Cameron's Sicht
"Angel! Bleib stehen!", schrie ich, doch sie blieb immer noch nicht stehen. Sie steuerte gerade auf die Straße zu.
In dem Moment, als sie die Straße überqueren wollte, passierte es.
Etwas, das ich mir nie verzeihen werde. Ein Lastwagen bog gerade um die Ecke und konnte in der Dunkelheit Angel nicht rechtzeitig sehen, deshalb bremste er erst, nachdem Angel schon zu Boden gefallen war. Mein Herz hörte für eine kleine Ewigkeit auf zu schlagen und ich rannte reflexartig auf Angel zu. Nein, das konnte nicht sein.Sie hatte ihre Augen geschlossen und atmete nur leicht. Ich betete zu Gott, dass sie nicht aufhörte zu atmen. Sie verlor ganz schön viel Blut, von fast ihrem ganzen Körper. Mit Tränen in den Augen drehte ich mich um und suchte nach dem Lastwagenfahrer, doch er schien weg gelaufen zu sein.
So eine Unverschämtheit!"Hilfe!", rief ich, doch keiner hörte mich. Je mehr Zeit verging, desto mehr Blut verlor sie.
"Du musst stark bleiben, Angel.", flüsterte ich in ihre Haare und hob sie hoch. Ich warf sie über meine Schulter und lief Richtung Gehweg, wo ich dann einen Krankenwagen rief.
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Drei Stunden waren vergangen und die Ärzte waren im OP Saal bei Angel.
Ungeduldig ging ich den Gang rauf und runter und betete, dass Angel es überlebt.Ihr Schauspieler Freund hatte sich vor dem OP Saal am Boden hingesetzt und spielte mit seinen Fingern.
"Tut mir Leid, Man.", stotterte er, während sein Blick noch auf dem Boden ruhte.
Ich antworte nicht, sondern setzte mich auf die andere Seite der Tür. Verdammt, wenn Angel stirbt, dann hab ich keine Lebensfreude mehr.
"Es war wirklich kein echter Kuss. In der Szene küssen sich unsere Rollen und.." Ich unterbrach den Spasten.
-"Bitte halt einfach deinen Mund, ich hab keine Lust auf deine scheiß Erklärung."
Und im nächsten Moment wurde die Tür vom OP Saal geöffnet und lauter Ärzte schoben das Bett raus, worin eine schlafende Angel lag. Erwartungsvoll sah ich zum Chefarzt und wartete auf seine Erklärung.
"Sie wird es schaffen. Sie ist stark genug, doch jetzt muss sie schlafen. Die Betäubungsmittel sind sehr stark, deswegen wird sie erst morgen aufwachen."
Und sofort wurde ich erleichtert und atmete tief aus.
-"Dürfen wir sie besuchen?", fragte Calvin, was mich auch interessierte.
"Nur Familienmitglieder, fürs Erste.", antwortete er.
-"Ihre Familie ist aber in Deutschland. Ich bin der einzige, den sie hier hat.", sagte ich schnell, weshalb ich Calvin's tötende Blicke auf mir spürte.
"Sind Sie ihr Freund?", fragte der Arzt, woraufhin ich nickte.
"Gut, ausnahmsweise. Sie liegt im Zimmer 504 C"
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Ihre Augen waren noch geschlossen und ich lauschte ihrer leisen Atemzüge .
Ich ließ mich auf den Stuhl neben ihrem Bett nieder und nahm ihre Hand.Es war mittlerweile 4 Uhr morgens und sie war immer noch nicht aufgewacht.
"Ich weiß, du kannst mich nicht hören.", fing ich leise an.
"Aber es tut mir alles so Leid. Es tut mir Leid, dass ich dir nie von Jane erzählt hatte. Sie ist übrigens lesbisch, also keinerlei Ersetzung für dich. Das ist niemand."
Ich beugte mich zu ihr und drückte meine Lippen auf ihre Stirn.
"Angel, ich glaube, ich.. Ich glaube ich liebe dich."
Nachdem ich diese drei magischen Worte gesagt hatte, fühlte ich mich so, als wäre mir ein Stein von meinem Herzen gefallen.
In der nächsten Sekunde spürte ich, wie sie meine Hand drückte und sah, wie sie langsam ihre Augen öffnete.
"Cameron?", flüsterte sie mit ihrer brüchigen Stimme, was mir eine Gänsehaut verpasste.
-"Ja?"
Ich war so unglaublich froh gewesen, dass sie den Unfall überstanden hatte.
"Kannst du dich zu mir legen?", fragte sie, woraufhin sie wieder ihre Augen schloss. Sie rutschte ein wenig auf die Seite, so konnte ich mich auch zu ihr legen. Das Bett war nicht gerade groß, aber wir hatten beide knapp Platz.

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Angel
Novela Juvenil|"Nein verdammt nochmal, ich bin kein Engel!", schrie ich ihn an. Warum lassen sich alle von meinem Aussehen und Namen täuschen? Nur weil mein Name Angel ist, heißt das nicht, dass ich auch wirklich ein Engel bin. Seit 17 Jahren werfen mir die Leut...