Broken shadows {jikook}

Kapitel 15

Die Nacht war tief und still, bis auf das gelegentliche Rascheln der Blätter im Wind. Namjoon war auf seiner nächtlichen Patrouille, stets wachsam und aufmerksam, als er am Rand des Lagers eine Gruppe unbekannter Wölfe entdeckte. Ihre Präsenz war in der Dunkelheit schwer auszumachen, aber ihre Bewegungen verrieten, dass sie sich unauffällig, aber zielgerichtet bewegten.

Namjoon blieb ruhig und versteckte sich hinter einem Baum, um die Situation zu beobachten. Die Wölfe schienen sich mit einem klaren Ziel zu bewegen und folgten einer bestimmten Richtung. Er vermutete, dass sie möglicherweise den Rudelgrenzen nahe waren und beschloss, unverzüglich zu Jungkook zu gehen, um ihn zu informieren.

Mit leisen, schnellen Schritten kehrte Namjoon ins Lager zurück und machte sich direkt auf den Weg zu Jungkook.

„Jungkook!",

flüsterte er eindringlich, als er ihn fand.

„Es gibt ein Problem. Auf meiner Patrouille habe ich eine Gruppe unbekannter Wölfe gesehen. Sie bewegen sich in Richtung unseres Lagers. Ich glaube, sie sind im Schlepptau von Jimin's altem Rudel."

Jungkook's Augen weiteten sich vor Sorge.

„Bist du dir sicher?"

„Ja",

bestätigte Namjoon.

„Ich habe sie ganz klar gesehen. Sie sind sehr vorsichtig und versuchen, sich im Schatten der Bäume zu verstecken."

Jungkook nickte und wandte sich an die Wache und die anderen Rudelmitglieder, die bereits auf der Hut waren.

„Bereitet euch vor. Wir haben möglicherweise Besuch von außen. Bleibt wachsam und stellt sicher, dass alle in Sicherheit sind."

Während sich das Rudel bereit machte, stellte Jungkook fest, dass auch andere Mitglieder wie Yoongi, Jin und Hoseok sich versammelten, um sicherzustellen, dass alle gut vorbereitet waren. Jungkook wollte keine Risiken eingehen und entschied sich, Namjoon und eine kleine Gruppe von vertrauenswürdigen Wachen zu den Beobachtungspositionen zu schicken, um mehr über die unbekannten Wölfe herauszufinden.

Es dauerte nicht lange, bis die Wölfe, die sich zuvor versteckt hatten, ihren Angriff begannen. Plötzlich sprang eine Gruppe aus den Schatten der Bäume hervor und umzingelte das Lager. Ihre knurrenden Stimmen und die drohende Haltung machten sofort klar, dass sie keine freundlichen Absichten hatten.

Jungkook, der die Bewegungen der feindlichen Wölfe beobachtete, stellte fest, dass es sich bei ihnen um Mitglieder von Jimin's altem Rudel handelte. Ihre eindringlichen Blicke und die aggressive Haltung ließen keinen Zweifel daran, dass sie gekommen waren, um eine Forderung zu stellen.

„Halt!",

rief Jungkook mit fester Stimme.

„Was wollt ihr hier?"

Ein großer, kräftiger Wolf trat vor, sein Fell war so schwarz wie die Nacht selbst.

„Wir sind gekommen, um Jimin zurückzufordern. Er gehört nicht hierher, sondern zu uns."

Jungkook trat vor und stellte sich schützend vor Jimin.

„Jimin ist jetzt Teil unseres Rudels. Er hat hier seinen Platz gefunden und wird nicht einfach zurückgegeben. Was habt ihr ihm angetan, dass ihr ihn so vehement zurückhaben wollt?"

Der schwarze Wolf knurrte und seine Augen blitzten wütend.

„Er hat sich unserer Familie entfremdet. Er hat uns verlassen, und wir fordern ihn zurück. Wenn ihr euch weigert, werdet ihr die Konsequenzen spüren."

Namjoon, der an Jungkooks Seite stand, flüsterte:

„Wir sollten vorsichtig sein. Sie scheinen bereit zu sein, zu kämpfen."

Jungkook nickte und sah sich die anderen Wölfe an, die um den Anführer gruppiert waren.

„Wir wollen keinen Konflikt. Aber wir werden uns nicht einfach erpressen lassen. Wenn ihr Jimin zurückhaben wollt, müsst ihr uns zeigen, dass ihr ihm keinen weiteren Schaden zufügen werdet."

Der schwarze Wolf fletschte die Zähne.

„Das werden wir sehen."

Plötzlich kam es zu einem heftigen Aufeinandertreffen. Die Luft war von knurrenden und bellenden Geräuschen erfüllt, während die Wölfe des alten Rudels versuchten, sich einen Zugang zum Lager zu verschaffen. Jungkook und seine Wachen kämpften entschlossen, um ihr Territorium zu verteidigen.

Jimin, der in der Nähe stand, konnte die angespannte Atmosphäre kaum ertragen. Die Erinnerung an sein altes Rudel weckte Ängste und Gefühle, die er lange versucht hatte zu verdrängen. Mit einem Herzschlag der Panik sah er, wie Jungkook und das Rudel versuchten, die Angreifer abzuwehren.

Jungkook kämpfte tapfer an der Frontlinie, seine Bewegungen präzise und zielgerichtet. Sein Engagement, sein Rudel zu schützen, war offensichtlich, und er tat alles in seiner Macht Stehende, um den Angriff abzuwehren.

Nach einer intensiven Auseinandersetzung gelang es Jungkook und seinen Wölfen, die Angreifer zurückzudrängen und die Kontrolle über die Situation zurückzugewinnen. Die Mitglieder des alten Rudels zogen sich schließlich zurück, die meisten von ihnen verwundet und erschöpft.

Als die Nacht sich beruhigte und die letzten Echos des Kampfes verhallten, stand Jungkook atemlos, aber entschlossen, neben Jimin.

„Es ist vorbei. Sie sind zurückgezogen, und das Lager ist gesichert."

Jimin, der während des Kampfes versteckt geblieben war, trat zögerlich aus dem Schatten der Bäume.

„Danke... Danke, dass ihr mich geschützt habt."

Jungkook sah ihn mit einem sanften, aber festen Blick an.

„Du bist jetzt Teil unseres Rudels. Wir werden dich immer beschützen, egal, was passiert. Das war eine ernste Bedrohung, aber wir haben es gemeinsam geschafft."

Jimin nickte, seine Augen voller Dankbarkeit und Erleichterung.

„Ich weiß das zu schätzen. Ich hoffe, dass sie nicht wiederkommen."

„Wir werden vorbereitet sein",

versicherte Jungkook.

„Aber jetzt ist es wichtig, dass du dich sicher und geschützt fühlst. Das ist das Einzige, was zählt."

In den folgenden Tagen beruhigte sich die Situation allmählich, und das Rudel kehrte zurück zur Normalität, auch wenn die Bedrohung in der Luft weiterhin spürbar war. Jimin fand Trost in der Unterstützung und Entschlossenheit seines neuen Rudels. Die letzte Nacht hatte ihm gezeigt, wie ernst es Jungkook und die anderen mit ihrem Schutz nahmen und wie sehr sie bereit waren, für ihn zu kämpfen.

Die Ereignisse hatten die Verbindung zwischen Jimin und dem Rudel weiter gestärkt. Trotz der erneuten Bedrohung, die ihn an die dunklen Seiten seiner Vergangenheit erinnerte, begann Jimin, sich allmählich sicherer und akzeptierter zu fühlen.