~ 64. Kapitel ~

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"Aufwachen." Calvin strich mir leicht über die Schulter.

-"Hm?", fragte ich verwirrt, während ich meine Augen öffnete und anfing sie zu reiben.

"Wir sind da." Calvin lächelte und zusammen mit ein paar anderen Leuten stiegen wir aus.
Nach einer gefühlten Ewigkeit hatten wir auch schon unsere Koffer und fuhren Richtung Villa. Dort würden wir den Film "Butterfly" drehen.

Zu wissen, dass Cameron Tausende Kilometer entfernt war, verpasste mir ein Stechen ins Herz. In der Villa würde ich ihn anrufen, da ich kein Akku mehr hatte.

Was er wohl gerade machte?

"Et voilà, unsere Villa für die nächsten 6 Monate.", rief der Manager von Calvin und klatschte in die Hände.

Meine Augen musterten die riesige Villa und ich musste aufpassen, nicht vor Freude zu kreischen. Sie war von außen weiß gestrichen und hatte einen großen Brunnen davor. Ein Kieselweg führte uns zum Tor, wo ein Mädchen vom Drehteam klingelte.

"Na endlich!", rief Mr. Hark, der Regisseur und Vater von Calvin.

"Kommt erst mal rein, meine Assistentin macht dann eine Führung durchs Haus."

Wir ließen unsere Koffer im Flur stehen und lernten die Haushaltskräfte kennen. Es waren fünf Damen mit Schürze, die für die Ordnung sorgten, ein Gärtner und zwei Köche.

Hark's Assistentin begrüßte uns freundlich und forderte uns auf, ihr zu folgen.

"Im Keller ist der Weinkeller, da könnt ihr euch so viel bedienen wie ihr wollt."
Da ich Wein selten trank, war mir das relativ egal.

"Hier geht's zum Pool und SPA Bereich."
Meine und vermutlich die Augen der anderen Mädels begannen zu strahlen, als wir den Wellnessbereich des Hauses gesehen hatten. Es war alles so perfekt hier.

"Weiter geht's mit dem Esszimmer. Und da links ist ein Ruheraum, falls der Dreh euch zu viel wird."

Nun bestiegen wir die Marmortreppen nach oben und sie fuhr fort.

"Eure Zimmer sind alle in diesem und oberen Stockwerk verteilt. Die Namensschilder hängen bereits neben die Türen.

Nach einer langen und großartigen Führung fand ich endlich mein Zimmer und entdeckte, dass es zwischen Calvin's und einem Mädchen Namens Hope's Zimmer lag. Als ich die Tür öffnete blieb mein Herz fast stehen, da ich einen Ausblick zum Strand hatte. Ich hatte sogar ein eigenes großes Bad, worin sich ein Fernseher befand. Überall im Bad waren große Spiegeln und Lampen aufgehängt.
Das Bett war riesig und mein begehbarer Kleiderschrank verpasste mir eine Gänsehaut. Drinnen sah ich, dass meine Koffer auch schon her getragen wurden. Neben dem Bett war eine Steckdose und ich wusste, das war ein Zeichen Gottes. Zu Hause konnte ich mein Handy nicht neben meinem Bett aufladen und gleichzeitig chillen, sondern musste zum Schreibtisch gehen. Schnell suchte ich mein Aufladegerät und mein Handy aus der Tasche raus und ließ es aufladen. Danach packte ich alles aus und stellte das Bild von Cameron auf den Nachttisch.

Dann, als mein Handy wieder Akku hatte, wählte ich Cameron's Nummer, natürlich mit einer komplizierten Vorwahl und wartete, bis ich seine raue Stimme hören konnte.

"Angel!", schrie er und ich musste breit grinsen. Was machte ich bloß ohne diesen Vollidioten?

-"Cameron! Wenn du nur wüsstest wo wir hier leben! Alles ist so wunderschön und oh mein Gott es gibt sogar gratis Wlan!", kreischte ich, als ich den Wlan Router auf dem Tisch unter einem Flatscreen Fernseher sah.

"Das freut mich meine Süße. Also seid ihr in guten Händen aufgehoben."

-"Ja. Calvin hatte mir erzählt, wir würden in 3 Monaten zwei Wochen frei bekommen. Willst du mich da besuchen kommen?", fragte ich ihn und hoffte er würde die Einladung annehmen.

"Ich würde sehr gerne, aber ich werde umziehen und würde gerne Studieren. Deswegen werde ich in 3 Monaten knapp bei Kasse sein. Es tut mir Leid." Enttäuscht seufzte ich und biss auf meine Unterlippe.

-"Und kannst du nicht nach Hause kommen für diese zwei Wochen?", fragte er.

"Nein, Hark der Regisseur hat uns das alles hier spendiert, damit wir ununterbrochen hier bleiben. Schade eigentlich."

-"Ja und wie. Sag mal, wie spät ist es bei dir?", fragte er plötzlich und ich blickte auf meine Armbanduhr.

"19:30, warum?"

-"Dann hast du mich nicht absichtlich um halb 5 Uhr Morgens aufgeweckt.", lachte er und ich merkte, wie sehr ich den Zeitunterschied vergessen hatte.

"Scheiße tut mir Leid. Leg dich wieder hin.", sagte ich.

-"Ich lieg schon die ganze Zeit, aber ich will deine Stimme noch hören. Außerdem kann ich nicht mehr schlafen."

Ich lachte und schwärmte weiter von der Villa, während er mir von seinen Plänen erzählte.

AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt