~ 40. Kapitel ~

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"Weißt du schon, was du morgen unternehmen möchtest?", fragte Zoey. Wir saßen alle im Wohnzimmer auf der Couch.

-"Ich wollte eigentlich eine Party schmeißen, aber ich bin einfach nicht in Stimmung."

Melody sah mich enttäuscht an.

"Aber.."

-"Melody, ich hab einfach keine Lust auf feiern.", sagte ich.

"Und wenn wir nur unter uns bleiben? Also mit Zoey, Vicky, Cameron? Wir können ja auch Sam einladen, damit du ihn besser kennen lernst."

Ich glaube, ich kenne Sam gut genug. Und ob ich Cameron dabei haben wollte, wusste ich nicht. Klar, er war für mich da, doch die letzten Tage ging er mir ziemlich aus dem Weg.

-"Wer ist Sam?", fragte Vicky.

"Mein Freund und zukünftiger Vater meines Kindes."

Ich sah Melody mit weit geöffneten Augen an, da sie es noch für sich behalten wollte. Zoey und Vicky waren mindestens genau so überrascht wie ich.

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Um Mitternacht klingelte es an der Tür. Wir waren alle schon früh eingeschlafen. Müde stand ich auf und tapste zur Haustür.
Als ich die Tür öffnete, wollte ich sie am liebsten gleich wieder zu schmeißen.
Cameron stand da, mit einem Kuchen, worauf eine Kerze mit der Zahl 10 brannte.

"Happy Birthday, du alte Schachtel!"

Obwohl ich sehr sauer war, weil er mich aufgeweckt hatte und ich ihn am liebsten die Nase brechen würde, musste ich lächeln.

-"Danke."
Ich nahm den Kuchen dankend an und stellte ihn auf den kleinen Tisch neben der Haustür, nachdem ich die Kerze auspustete.

"Weißt du noch, als ich gesagt habe, dass du eine Überraschung bekommst, wenn wir zum Arzt gehen?"

Ich sah ihn misstrauisch an. Was genau hatte er da vor?

"Komm mit, ich zeig dir was."
Bevor ich antworten konnte, zog er mich zu seinem Auto. Er bückte sich kurz hinein und plötzlich stand er mit etwas viereckigem, eher schwerem vor mir. In der Dunkelheit konnte ich nur erkennen, dass es Glas war.
Nein, das konnte nicht wahr sein. Als ich genauer hinsah, stockte mir der Atem.

-"Woher wusstest du das?", fragte ich überrascht.

"Du hast das arme Tier ja förmlich aufgefressen mit deinen Blicken."

Er überreichte mir das viereckige Glasgefäß mit der Schildkröte drinnen. Es war genau die, mit den Flecken auf der Kruste.

Danach gingen wir ins Haus und ich platzierte das Geschenk auf meinem Schreibtisch.
Die anderen hatten noch im Wohnzimmer geschlafen, als Cameron und ich in meinem Zimmer waren.

"Danke, Arsch." Ich wurde in eine Umarmung gezogen und erwiderte sie.

Mein Handy vibrierte.

Hallo kleine Schlampe. Jetzt bist du volljährig und wirst wohl bald aus dem Mama Hotel ausziehen. Ich kanns kaum noch erwarten, bis du alleine bist. Dann, das verspreche ich dir, dann sorge ich dafür, dass du wieder meine bist. Ob du das willst oder nicht. Schätzchen, du hast sozusagen keine andere Wahl. Glaubst du ich lass dich einfach so gehen?

Ps. Du musst mit meinem Alkohol und Drogen Problem leben.
Happy Birthday du Nutte

Die Nachricht war von Tom. Ich las sie mir um die 10 Mal durch und konnte es einfach nicht fassen, dass er mir drohte. Cameron starrte mich an und riss mir das Handy aus der Hand.

"Cameron, gib es mir wieder."
Doch er ignorierte es und las sich die Nachricht durch.

Stark bleiben, Angel. Nicht wieder anfangen zu heulen.

-"Dieser Hurensohn.", zischte Cameron und gab mir mein Handy wieder.

-"Wenn ich ihn in die Finger kriege."

"Cameron, lass es. Ich kann gut auf mich selbst aufpassen. Und du bist nicht mein Freund, der mich dauernd beschützen muss."

-"Ich hab gesehen, wie gut du dich in Italien gewährt hast.", sagte er sarkastisch.

"Ich will einfach schlafen, bitte."
Ich ging wieder hinunter und legte mich hin. Die anderen schliefen noch immer. Cameron legte sich zu mir, bis auch ich eingeschlafen war.

AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt