Kapitel 26

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Minho's Methode zeigte schnell Wirkung. Schon nach wenigen Tagen wirkte Jimin aufgeweckter und aktiver. Er begann wieder, sich mit den anderen Mitgliedern des Rudels zu unterhalten und beteiligte sich an leichten Aufgaben im Camp. Seine Fortschritte waren deutlich sichtbar, und ein Gefühl der Erleichterung machte sich breit. Die Gespräche, die er mit Minho geführt hatte, und die meditativen Übungen schienen ihm zu helfen, sich langsam von den schweren Erinnerungen und der Dunkelheit zu befreien.

Minho selbst half im Camp, wo er konnte, und zeigte sich als hilfreiches Mitglied des Rudels. Doch er wusste, dass seine Zeit begrenzt war. Er hatte noch Verpflichtungen außerhalb des Rudels und konnte nicht länger bleiben. An einem Abend, als die Sonne hinter den Bäumen verschwand und der Himmel sich in sanften Farben färbte, suchte Minho das Gespräch mit Jungkook.

„Jungkook",

begann Minho,

„ich muss leider gehen. Meine Zeit hier ist begrenzt, und ich habe Verpflichtungen, die ich erfüllen muss."

Jungkook nickte verständnisvoll.

„Wir sind dir sehr dankbar für alles, was du für Jimin getan hast. Deine Hilfe hat einen großen Unterschied gemacht. Wenn du gehst, wirst du in unseren Gedanken bleiben. Wenn es etwas gibt, das wir für dich tun können, lass es uns wissen."

Minho lächelte dankbar.

„Das bedeutet mir viel. Ich werde sicherstellen, dass ich in Kontakt bleibe und hoffe, dass Jimin weiterhin Fortschritte macht. Ich glaube, dass er auf einem guten Weg ist."

Als Minho sich von Jungkook verabschiedete und sich bereit machte, das Camp zu verlassen, konnte Jimin nicht aufhören, über die Fortschritte nachzudenken, die er gemacht hatte. Die Gespräche und Übungen hatten ihm nicht nur geholfen, sich wieder mit den anderen zu verbinden, sondern auch, sich selbst besser zu verstehen.

In der folgenden Nacht, als das Lager ruhig war und die Sterne am Himmel funkelten, setzte sich Jimin in der Mitte des Camps, umgeben von Jungkook, Jin, Hoseok und einigen anderen Rudelmitgliedern. Es war der Moment, in dem er entschlossen hatte, seine tiefsten Geheimnisse zu offenbaren. Die Last seiner Vergangenheit war so schwer, dass er fühlte, dass er sie nicht länger für sich behalten konnte.

„Ich möchte euch etwas erzählen",

begann Jimin leise, seine Stimme zitterte leicht.

„Etwas, das ich bisher niemandem erzählt habe."

Jungkook und die anderen Mitglieder des Rudels lauschten aufmerksam.

„Was ist los, Jimin?"

fragte Jungkook sanft.

Jimin atmete tief durch und begann, seine Geschichte zu erzählen.

„Als ich noch ein Kind war, wurde ich von meinem Vater gefoltert. Er war ein gewalttätiger Mann, und ich musste jeden Tag unter seinen Schlägen leiden. Er glaubte, dass ich schwach war und wollte mich dazu bringen, mich ihm zu unterwerfen. Ich habe die schlimmsten Dinge durchgemacht, die man sich nur vorstellen kann."

Seine Stimme brach, als die Erinnerungen zurückkamen.

„Er schlug mich regelmäßig, schloss mich in einen dunklen Raum ein und ließ mich tagelang ohne Essen oder Wasser auskommen. Die körperlichen und emotionalen Wunden haben sich tief in mein Herz eingegraben."

Tränen liefen über Jimin's Gesicht, während er weitersprach.

„Das war nicht alles. Es gab noch viele andere schreckliche Dinge, die mir widerfahren sind. Mein Vater hat mir immer wieder gesagt, dass ich nichts wert sei und dass ich niemals glücklich sein würde. Ich habe mich immer gefragt, warum das alles passieren musste und ob ich je aus dieser Dunkelheit herauskommen würde."

Als Jimin seine Geschichte endete, herrschte eine tiefe Stille im Lager. Jungkook, Jin, Hoseok und die anderen Mitglieder des Rudels waren überwältigt von der Ehrfurcht und dem Schmerz, den Jimin durchlebt hatte.

Jungkook trat einen Schritt näher und legte eine beruhigende Hand auf Jimin's Schulter.

„Es tut mir leid, dass du all das durchmachen musstest, Jimin. Niemand sollte solche Dinge erleben müssen. Aber ich möchte dir sagen, dass du jetzt nicht mehr allein bist. Wir sind hier, um dir zu helfen und dich zu unterstützen."

Jin nickte zustimmend.

„Wir alle haben dich nicht nur als einen Teil unseres Rudels akzeptiert, sondern auch als jemanden, der uns wichtig ist. Deine Vergangenheit definiert nicht, wer du bist oder wer du werden kannst. Wir werden dich weiterhin unterstützen und dafür sorgen, dass du die Hilfe bekommst, die du brauchst."

Hoseok trat ebenfalls vor und nahm Jimin in seine Arme.

„Du bist ein starker Mensch, Jimin. Deine Offenheit und dein Mut, uns deine Geschichte zu erzählen, zeigen, wie stark du wirklich bist. Wir werden dafür sorgen, dass du hier einen Platz findest, an dem du dich sicher und geliebt fühlst."

Jimin weinte leise, während die Worte der anderen ihn tief berührten. Es war das erste Mal, dass er sich so vollständig angenommen und unterstützt fühlte. Die Offenbarung seiner Vergangenheit war ein großer Schritt für ihn, und obwohl die Heilung noch lange nicht abgeschlossen war, wusste er, dass er nicht mehr allein war.

Das Rudel stand ihm bei, und die Unterstützung, die er erhielt, half ihm, einen weiteren Schritt in Richtung Heilung zu machen. Jimin konnte spüren, dass sich etwas in ihm veränderte – dass die Dunkelheit langsam von einem Licht durchbrochen wurde, das ihm Hoffnung und Kraft gab, um weiterzumachen

Broken shadows {jikook}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt