Kapitel 74

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Die Tage vergingen langsamer als gewöhnlich, seit sie von Jimins Schwangerschaft erfahren hatten. Was für andere ein Grund zum Feiern gewesen wäre, wurde für Jimin und Jungkook zu einer unsichtbaren Last. Es gab Momente der Freude – die leise Aufregung in Jimins Augen, wenn er über die Zukunft nachdachte, oder das Lächeln auf Jungkooks Gesicht, wenn er seine Hand schützend über Jimins Bauch legte. Doch diese Momente waren selten, überwältigt von Sorgen, Unsicherheiten und der Last des Geheimnisses, das sie beide mit sich trugen.

„Ich weiß einfach nicht, wie lange wir das noch geheim halten können",

murmelte Jimin eines Abends, als er und Jungkook sich in ihrer Hütte zurückgezogen hatten. Sein Gesicht war blass, die Müdigkeit in seinen Augen deutlich sichtbar.

„Die anderen stellen schon Fragen, warum ich nicht mehr mit ihnen trainiere oder auf Patrouille gehe."

Jungkook saß neben ihm, legte eine Hand beruhigend auf seine Schulter.

„Ich weiß, es ist schwer, aber wir brauchen mehr Zeit. Zeit, um zu verstehen, wie wir damit umgehen sollen. Das Rudel wird es irgendwann erfahren, aber jetzt... wir müssen nur ein bisschen länger durchhalten."

Doch je mehr Tage vergingen, desto größer wurde der Druck auf das Paar. Es begann mit kleinen Spannungen – eine Diskussion darüber, was sie sagen sollten, wenn jemand fragte, warum Jimin krank aussah. Dann die Vorwürfe, die leisen Zweifel. Jimin fühlte sich gefangen, als würde er nicht genug tun, um das Rudel zu beruhigen. Und Jungkook, der versuchte, ihm beizustehen, spürte die Distanz, die zwischen ihnen wuchs.

„Du denkst, ich bin nicht stark genug, oder?",

warf Jimin eines Nachts ein, seine Stimme leise, aber voller Verletzung.

„Dass ich nicht stark genug bin, das alles zu ertragen."

„Das habe ich nie gesagt!",

protestierte Jungkook, die Frustration in seiner Stimme war nicht zu überhören.

„Ich versuche nur, uns beide zu schützen. Verdammt, Jimin, ich liebe dich. Und ich will nicht, dass du leidest."

„Aber ich leide!",

schrie Jimin zurück, die Tränen in seinen Augen.

„Ich leide, weil wir das geheim halten, weil ich mich verstecken muss, als wäre es etwas, wofür ich mich schämen sollte."

Nach diesem Ausbruch herrschte Stille. Jimin saß auf dem Bett, die Knie angezogen, während Jungkook in der Ecke stand, sein Blick starr auf den Boden gerichtet. Beide fühlten den Schmerz des anderen, aber keiner wusste, wie er ihn lindern konnte. Es dauerte eine Weile, bis Jungkook sich zu Jimin setzte und seine Hand ergriff.

„Es tut mir leid",

flüsterte er.

„Ich bin einfach nur... ich habe Angst, dich zu verlieren. Angst, dass wir das nicht schaffen. Aber vielleicht hast du recht. Vielleicht sollten wir uns nicht verstecken. Vielleicht müssen wir einfach ehrlich sein, zu uns selbst und zu den anderen."

Jimin sah auf, die Tränen noch immer in seinen Augen, aber ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen.

„Vielleicht. Aber was auch immer wir tun, wir tun es zusammen."

Broken shadows {jikook}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt