Angel

~ 35. Kapitel ~

Ich wachte in Cameron's Armen auf. Nein, nicht neben ihm liegend, sondern wirklich in seinen Armen. Er trug mich gerade irgendwohin.

"Sag mal, was genau hast du da vor?", fragte ich ihn.

-"Du stinkst, wir gehen baden.", sagte er ohne mich anzusehen. Ich sah ihn verwirrt an, doch dann schoss es mir. Er wollte mich in den See schmeißen.

"Lass mich runter du Wichser!", schrie ich. Ich zappelte herum und schrie ihn noch mehr an, doch er ignorierte es grinsend. Als er bis zu seinem Bauchnabel im Wasser stand, deutete er an, dass er mich fallen lassen wollte.

"Bitte Cameron, ich geh selber rein aber bitte schmeiß mich da nicht rein!", rief ich und er sah mir in die Augen.

-"Hmm, lass mich überlegen. Hmm.. Nö!", antwortete er. Ich wurde nervös, da ich es hasste in einem See geschmissen zu werden. Klar, wer nicht?

"Cameron!", schrie ich noch lauter. Er ging immer weiter rein und ich spürte das kalte Wasser an meinem Rücken.

Und dann wars aus, denn er schmiss mich ins eiskalte Wasser und lachte sich schlapp. Ich konnte gerade noch nicht stehen, also tauchte ich unter und zog an seinem Knöchel. Tatsächlich fiel er auch hinein und wir schwammen ein wenig. Zu beachten wäre, dass wir beide unsere Kleider noch anhatten.
Als wir wieder auftauchten, lachte er sich schlapp.

"Du siehst so scheiße aus, verdammt!", rief er und kriegte sich vor lachen nicht mehr ein.
Ich wusste, dass in dem Moment meine Wimperntusche meine Wange entlang lief und ich unter den Augen total schwarz war.

-"Ich hasse dich!", schrie ich und schlug gegen seine harte Brust. Er kam einem Schritt näher und sah mich genauer an.

"Tust du nicht."

Er legte seine Finger unter meine Augen und wischte meine Schminke weg, die noch von gestern oben war. Er hielt mein Gesicht noch in seinen Händen und sah mir wieder direkt in die Augen. Seine Pupillen weiteten sich wieder aus.

-"Deine Pupillen sind so unheimlich.", sagte ich leise, während ich noch in seine blauen Augen sah, die fast noch blauer waren, als der See, indem sich der Himmel spiegelte.

Er antwortete nicht, sondern kam mir immer näher. Mein Herz raste, aus purer Nervosität. Ich konnte nur noch schlecht ausatmen, da sein Gesicht nur noch Millimeter entfernt war.

"Da klebt ein Blatt.", wisperte er und strich mir über den Hals. Danach entfernten wir uns wieder und mir wurde kalt.

-"Ich geh wieder raus.", sagte ich.
Zitternd nahm ich die Kuscheldecke und wollte sie mir umbinden, da ich weder Wechselgewand, noch Handtücher dabei hatte.

"Was machst du da?", rief Cameron und rannte auf mich zu.

-"mir ist kalt."

"Zieh deine Sachen aus, du bekommst meinen Pulli." Er zeigte auf seinen Schwarzen Pulli, der auf der Wiese lag.

-"Und du?"

"Ich komm schon zurecht."

Ich verschwand mit dem Pulli hinter einem großen Gebüsch und zog mein Oberteil aus und den Pulli drüber. Meine Haare flocht ich auf die Seite, damit sie nicht störten.

-"Du hast nicht zufällig eine Hose für mich?", fragte ich ihn, als er sein Hemd auszog.

"Nein, aber zieh du dir deine lieber aus, bevor du krank wirst."

Da der Pulli mir bis zur Mitte meiner Oberschenkel ging, tat ich das und legte meine Sachen in den Kofferraum.

"Ich fahre.", sagte er dominant und ich schüttelte den Kopf.

-"Mein Auto, meine Regeln."

"Solange du meinen Pullover trägst, hab ich hier die Überhand!"

Augenrollend setzte ich mich auf den Beifahrersitz und schaltete die Sitzheizung ein.

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"Wo warst du!", rief Melody, als ich durch die Tür kam.

-"War mit Cameron unterwegs."

"Nachts?"

-"Ja."

Ich lief ins Bad und ließ das heiße Wasser auf meine Schultern laufen. Da ich den ganzen Nachmittag genießt hatte, wollte ich nicht krank werden.