Kapitel 27

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Die Tage vergingen und Jimin blühte langsam auf. Sein Vertrauen in die Mitglieder des Rudels wuchs, und er begann, sich immer mehr in das Gemeinschaftsleben einzubringen. Besonders die Bindung zu Jungkook wurde stärker, und Jimin konnte nicht leugnen, dass sich tiefere Gefühle in ihm entwickelten. Jungkook war für ihn zu einer wichtigen Stütze geworden, und Jimin fand Trost und Sicherheit in seiner Nähe. Die Gespräche und Momente, die sie miteinander teilten, ließen Jimin glauben, dass zwischen ihnen vielleicht etwas mehr sein könnte als nur Freundschaft.

Eines Abends jedoch, als Jimin von einem Spaziergang zurückkehrte, hörte er zufällig ein Gespräch zwischen Jungkook und einer jungen Dame des Rudels, die er nur flüchtig kannte. Sie standen am Rand des Lagers, und Jimin versteckte sich unauffällig hinter einem Baum, um sie nicht zu stören. Die Unterhaltung verlief in einem Tonfall, den Jimin nicht ganz einordnen konnte.

„Kookie",

begann die junge Dame vorsichtig,

„ich weiß, dass es eine große Entscheidung ist, aber das Rudel braucht eine Luna. Die Zeit ist gekommen, dass wir uns umsehen, um unsere Zukunft abzusichern."

Jungkook seufzte und antwortete mit einem Ton, der Jimin nicht vertraut war.

„Ja, ich verstehe. Die Verantwortung für das Rudel ist groß, und es ist wichtig, dass wir stabil bleiben. Es wäre hilfreich, wenn wir jemanden hätten, der diese Rolle übernimmt."

„Ich weiß, dass es nicht einfach ist",

sagte die Dame,

„aber ich habe das Gefühl, dass wir uns gegenseitig unterstützen könnten. Vielleicht sollten wir überlegen, ob wir uns verloben."

Jimin erstarrte. Die Worte hallten in seinem Kopf wider und lösten eine Kaskade von Gefühlen aus – Enttäuschung, Schmerz und Verwirrung. Er konnte nicht glauben, was er gerade gehört hatte. Hatte Jungkook tatsächlich darüber nachgedacht, sich mit jemandem zu verloben, um die Rolle des Lunas zu erfüllen? Und war Jimin dabei, sich in ihn zu verlieben, nur um herauszufinden, dass seine Gefühle unerwidert bleiben könnten?

Das Herz brach ihm, als er das Gespräch beendete und Jungkook und die Dame ihre Wege trennten. Jimin wartete einen Moment, bis sich die Lage beruhigte, und entschloss sich dann, Jungkook direkt anzusprechen. Er musste wissen, was das alles bedeutete und warum sein Herz so verletzt war.

„Jungkook",

begann Jimin, als er Jungkook in der Nähe des Lagerfeuers entdeckte. Seine Stimme war brüchig, und er versuchte, seine Emotionen unter Kontrolle zu halten.

„Könnte ich bitte mit dir sprechen?"

Jungkook sah Jimin an, und ein leicht besorgter Ausdruck trat auf sein Gesicht.

„Natürlich, Jimin. Was ist los?"

Jimin zog tief Luft und versuchte, die Worte zu finden, die er so lange zurückgehalten hatte.

„Ich habe dich gerade mit... jemandem sprechen hören. Ihr habt darüber geredet, euch zu verloben und vielleicht zu heiraten. Das hat mich... sehr verletzt."

Jungkook war überrascht und suchte nach den richtigen Worten.

„Jimin, das tut mir leid. Ich hätte nicht gedacht, dass dich das so sehr beeinflusst. Das Gespräch war nicht so gemeint, wie du es vielleicht verstanden hast. Es gibt viele Aspekte, die wir in Betracht ziehen müssen."

„Aber du hast es doch gesagt",

unterbrach Jimin ihn, Tränen stiegen ihm in die Augen.

„Ich habe immer gedacht, dass zwischen uns vielleicht mehr sein könnte. Und jetzt... fühle ich mich betrogen und enttäuscht. Warum musstest du mir das antun?"

Jungkook trat einen Schritt näher und versuchte, die Verletzlichkeit in Jimin's Augen zu sehen.

„Es war nie meine Absicht, dich zu verletzen. Die Verlobung ist ein Thema, das ich aus Verantwortung und für das Wohl des Rudels in Erwägung ziehe. Es ist eine schwere Entscheidung, und ich wollte dich nicht in die ganze Sache hineinziehen."

Jimin schüttelte den Kopf.

„Ich wollte dir einfach nur sagen, dass ich mich in dich verliebt habe. Und jetzt weiß ich nicht, was ich noch glauben soll. Wie kann ich dir noch vertrauen, wenn du mir diese Hoffnung genommen hast?"

Jungkook wusste nicht, was er sagen sollte. Er spürte, wie schwer Jimin's Worte auf ihm lasteten, und er konnte die Verzweiflung in Jimin's Stimme hören.

„Jimin, ich... ich wusste nicht, dass du so fühlst. Ich hätte es dir früher sagen sollen, aber ich wollte dich nicht in eine unangenehme Lage bringen."

Jimin wischte sich die Tränen ab und versuchte, sich zusammenzureißen.

„Vielleicht war es ein Fehler, mich dir so weit zu öffnen. Ich glaube, ich brauche etwas Zeit, um das alles zu verarbeiten. Ich hoffe nur, dass du verstehst, warum ich mich so fühle."

Jungkook nickte verstehend, obwohl er sich hilflos fühlte.

„Ich verstehe. Nimm dir die Zeit, die du brauchst, Jimin. Ich werde dir den Raum geben, den du benötigst. Aber bitte, sei dir bewusst, dass ich immer noch für dich da bin, auch wenn ich es dir vielleicht nicht richtig zeigen konnte."

Jimin drehte sich um und ging zurück zu seinem Schlafplatz, während Jungkook ihn mit gemischten Gefühlen und einem gebrochenen Herzen zurückließ.

Broken shadows {jikook}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt