Broken shadows {jikook}

Kapitel 30

Der Sturm hatte das Lager des Rudels in Chaos gestürzt. Der Regen peitschte gegen die Zelte, und der Wind heulte durch die Bäume. Jungkook sprang auf, als ihm klar wurde, dass Jimin verschwunden war. Seine Sorge war spürbar, und der Kloß in seinem Magen war schwer.

„Jimin!"

Jungkook rief in den Sturm hinein, doch seine Stimme wurde von den starken Winden verschluckt. Schnell versammelten sich die anderen Rudelmitglieder um ihn, alarmiert von seiner Panik.

„Jungkook, was ist los?",

fragte Jin besorgt, seine Stimme kaum über das Rauschen des Sturms zu hören.

„Jimin ist weg",

sagte Jungkook hektisch.

„Wir müssen ihn finden, bevor es zu spät ist."

„Das Wetter wird uns das Finden schwer machen",

sagte Namjoon, der sich die nassen Haare aus dem Gesicht strich.

„Wir müssen uns aufteilen. Jin und Hoseok, ihr geht nach Osten. Taehyung und ich übernehmen den Westen. Jungkook, du kümmerst dich um den Norden. Wir treffen uns in zwei Stunden."

„Einverstanden",

sagte Jungkook entschlossen.

„Ich werde ihn finden."

Das Rudel machte sich auf, sich durch den Sturm zu kämpfen. Der Regen machte den Boden rutschig und das Heulen des Windes erschwerte es, Geräusche klar zu hören. Jungkook verließ sich auf seinen Geruchssinn und die schwachen Spuren, die Jimin hinterlassen hatte.

Die Stunden vergingen, und Jungkook kämpfte sich weiter durch den Sturm. Schließlich, als der Wind nachließ und die Dunkelheit sich lichtete, witterte er einen vertrauten Duft—Jimin, gemischt mit dem nassen Geruch des Waldes. Er folgte der Spur und erreichte ein kleines, abgelegenes Tal.

Als Jungkook näherkam, hörte er gedämpfte Geräusche—ein leises Knurren, das von Angst und Frustration zeugte. Er bewegte sich vorsichtig vorwärts und entdeckte Jimin, der in einem kleinen Clearing festgehalten wurde. Drei Wölfe seines alten Rudels umzingelten ihn, ihre Blicke scharf und drohend. Der größte der Wölfe, der offensichtlich der Anführer war, hielt Jimin mit einem festen Griff fest, während Jimin verzweifelt versuchte, sich zu befreien.

„Jungkook!",

rief Jimin, als er Jungkook entdeckte, seine Stimme war brüchig und voller Angst.

Jungkook trat schnell hervor, seine Augen blitzten vor Entschlossenheit.

„Lasst ihn sofort los!",

befahl er, seine Stimme voller Autorität und Zorn.

Die drei Wölfe drehten sich zu ihm um, ihre Augen leuchteten gefährlich im schwachen Licht des aufklarenden Himmels. Der große Wolf, der Anführer, knurrte drohend.

„Jimin gehört zurück zu uns. Wir haben Anspruch auf ihn, und wir werden ihn mitnehmen."

Jungkook stellte sich entschlossen zwischen Jimin und die Angreifer.

„Jimin gehört jetzt zu meinem Rudel",

sagte er fest.

„Ihr habt kein Recht, ihn hier zu bedrohen. Wenn ihr ihn wollt, müsst ihr über mich gehen."

Der große Wolf knurrte und schritt auf Jungkook zu, bereit, den Kampf aufzunehmen. Jungkook ließ seine Muskeln spielen und bereitete sich vor. Die Spannung war greifbar, als die beiden Parteien sich gegenüberstanden.

Die anderen Wölfe warteten, als ob sie auf ein Zeichen des Anführers warteten. Jungkook schnaubte, während er sich in Verteidigungsposition brachte. Der Anführer schien die Entschlossenheit in Jungkooks Augen zu erkennen und überlegte sich eine andere Strategie. Schließlich fletschte er die Zähne und knurrte frustriert.

„Dies ist nicht vorbei",

sagte der Anführer, bevor er sich mit seinen Gefolgsleuten zurückzog. Ihre Schritte wurden vom Sturm verschluckt, und bald waren sie nur noch eine Erinnerung im Regen.

Jungkook eilte zu Jimin, der zitternd und erschöpft am Boden lag.

„Jimin, es ist vorbei",

sagte Jungkook sanft, während er Jimin in seine Arme zog.

„Du bist sicher jetzt."

Jimin schluchzte leise, seine Angst und Erschöpfung drückten auf ihn. Jungkook hielt ihn fest und wischte ihm sanft die Tränen ab.

„Wir müssen zurück ins Lager",

sagte Jungkook beruhigend.

„Das Rudel wartet auf uns."

Jungkook half Jimin auf die Füße und stützte ihn, als sie den Weg zurück ins Lager fanden. Der Sturm hatte sich gelegt, und der Himmel begann, sich zu klären. Bald würden sie wieder bei den anderen Rudelmitgliedern sein, und die Gefahr war vorüber.

Als sie zurück im Lager waren, wurde Jimin von dem Rudel liebevoll empfangen. Die Ereignisse der Nacht hatten gezeigt, wie weit sie bereit waren zu gehen, um ihn zu beschützen. Die Rückkehr war eine willkommene Erleichterung, und Jungkook wusste, dass die Zeit gekommen war, Jimin die Sicherheit und Geborgenheit zu geben, die er so dringend benötigte.