeutet auch, uns um Jimin zu kümmern. Wenn du weiterhin Schwierigkeiten hast, ihn zu akzeptieren, musst du lernen, deine Gefühle zu kontrollieren. Ansonsten gefährdest du nicht nur Jimin, sondern das gesamte Rudel."

Yoongi nickte langsam, als er die Entschlossenheit in Jungkook's Worten hörte.

„Ich verstehe. Ich werde versuchen, mich zurückzuhalten und meine Bedenken auf eine konstruktivere Weise zu äußern."

Jungkook atmete tief durch.

„Das ist alles, was ich verlange. Wir müssen als Rudel zusammenarbeiten und uns gegenseitig unterstützen."

Nachdem das Gespräch beendet war, zog sich Jungkook zurück, um darüber nachzudenken, wie er die Situation weiter überwachen konnte. Er war sich bewusst, dass die Spannungen nicht sofort verschwinden würden, aber er hoffte, dass seine Worte dazu beigetragen hatten, die Situation zu beruhigen.

Auf der anderen Seite, trotz der Unterstützung von Taehyung und Jungkook, kämpfte Jimin weiterhin mit den Vorwürfen und Schuldgefühlen. Die Worte von Yoongi hallten noch immer in seinem Kopf nach, und es war schwer für ihn, sich davon zu befreien. Doch tief in seinem Inneren wusste er, dass Jungkook ihn nicht aufgeben würde.

Jimin versuchte, die inneren Konflikte zu bewältigen und sich auf die positiven Aspekte seines neuen Lebens zu konzentrieren. Es war nicht einfach, aber er beschloss, sich nicht von Yoongi's Worten unterkriegen zu lassen. Die Unterstützung von Jungkook und Taehyung half ihm, seine innere Stärke zu finden und sich nicht von den Ängsten und der Schuld lähmen zu lassen.

An einem Nachmittag, als Jimin allein am Fluss saß und den Flusslauf beobachtete, kam Taehyung zu ihm.

„Wie geht es dir?",

fragte Taehyung sanft und setzte sich neben Jimin.

Jimin lächelte schwach.

„Es geht. Es ist schwer, die Worte von Yoongi zu ignorieren, aber ich versuche es."

Taehyung nickte verständnisvoll.

„Das ist verständlich. Aber denk daran, dass du hier nicht allein bist. Jungkook, Jin, Hoseok und ich – wir alle sind hier, um dich zu unterstützen. Lass dich nicht von einem Moment der Angst überwältigen. Du hast dich so weit entwickelt, und du verdienst es, hier zu sein."

„Danke, Taehyung",

sagte Jimin leise.

„Es bedeutet mir viel, dass du mir beistehst."

Taehyung legte eine freundschaftliche Hand auf Jimin's Schulter.

„Wir sind ein Rudel, und das bedeutet, dass wir uns gegenseitig unterstützen, besonders in schwierigen Zeiten. Es ist normal, dass du dich unsicher fühlst, aber du bist stärker, als du denkst. Glaub an dich selbst, und lass dich nicht von den Ängsten der Vergangenheit bestimmen."

Jimin nickte und ließ die Worte von Taehyung auf sich wirken. Auch wenn die innere Unruhe noch nicht vollständig verschwunden war, fühlte er sich durch die Unterstützung der Menschen um ihn herum gestärkt. Die Herausforderung, sich im Rudel einzufinden und seine eigenen Ängste zu überwinden, war noch lange nicht vorbei, aber er wusste jetzt, dass er es nicht allein durchstehen musste.

Mit einem Gefühl von neuem Mut und Entschlossenheit machte sich Jimin wieder an seine Aufgaben im Rudel. Er wusste, dass es noch viele Herausforderungen geben würde, aber er war bereit, sich ihnen zu stellen – nicht nur für sich selbst, sondern auch für das Rudel, das ihn trotz aller Schwierigkeiten aufgenommen hatte.

Broken shadows {jikook}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt