Kapitel 20

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Die Tage vergingen ruhig, und obwohl die Anspannung im Rudel spürbar war, schien es, als würde sich die Situation allmählich entspannen. Doch die trügerische Ruhe sollte nicht von Dauer sein. Eine neue Bedrohung bahnte sich an, und es würde nicht lange dauern, bis das Rudel erneut auf die Probe gestellt wurde.

In der Nacht, als der Himmel von einem tiefen Schwarz und den glühenden Sternen durchzogen war, schlief Jimin unruhig in seiner Ecke des Lagers. Albträume von der Vergangenheit plagten ihn regelmäßig, doch heute Nacht war der Albtraum besonders intensiv. Er träumte von dem Feuer, das sein altes Zuhause zerstört hatte, und den Schreien, die er nicht vergessen konnte.

Mit einem ruckartigen Aufschrei erwachte Jimin, schweißgebadet und atemlos. Der Geruch, der ihn aus dem Traum riss, war intensiver als je zuvor – ein verbrannter, beißender Geruch, der seine Sinne überwältigte. Jimin sprang auf und blickte sich panisch um, sein Herz hämmerte wild in seiner Brust. Der Geruch war eindeutig: Feuer.

Als Jimin den Geruch realisierte, sprang er auf und lief durch das Lager. Die Dunkelheit und die Stille waren durch das Knistern und das Flackern von Licht durchbrochen.

„Feuer!"

rief Jimin verzweifelt.

„Das Hauptbau brennt!"

Sein Ruf weckte das Rudel, und die Mitglieder eilten sofort aus ihren Schlafplätzen. Jungkook war als erster auf den Beinen und blickte sich alarmiert um. Der flackernde Schein der Flammen erhellte die Nacht, und die Mitglieder des Rudels begannen, sich panisch zu bewegen, um das Feuer einzudämmen.

„Schnell, wir müssen das Feuer löschen!"

befahl Jungkook, als er durch das Lager lief. Er war sich der Gefahr bewusst und wusste, dass jede Sekunde zählte, um den Schaden zu begrenzen. Die Rudelmitglieder arbeiteten fieberhaft, um das Feuer einzudämmen. Eimer mit Wasser wurden herangeschafft, und die Anstrengungen wurden gebündelt, um den brennenden Hauptbau zu löschen.

Jimin half ebenfalls, so gut er konnte, obwohl er immer wieder von Schuldgefühlen überwältigt wurde. Sein Verlangen, das Feuer zu stoppen, war gepaart mit dem Gefühl, dass er für den erneuten Vorfall verantwortlich sein könnte. Die Worte von Yoongi über die Gefahr, die er darstellte, schienen wie ein dunkler Schatten über ihm zu hängen, und Jimin fragte sich erneut, ob er der Grund für all dies war.

Jungkook beobachtete die Szene mit wachsamem Blick. Sein Instinkt sagte ihm, dass dies kein gewöhnlicher Unfall war. Die Art und Weise, wie das Feuer ausgebrochen war, deutete auf gezielte Brandstiftung hin. Als er Jimin sah, der mit angstgeplagtem Gesicht half, wurde ihm klar, dass Jimin wahrscheinlich wieder in den Mittelpunkt der Situation geraten würde.

„Jimin!",

rief Jungkook, als er zu ihm lief.

„Mach dich nicht verrückt. Wir müssen das Feuer löschen, und wir schaffen das zusammen."

Jimin sah Jungkook an, seine Augen voller Schuld und Verzweiflung.

„Es tut mir leid, Jungkook. Ich weiß nicht, wie das passieren konnte. Vielleicht war es wieder wegen mir..."

„Hör auf, dir solche Gedanken zu machen",

unterbrach Jungkook ihn mit festem Ton.

„Das hier ist nicht deine Schuld. Wir haben es hier mit einer bewussten Bedrohung zu tun. Jemand versucht uns zu schaden, und wir müssen herausfinden, wer es ist. Jetzt geht es darum, das Feuer zu löschen und unsere Heimat zu schützen."

Jimin nickte, auch wenn seine Zweifel und Schuldgefühle nicht vollständig verschwanden. Er arbeitete weiter mit den anderen zusammen, um das Feuer einzudämmen und den Schaden zu begrenzen. Die Flammen wurden allmählich unter Kontrolle gebracht, und das Rudel konnte das Hauptbau vor weiteren Zerstörungen bewahren.

Als das Feuer schließlich gelöscht war und die letzten Flammen von den Eimern Wasser abgelöscht wurden, waren die Rudelmitglieder erschöpft, aber erleichtert. Der Hauptbau hatte zwar Schaden genommen, aber das Schlimmste war abgewendet worden.

Jungkook trat zu Jimin, der am Rand des gelöschten Brandes stand, und legte ihm eine beruhigende Hand auf die Schulter.

„Du hast großartige Arbeit geleistet, Jimin. Du hast uns allen geholfen, dieses Feuer zu bekämpfen."

Jimin sah Jungkook an, und obwohl die Schuldgefühle immer noch in ihm wüteten, nahm er Trost aus Jungkook's Worten.

„Ich hoffe, dass es nicht wieder passiert. Ich will nicht, dass noch mehr Gefahr entsteht."

Jungkook nickte.

„Wir werden herausfinden, wer hinter diesem Angriff steckt. Aber lass dich nicht von Schuldgefühlen lähmen. Wir müssen als Rudel zusammenhalten und uns gegenseitig unterstützen."

Während das Rudel begann, den Schaden zu bewerten und sich auf den Wiederaufbau vorzubereiten, wurde klar, dass die Bedrohung, die sie nun konfrontieren mussten, nicht nur von außen kam. Die Situation würde sie alle vor neue Herausforderungen stellen, aber Jimin wusste, dass er sich nicht alleine durch diese schwierigen Zeiten kämpfen musste.

Mit der Entschlossenheit, die er in der letzten Nacht gezeigt hatte, und der Unterstützung seines Rudels war Jimin bereit, sich den kommenden Schwierigkeiten zu stellen. Auch wenn die Angst und die Schuldgefühle noch nicht vollständig verschwunden waren, war er entschlossen, sich nicht von ihnen beherrschen zu lassen.

Broken shadows {jikook}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt