Kapotel 58

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Die Wochen vergingen, und es war, als ob eine frische Brise durch das Rudel fegte. Das Gefühl der Anspannung, das nach den vergangenen Ereignissen über dem Camp gehangen hatte, begann zu weichen, und eine neue Art von Frieden breitete sich aus. Jimin und Jungkook hatten ihre Balance gefunden. Sie hatten entschieden, dass Freundschaft für sie im Moment die beste Option war, und dieser Entschluss schien beiden gutzutun.

Jimin bemerkte, dass er sich jeden Tag etwas freier fühlte. Die Last der vergangenen Konflikte und der Unsicherheit war nicht mehr so erdrückend. Er konnte wieder lachen, seine Gedanken klarer sortieren und sich wirklich darauf konzentrieren, das Leben im Camp zu genießen. Er hatte das Gefühl, dass er zum ersten Mal seit Langem wieder tief durchatmen konnte.

Eines Morgens saß Jimin mit Jin, Hoseok und Taehyung zusammen am Rand des Flusses, der durch das Camp floss. Die drei hatten sich in den letzten Wochen wieder fest an Jimins Seite gestellt. Sie waren seine Stützen, seine Vertrauten, und mit ihnen konnte er seine Sorgen und Freuden gleichermaßen teilen.

„Weißt du, Jimin",

begann Jin, als er seine Füße im Wasser baumeln ließ,

„ich bin stolz darauf, wie stark du geworden bist. Es war nicht einfach für dich, und doch bist du hier, lächelst und strahlst mehr als zuvor."

Hoseok nickte eifrig.

„Ja! Und ich habe das Gefühl, dass du endlich du selbst sein kannst. Es ist, als hätte jemand die Ketten gelöst, die dich so lange festgehalten haben."

Jimin lächelte und fühlte, wie Wärme sein Herz erfüllte.

„Danke, Jungs. Es bedeutet mir viel, dass ihr das sagt. Und es stimmt – ich fühle mich wirklich befreit. Ich glaube, ich habe endlich verstanden, dass ich mein Glück nicht von jemand anderem abhängig machen muss."

Taehyung, der bisher still zugehört hatte, legte einen Arm um Jimin.

„Und das, mein Freund, ist die beste Lektion, die du lernen kannst."

Während sie lachten und sich unterhielten, fühlte sich Jimin glücklicher als je zuvor. Er war dankbar für seine Freunde, für die Momente wie diesen, die ihm halfen, sich wieder auf das zu konzentrieren, was wirklich zählte.

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Unterdessen bemerkte Jungkook, dass auch er selbst zur Ruhe kam. Er hatte akzeptiert, dass die Dinge zwischen ihm und Jimin anders waren, und er lernte, diese Freundschaft zu schätzen. In der Zeit, die sie nun ohne romantische Erwartungen verbrachten, entdeckte er Seiten an Jimin, die ihm vorher entgangen waren. Jimins Stärke und seine Fähigkeit, trotz allem positiv zu bleiben, beeindruckten ihn tief.

Die Entscheidung, Freunde zu bleiben, hatte ihm die Möglichkeit gegeben, sich wieder auf andere Dinge zu konzentrieren. Er half den anderen Wölfen im Camp bei den täglichen Aufgaben, reparierte Hütten, sammelte Vorräte und plante neue Strategien für die Sicherheit des Rudels. Die Arbeit lenkte ihn ab und half ihm, seine Gedanken zu ordnen.

„Es ist irgendwie schön zu sehen, wie alles zusammenkommt",

bemerkte Yoongi eines Tages, als er neben Jungkook an einer der Hütten arbeitete.

„Ich hätte nicht gedacht, dass es möglich ist, nach allem, was passiert ist."

Jungkook nickte.

„Ja, das stimmt. Aber ich denke, das zeigt nur, wie stark unser Rudel wirklich ist. Wir sind alle zusammengewachsen und haben gelernt, einander zu vertrauen."

Yoongi grinste.

„Besonders du und Jimin."

Jungkook lächelte, als er Jimins fröhliche Stimme in der Ferne hörte.

„Ja, besonders wir."

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Mit der Zeit wuchs das gesamte Rudel enger zusammen. Die alten Wunden begannen zu heilen, und eine neue Art von Vertrauen und Zusammenhalt entwickelte sich unter den Wölfen. Jeder hatte in irgendeiner Form zur Bewältigung der letzten Herausforderungen beigetragen, und diese gemeinsamen Erfahrungen hatten sie stärker gemacht.

Jimin und Jungkook verbrachten viel Zeit zusammen, doch sie waren sich auch bewusst, dass sie sich gegenseitig den nötigen Raum ließen. Die Tage füllten sich mit Lachen, Gesprächen und einem tieferen Verständnis füreinander. Sie halfen sich gegenseitig, mit den neuen Gegebenheiten klarzukommen, und lernten, die Nähe des anderen auf eine neue, reife Weise zu genießen.

Am Abend, wenn die Sonne hinter den Hügeln verschwand und der Himmel in ein sanftes Rosa und Violett getaucht war, saßen sie oft zusammen mit den anderen ums Lagerfeuer. Geschichten wurden erzählt, Lieder gesungen, und es fühlte sich an, als ob sie alle wieder ein Stückchen nach Hause gekommen wären.

In diesen Momenten fühlte sich Jimin tatsächlich glücklich.

Broken shadows {jikook}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt