Kapitel 22

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Die Tage zogen sich quälend langsam dahin, und trotz der unermüdlichen Bemühungen des Rudels schien sich Jimin immer weiter in sich selbst zurückzuziehen. Die Vorwürfe und die Belastungen, die auf ihm lasteten, hatten ihn so stark getroffen, dass er sich weigerte, sein Bett zu verlassen. Selbst die sanften Worte und die Unterstützung, die ihm von seinen Freunden entgegengebracht wurden, schienen ihn nicht zu erreichen.

Jimin lag den ganzen Tag unter der Decke, nur in seinen Gedanken gefangen. Die Bilder des Feuers, die schmerzhaften Erinnerungen an seine Vergangenheit und die quälenden Vorwürfe von Yoongi und Namjoon ließen ihn nicht zur Ruhe kommen. Tränen liefen ihm oft über das Gesicht, und die Angst, dass er für den Brand verantwortlich gemacht werden könnte, veränderte ihn vollständig.

Jin, der sich große Sorgen um Jimin machte, versuchte mehrmals, mit ihm zu sprechen. Er brachte ihm Essen und versuchte, durch das Bettlaken hindurch Worte des Trostes zu finden. Doch Jimin reagierte nur mit kalter Abweisung.

„Lass mich in Ruhe",

murmelte Jimin immer wieder, ohne seinen Blick zu heben.

„Ich kann nichts mehr hören."

Die anderen Rudelmitglieder, insbesondere Taehyung, Hoseok und Jungkook, setzten alles daran, Jimin zu unterstützen. Sie stellten sicher, dass er genug zu essen hatte und sorgten dafür, dass er sich nicht vollständig von der Außenwelt isolierte. Sie hinterließen ihm immer wieder kleine Notizen mit ermutigenden Worten, die sie ihm hoffentlich wieder Hoffnung geben würden.

„Wir stehen hinter dir, Jimin. Glaub an dich",

stand auf einer der Notizen geschrieben. Doch Jimin las sie nur mit leerem Blick und legte sie achtlos beiseite.

„Es tut mir leid, dass du das durchmachen musst",

sagte Taehyung eines Abends, als er sich neben Jimin setzte, der immer noch unter den Decken lag.

„Aber du bist nicht allein. Wir sind alle für dich da."

Jimin reagierte nicht. Die Worte drangen nicht zu ihm durch, da die Schatten der Vorwürfe und das Echo von Namjoon und Yoongi's Aussagen seine Gedanken vollständig einnahmen. Die Zweifel, die er an sich selbst hegte, ließen ihn die gut gemeinten Worte der anderen als bedeutungslos erscheinen.

Die Nächte waren für Jimin besonders quälend. Die Albträume kamen immer wieder zurück, die Erinnerungen an die Flammen und die Schreie mischten sich mit den Bildern von enttäuschten und misstrauischen Blicken. Er konnte sich nicht von diesen Gedanken befreien und kämpfte jede Nacht mit seinen Ängsten und Schuldgefühlen.

Jungkook beobachtete die fortwährenden Versuche des Rudels, Jimin zu unterstützen, mit wachsender Besorgnis. Trotz der positiven Absichten und der Fürsorge, die ihm entgegengebracht wurden, konnte Jungkook nicht verhindern, dass Jimin sich weiter verschloss. Es war offensichtlich, dass die Worte von Namjoon und Yoongi einen tiefen Eindruck hinterlassen hatten, den Jimin nicht überwinden konnte.

„Wie können wir ihm nur helfen?"

fragte Jungkook eines Abends frustriert Taehyung.

„Es fühlt sich an, als ob nichts, was wir tun, ihn erreichen kann. Die Worte von Namjoon und Yoongi haben sich so tief in ihm eingegraben."

Taehyung seufzte tief und schüttelte den Kopf.

„Es ist eine schwierige Situation. Wir müssen geduldig bleiben und versuchen, ihm weiterhin zu zeigen, dass wir an ihn glauben. Vielleicht wird er irgendwann bereit sein, unsere Hilfe anzunehmen."

Hoseok, der die Besorgnis in den Gesichtern seiner Freunde sah, versuchte, seinen Teil beizutragen.

„Wir sollten vielleicht darüber nachdenken, wie wir ihm Zeit geben können, um sich selbst zu finden. Vielleicht braucht er einfach mehr Zeit und Raum, um die Vorwürfe abzubauen und wieder Vertrauen zu fassen."

Jungkook nickte, auch wenn die Hoffnung, dass die Situation sich bald bessern würde, schwand. Er wusste, dass Jimin Zeit benötigte, um seine inneren Dämonen zu bekämpfen, doch er war entschlossen, ihm so viel Unterstützung zu bieten, wie es nur möglich war.

In der Zwischenzeit kämpfte Jimin weiter in seiner inneren Dunkelheit. Die täglichen kleinen Gesten des Rudels waren zwar beruhigend, doch sie schienen im Vergleich zu den mächtigen Schatten, die ihn umgaben, nur schwach. Er war sich der Unterstützung bewusst, aber die Last der Vorwürfe ließ ihn nicht los, und die Hoffnung, dass sich die Situation verbessern würde, schien weit entfernt.

Während die Tage weitergingen, war das Rudel entschlossen, nicht aufzugeben. Sie hofften, dass ihre unaufhörliche Unterstützung und Geduld schließlich dazu führen würden, dass Jimin die Dunkelheit hinter sich ließ und wieder einen Weg zurück ins Licht fand. Doch der Weg war lang und voller Unsicherheiten, und jeder im Rudel wusste, dass der Kampf um Jimin's Herz und Geist noch lange nicht vorbei war.

Broken shadows {jikook}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt