~ 45. Kapitel ~

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"Und hier ist das Bad."

Cameron hatte mir sein Haus gezeigt, weil ich noch nie wirklich bei ihm war.

-"Und wo darf ich schlafen?", fragte ich, als ich einen Schluck von dem Tee nahm, den er mir noch gemacht hatte.

"Die Frage ist nicht wo, sondern mit wem!", sagte er und zwinkerte.

-"Mit dir ganz bestimmt nicht.", antwortete ich frech und sah wie er eine untere Lippe mach vorne zog.

"Ne, Spaß bei Seite. Ich hab im Vergleich zu dir ein Doppelbett. Da haben wir ausnahmsweise mal beide Platz."

Neben dem Bad war schon sein Zimmer.
Sein Zimmer war sehr unordentlich, denn es lagen überall Klamotten von ihm am Boden, auch Schulsachen waren zu sehen. Neben seinem Bett war je auf beiden Seiten ein Nachttisch. Auf einer Seite lagen viele Taschentücher herum und daneben eine Playboy Zeitschrift. Ich sah ihn angewidert an.

"Ihh dein Ernst?"

Er rannte schnell zum Bett und schmiss die Taschentücher in den Müll. Die Zeitschrift steckte er in eine Schublade und grinste mich scheinheilig an.

-"Ich bin doch auch nur ein Junge.", antwortete er und schmiss sich aufs Bett.

"Echt? Also da bin ich mir nicht so sicher."

-"Dann kann ich dich bestimmt davon überzeugen, dass ich sehr männlich bin."

Ich schlug meine Hand auf die Stirn und lachte.

"Du bist ein Vollidiot!"

-"Und dieser Vollidiot würde gerne schlafen. Hat das die Prinzessin auch irgendwann Mal vor?"

"Nur, wenn sie ins Bett getragen wird.", scherzte ich.

-"Hmm. Dem Vollidioten freut es aber gerade nicht aufzustehen.", sagte er mit verstellter Stimme.

"Dann macht es dem Vollidioten bestimmt nichts aus, wenn ich auf ihn springe!"

-"Nein, er würde sich sogar sehr freuen." Er grinste schief und ich schmiss mich direkt auf ihn.

"So ist's gut.", flüsterte er. Ich rollte mich mit einer Bewegung auf die andere Seite und schlüpfte unter die Decke.

"So nicht."

Ich sah ihn verwirrt an und merkte, dass er meinen Körper zu seinem zog.

"So besser."

Ich kicherte kurz über seine Dummheit.
Unsere Position war sehr komisch, da wir uns irgendwie liegend umarmten und sich unsere Beine verschränkten. Da ich kleiner war, ruhte mein Kopf irgendwie neben seiner Brust und ich schlief ein.

Am nächsten Morgen wachte ich wieder in seinen Armen auf. Auch wenn er ein Widerling war, fühlte ich mich sehr wohl in seinen Armen.

"Guten Morgen Prinzessin.", flüsterte er.

-"Guten Morgen Vollidiot."

"Ich geh duschen, kommst du mit?", fragte er grinsend. Ich stöhnte kurz genervt auf.

-"Wow, kein Grund gleich geil zu werden!", lachte er, woraufhin ich einmal gegen seine Brust schlug. Er konnte es einfach nicht lassen, blöde Anmerkungen zu machen.

"Ich geh Frühstücken.", sagte ich und tapste in die Küche.

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"Danke nochmal."

-"Klar, kein Ding. Aber ich komm trotzdem noch mit rein.", meinte er und schnallte sich ab. Ich öffnete die Tür und mein Blick fiel auf zwei Paar Schuhe, die gestern noch nicht da waren.

"Schätzchen!", hörte ich meine Mutter rufen. Sie kam mit geöffneten Armen auf mich zu und schloss mich in eine liebevolle Umarmung.

"Alles gute, meine Süße.", murmelte sie, während wir uns umarmten.

-"Danke Mum."

"Aber Schätzchen, warum hast du nichts von dem erzählt?", fragte sie und deutete auf das aufgeschlagene Fenster.

-"Ich dachte mir, dass ihr eh schon unterwegs seid. Außerdem war Cameron da und hat die Polizei gerufen."

"Polizei?", fragte sie mit zusammen gezogenen Augenbrauen.

-"Mum, ich werde von Tom bedroht.", erklärte ich ihr.

"Was?", schrie sie und sah mir tief in die Augen.

-"Ja, aber Sie müssen sich keine Sorgen machen, Mrs. Roberts.", mischte sich Cameron ein. -"Ich bin immer für Angel da."

Ein Lächeln entglitt mir, da ich seine kleine Rede ziemlich süß fand. Schade, dass er nicht immer so süß war.

"Kommt doch rein. Ich mach euch einen Tee.", bat Mum an. Cameron zog sich seine Schuhe aus und folgte meiner Mutter.

-"Wo ist Dad?"

"Er schläft noch. Und wo ist Melody?"
In dem Moment öffnete sich die Tür und Melody kam überglücklich ins Haus.

"Mum!", rief sie und lief auf Mum zu, um sie zu umarmen.

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"Mum, ich muss dir was sagen.", fing Melody an und ich wusste, was sie ihr da beichten wollte. Cameron war immer noch da.

-"Ja, Liebes?"

"Also ich hab seit neuestem einen Freund."

-"Das ist ja super! Musst ihn mal mit nach Hause nehmen. Ich würde ihn liebend gern kennen lernen."

Melody sah auf den Boden.

"Naja, du kennst ihn eigentlich schon. Ich bin mit Sam zusammen."

-"Ich freue mich für dich!"

"Mum. Ich muss dir noch was gestehen.", fuhr sie fort.

"Ich.. Ich bin seit fast 2 Monaten schwanger."

AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt