Broken shadows {jikook}

Kapitel 73

Es waren nur zwei Tage vergangen, seit das Rudel begonnen hatte, sich wieder zu fangen und Vertrauen aufzubauen, als Jimin plötzlich krank wurde. Alles hatte so gut ausgesehen, doch nun lag er blass und erschöpft in seinem Unterschlupf. Seine Augen, sonst so voller Leben, wirkten nun trüb, seine Haut schimmerte fahl im schwachen Licht.

Jungkook saß neben ihm, seine Stirn in tiefe Falten gelegt vor Sorge.

„Jimin, was ist los?",

fragte er leise und nahm Jimins Hand in seine. Doch Jimin konnte kaum antworten, sein Magen zog sich wieder schmerzhaft zusammen, und er übergab sich erneut in eine Schale neben seinem Bett. Jungkook hielt ihn fest, damit er nicht umkippte, und wischte ihm anschließend sanft über die Stirn.

Jin, der sich in der Heilkunst auskannte, kam dazu.

„Er hat seit gestern nichts mehr gegessen,"

berichtete Jungkook besorgt.

„Er behält nichts drin, und er hat auch keine Kraft mehr."

Jin nickte und musterte Jimin aufmerksam.

„Das ist nicht normal",

murmelte er nachdenklich.

„Es könnte etwas Ernstes sein."

Jungkook, der in den letzten Monaten viel über Stärke und Schutz gelernt hatte, fühlte sich jetzt hilflos und verloren.

„Jin, bitte... sag mir, was ich tun kann."

Jin, der immer eine ruhige und weise Ausstrahlung hatte, beugte sich über Jimin und fühlte seinen Puls. Er schaute in seine Augen und untersuchte ihn sorgfältig. Nach einer Weile richtete er sich auf und sah Jungkook an.

„Ich habe da so eine Vermutung... Aber ich bin mir nicht ganz sicher."

„Was meinst du?",

fragte Jungkook eifrig und suchte in Hins Gesicht nach einer Antwort.

„Es gibt eine Möglichkeit,"

begann Jin langsam, als ob er jedes Wort abwägen würde,

„dass Jimin schwanger ist."

Für einen Moment schien die Welt um Jungkook herum still zu stehen. Er sah Jin verblüfft an und dann wieder auf Jimin, der erschöpft im Bett lag und ihre Unterhaltung nur halb mitbekam.

„Schwanger?",

wiederholte Jungkook, als würde er das Wort zum ersten Mal hören.

„Ja,"

bestätigte Jin,

„es kommt vor, dass Omegas in dieser Situation so reagieren. Sein Zustand, das Unwohlsein und die Übelkeit könnten darauf hinweisen. Aber es ist selten, vor allem so früh. Wir müssen sicher sein. Es gibt einige Kräuter, die ich ihm geben kann, um Gewissheit zu bekommen."

Jungkook starrte Jimin an, sein Herz schlug schnell. Die Möglichkeit, dass sie ein Kind erwarteten, schien ihm so surreal und gleichzeitig so unglaublich bedeutungsvoll. Er erinnerte sich an ihre Nächte zusammen, die tiefen Verbindungen und die Liebe, die zwischen ihnen gewachsen war. Ein Kind... ein Zeichen ihrer Liebe, ein neues Leben inmitten all der Kämpfe, die sie durchgestanden hatten.

„Was sollen wir tun, wenn es stimmt?",

fragte Jungkook leise, während er Jimins Hand noch fester hielt.

Jin lächelte sanft.

„Erstens, wir lassen Jimin so viel Ruhe wie möglich. Er braucht Kraft, wenn das wirklich der Fall ist. Und dann... bereiten wir uns darauf vor, das Rudel auf diese Neuigkeit vorzubereiten. Ein Kind bedeutet Hoffnung. Es bedeutet, dass unsere Zukunft sicherer und heller ist, als wir dachten."

In diesem Moment öffnete Jimin seine Augen und sah Jungkook an.

„Was ist los?"

fragte er mit schwacher Stimme. Jungkook beugte sich zu ihm und flüsterte:

„Ich glaube... ich glaube, wir könnten ein kleines Wunder erwarten."

Jimins Augen weiteten sich, und trotz seiner Schwäche schimmerte ein kleines Lächeln auf seinen Lippen.

„Ein Kind?"

flüsterte er, und eine Träne lief über seine Wange.

„Jungkook, ein Kind..."

Jungkook nickte, Tränen des Glücks und der Aufregung in seinen eigenen Augen.

„Ja, Jimin. Ein Kind. Unser Kind."

Das Lager war still, aber die Luft war erfüllt von einer neuen, vorsichtigen Hoffnung.